Die letzte volle Ferienwoche in NRW beschert dem Holzwickeder Freibad „Schöne Flöte“ rekordverdächtige Besucherzahlen: Zum Wochenstart, als das Thermometer auch in der Gemeinde locker über die 30-Grad-Marke kletterte, verzeichnete das Bad nach Feierabend exakt 4238 Besucher. „Für diesen Sommer war das unser bisheriger Rekordtag“, so Stefan Petersmann, der als Leiter der örtlichen Wasserversorgung auch für das gemeindliche Freibad zuständig ist.
Auch am Dienstag, als für den späteren Tagesverlauf bereits Hitzegewitter vorhergesagt waren, lag die „Schöne Flöte“ zur Mittagszeit bereits wieder bei mehr als 1300 Gästen. Viele Besucher sind auf dem weitläufigen Areal natürlich gerne gesehen. Der große Andrang bringt allerdings auch Herausforderungen mit sich. „Im Vergleich zu manch anderen Bädern haben wir schon einen vergleichsweise großen Parkplatz, aber trotzdem stehen die Autos irgendwann an der Steinbruchstraße“, so Petersmann.
Auch ein großer Parkplatz hat Grenzen, die eben überschritten würden, „wenn morgens beispielsweise die Mutter mit Kind kommt, am Nachmittag nach Feierabend der Vater und beide je mit einem Auto kommen.“ Das seien Begleitumstände, die sich vor allem unter der Woche bemerkbar machen würden.


Diskussionen im Kassenbereich
Je mehr Menschen eine Abkühlung im Bad suchen, desto länger werden zudem die Schlangen am Eingang. „Und wir merken, dass oft über die Tarife diskutiert wird. Da ist mancher mit dem für ihn vorgesehen Preis nicht zufrieden.“ Auch Tarifmissbrauch sei ein Thema, etwa in Zusammenhang mit den Ferienkarten, die heimischen Schülern bei entsprechender Berechtigung den kostenlosen Eintritt ermöglichen. Solche Situationen würden dann mitunter zu Diskussionen im Kassenbereich führen, die den Betrieb aufhalten.
„Wir arbeiten schon mit zwei Kassen. Mehr als die beiden ist uns aber gesetzlich nicht erlaubt“, so Petersmann. An besonders heißen Tagen mit viel Publikum steht für die Verantwortlichen entsprechend immer die Überlegung, ob man mehr Personal braucht und insbesondere im Security-Bereich auch bekommt. „An einen Einlassstopp denken wir nicht, aber mitunter ist es etwa sinnvoll, am Freibad einen Parkeinweiser einzusetzen.“ Grundsätzlich habe man durch die Security und eine allgemein dickere Personaldecke diesen Sommer bislang keine Sicherheitsprobleme in der „Schönen Flöte“. Gewalttätige Auseinandersetzungen, wie sie etwa in der Nachbarstadt Dortmund schon gemeldet wurden, habe es bislang nicht gegeben.
Korrektur: kein Candlelight-Schwimmen am 24. August
- In unserer Berichterstattung ist dieser Redaktion zuletzt ein bedauerlicher Fehler unterlaufen. So wurde das Schwimmen im Kerzenlicht im Freibad „Schöne Flöte“ für den 24. August und mit veralteten Informationen zur Veranstaltung angekündigt.
- Das Candlelight-Schwimmen findet allerdings erst am 31. August statt. Einen Tag später wird zudem der 90. Geburtstag der „Schönen Flöte“ am 1. September mit einem Familientag gefeiert.
- Genaue Informationen zu den Terminen folgen zeitnah. Wir bitten, die fehlerhafte Berichterstattung diesbezüglich zu entschuldigen.
Besucher aus Gelsenkirchen und dem Sauerland
Dieser Eindruck bestätigt sich bei einem Besuch im Holzwickeder Freibad. Die Liegewiesen sind an diesem Dienstagmittag voll besetzt, besonders die Plätze im Schatten der großen Bäume sind begehrt. In den Becken tummeln sich große und kleine Wasserfreunde und stehen an der Wasserrutsche und an den Sprungtüren. Besonders kaltblütige Gäste spielen sogar eine Runde Beachvolleyball in der Mittagshitze. Von aufgeheizter oder sogar aggressiver Stimmung ist nichts zu spüren.

Die Gäste kommen dabei teilweise von weit her. Auf dem Parkplatz finden sich Kennzeichen aus dem Hochsauerlandkreis und Gelsenkirchen. „Unsere Gäste kommen aus dem Sauerland und dem Ruhrgebiet zu uns“, weiß Bäderleiter Michael Hegener. „Die Schöne Flöte ist einfach schön gelegen und bietet für jeden etwas.“
Die Belegschaft des Freibads behält auch bei sommerlichen Temperaturen einen kühlen Kopf und alles im Blick. „Wir haben ein super Team, auf das man sich verlassen kann“, so Hegener. Gemeinsam sorge man dafür, dass die Gäste die letzten heißen Tage der Sommerferien genießen können, gerade im Hinblick auf einen Sommer, der eher durch schlechtes Wetter auffiel. „So ein Sommer ohne Freibad wäre ziemlich trostlos“, so der Bäderleiter.
Doch ganz makellos blieb der Sommer auch am Dienstag nicht. Als gegen 17 Uhr ein Gewitter aufzog, wurde das Bad geräumt, berichtete Stefan Petersmann. „Aber auch schon vorher waren viele Gäste angesichts des Wetterumschwungs aufgebrochen.“