Daran, dass sein Film nun endlich gezeigt werden soll, hat Detlef Drossel (70) aus Holzwickede selbst schon nicht mehr geglaubt. Mehr als elf Jahre lang hat er daran gearbeitet. Am Samstag (1.3.) soll „HERZliche Grüße“ im Emschersaal um 19 Uhr Premiere feiern. Insgesamt gibt es 52 Sprechrollen sowie 30 Komparsen – größtenteils aus Holzwickede.
Auch die Drehorte liegen fast ausschließlich in der Gemeinde. Ob das Rathaus, die Pizzeria Bella Italia in Opherdicke, der Emscherquellhof oder die Alte Mühle in Natorp – Drossel nutzt die gesamte Gemeinde als Kulisse. Dass er für das Rathaus keine Drehgenehmigung brauchte, war ein praktischer Vorteil: Als Ehemann der Bürgermeisterin konnte er diese Szenen sonntags drehen.
„HERZliche Grüße“ im Kinorama Unna
Datum: Sonntag, 30.03.25
Ort: Kinorama Unna
Saal: Kino 1
Vorstellungen:
11:00 Uhr
17:00 Uhr
Ein Lebenstraum wird wahr
Den Wunsch, einen Spielfilm zu drehen, belgeitet Detlef Drossel schon sein ganzes Leben lang. „Jeder, der sich eine Kamera kauft, will irgendwann mal einen Langfilm drehen“, sagt der gelernte Mediengestalter für Bild und Ton. Das Handwerk ist Drossel also nicht fremd, auch wenn er eher aus dem Bereich Industriefilm und Imagefilm kommt.
Eine seiner damaligen Kundinnen lieferte ihm das Setting für den Film. „Das war eine Heilpraktikerin“, erklärt der Holzwickeder Produzent. Dabei fremdelte er selbst zunächst mit dem Thema. Seine Frau Ulrike Drossel setzte den Imagefilm gemeinsam mit einer Auszubildenden um – und war begeistert von der Idee.
Das Thema ließ Drossel nicht mehr los, auch weil die Naturheilkunde ihm persönlich seine Knieprobleme nahm. Für den Film änderte er allerdings die Handlung leicht ab, sodass die Naturheilkunde eher als mysteriöses Element mit dunklen Facetten erscheint. „Generell ist es ganz schön schwer, aus seinem Freundeskreis Bösewichte für den Film zu finden – die sind alle viel zu nett“, sagt er lachend.

Drehstart in Frankreich – und jahrelange Verzögerungen
In einem „total langweiligen“ Urlaub auf der Île d’Yeu begann Drossel mit den ersten Aufnahmen. Seine Bekannte Elisabeth Koke übernahm die Rolle der Naturkundlerin. Doch zurück im Berufsleben blieb das Projekt lange liegen. Bei späteren Frankreich-Reisen drängte Koke ihn immer wieder, weiterzumachen.
Schließlich gab Drossel, mittlerweile seit fünf Jahren Rentner, nach. Nun hatte er die Zeit, das Projekt ernsthaft anzugehen. Als Koke einen festen Termin für den Dreh ausmachte, war das für den ehemaligen Selbstständigen der nötige Anstoß, um den Film endlich abzuschließen. Am 1. März 2025 soll das Projekt offiziell fertig sein.
Drossel begann, Leute zusammenzutrommeln. Vor seiner Kamera standen hauptsächlich Hobbydarsteller. Insgesamt verbrachte er 60 Drehtage mit Aufnahmen in der Holzwickeder Umgebung. Dabei übernahm er hinter der Kamera sämtliche Rollen selbst – von der Regie über Kamera und Licht bis hin zur gesamten Organisation.

Hauptrolle mit Karriere-Effekt
Eine der Hauptrollen übernahm Lukas Freese, der im Film einen Rocker spielt. Mit wachsender Begeisterung arbeitete er sich von Szene zu Szene. Während der Dreharbeiten sprang offenbar ein Funke über, denn Freese entdeckte seine Leidenschaft für die Medienproduktion – was letztlich zu einer beruflichen Umorientierung führte. „Allein dafür hat sich das Projekt schon gelohnt“, freut sich der Regisseur.
Für ihn bedeutet der Abschluss des Films viel. „So ein Film ist eine Lebensreise“, sagt er. Innerlich kann er nun einen Haken hinter das Vorhaben machen. Ein Spielfilm war eines der Dinge, die er im Leben noch umsetzen wollte – und nun ist es geschafft.
Jetzt muss nur noch die Premiere im Holzwickeder Emschersaal am 1. März reibungslos klappen. Wer dabei sein will, sollte schnell sein. Für die Vorstellung sind noch 28 Plätze verfügbar. Gebucht werden können die Tickets auf drossel.de
Sehen Sie den Trailer von Detlef Drossels Film auf hellwegeranzeiger.de
Hinweis der Redaktion: Die Artikel erschien zuerst am 27. Februar 2025