Holzwickeder singt am Ballermann Jan Gurowietz und seine Karriere als Party-Schlagersänger

Jan Gurowietz und seine Karriere am Ballermann
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Jedes Jahr machen sich Millionen Deutsche auf die Reise auf die spanische Baleareninsel Mallorca. Viele von ihnen haben ein ganz bestimmtes Ziel. Der Ballermann steht für ein besonderes Lebensgefühl, inspiriert von Sonne, Strand, Party und einer Menge Alkohol. Mittlerweile hat die mallorquinische Partymeile sogar ein eigenes Genre der Schlagermusik inspiriert. Und vielleicht kommt der nächste Star des „Ballermann-Schlagers“ aus Holzwickede.

Jan Gurowietz hat unter seinem Künstlernamen Tunel bereits zwei Lieder veröffentlicht, die auf Spotify mehr als 60.000 Mal abgespielt wurden. Er hat den Schritt gewagt und ist aus dem Publikum auf die Bühne gewechselt. Gemeinsam mit seinen Kumpels Don Lamancha und dem Reiseheini bringt der Holzwickeder am Freitag, 20. September, seine dritte Single heraus, die passend zum Ort und Publikum „Partyfieber“ heißt.

Nur einen Tag später wird Tunel mit seinen Kumpels in der mallorquinischen Partymeile seinen Song live präsentieren. Beim BallerBash in der MK-Arena stehen die drei mit vielen anderen hoffnungsvollen Schlager-Newcomern auf der Bühne. Doch wie ist Jan Gurowietz dort gelandet?

Jan Gurowietz, aka Tunel (unten), mit seinem Kumpel und Mitsänger Don Lamancha.
Jan Gurowietz, aka Tunel (unten), mit seinem Kumpel und Mitsänger Don Lamancha im Tonstudio. © Tunel

Zwischen dem Holzwickeder und der spanischen Insel besteht eine Verbindung, die schon seit fast 25 Jahren besteht. „Das erste Mal war ich mit meinen Eltern im Jahr 2000 auf Mallorca, seit 2005 fahre ich alleine“, erzählt Gurowietz. Doch warum hat es ihm gerade der Ballermann angetan? „Es ist diese besondere Atmosphäre dort. Es gibt so gut wie keinen Stress, jeder versteht sich mit jeden. Man kann sich an fremde Tische setzen und wird sofort aufgenommen. Wenn man öfter fliegt und viele Menschen kennt, ist es richtig familiär.“

Auch seine musikalischen Weggefährten lernte er am Inselstrand kennen. „Wir haben uns vor zwei Jahren getroffen und fahren seitdem regelmäßig gemeinsam auf die Insel. Wir machen die Reise vier bis fünf Mal pro Jahr. Irgendwann kamen wir auf die Idee, einen eigenen Song zu machen.“

Gesagt, getan: „Wir haben uns einen Produzenten gesucht, ein paar Ideen zusammengetragen und haben unser erstes Lied aufgenommen“, erzählt Tunel. „Das hat viel Spaß gemacht, da haben wir natürlich weiter gemacht.“ „Jungs der Playa“ erschien im Januar 2024 auf der Musikplattform Spotify. Der „Saufstrauß“ folgte im Mai. Nun folgt der dritte Streich, „Partyfieber“.

Tunel (vorne) bei seinem ersten Auftritt auf Mallorca.
Tunel (vorne) bei seinem ersten Auftritt auf Mallorca. © Tunel

Für Jan Gurowietz, für den Partyschlager-Musik ein besonderes Lebensgefühl ist, ist das ein „Mega-Gefühl“: „Ich stand immer vor der Bühne im Publikum und darf jetzt die andere Seite sehen. Am Anfang war ich extrem nervös, aber das legt sich nach dem zweiten oder dritten Auftritt.“

Daher ist die Vorfreude auch groß, dass Tunel am Samstag seine Rückkehr auf die Bühne in der Bierstraße feiern kann: „Mir ist es egal, ob ich vor zehn Leuten auftrete oder der Laden ausverkauft ist. Wir machen unser Programm. Am wichtigsten ist es, dass wir die Leute unterhalten und Spaß dabei haben.“

Eine Bühnenpersönlichkeit hat sich der Holzwickeder Schlagersänger nicht zugelegt: „Ich bin so wie ich bin und feiere auf der Bühne so, wie ich auch woanders feiere.“ Sein Erkennungsmerkmal: Die dunkle Sonnenbrille. Die trägt er aber auch abseits der Bühne.

Jan Gurowietz, hier ausnahmsweise ohne sein Markenzeichen, die Sonnenbrille, präsentiert ein paar Sticker, mit denen seine Songs beworben werden.
Jan Gurowietz, hier ausnahmsweise ohne sein Markenzeichen, die Sonnenbrille, präsentiert ein paar Sticker, mit denen seine Songs beworben werden. © Marcel Drawe

Spaß steht ohnehin im Vordergrund. Jan Gurowietz genießt jeden Auftritt als Tunel, allzu verbissen geht er jedoch nicht an die Sache heran. „Jeder Mensch findet sein eigenes Hobby und das hier ist meins. Es soll aber Hobby bleiben. Der Hauptberuf geht immer vor.“

Glücklicherweise ist er beruflich so flexibel, dass er sein Hobby auch auf der spanischen Insel ausüben kann. „Am Freitag arbeite ich bis 14 Uhr, um 16 Uhr geht der Flieger. Am Samstag ist dann der Auftritt, Sonntag kann man sich etwas erholen, bevor der Flieger zurück am Montag um 6.30 Uhr startet“, erklärt Tunel seinen strikten Zeitplan.

Doch der Ballermann-Schlager wird nicht nur auf Mallorca gespielt. Am 28. September treten Tunel und Don Lamancha beim „BallerBash“ in Moers auf. Und auch auf dem Holzwickeder Schützenfest wurden in diesem Jahr Tunels Lieder mehrfach gespielt.

Doch was bedeutet der Künstlername eigentlich? „Das ist der Name eines mallorquinischen Kräuterschnapses, den ich schon vor 15 Jahren am liebsten getrunken habe. Meine Kumpels haben mir daher diesen Spitznamen gegeben, den ich so gut fand, dass ich ihn behalten habe“, so Jan Gurowietz.

Eine Kostprobe von Tunels Musik sehen Sie unter www.hellwegeranzeiger.de.