Schon jetzt ist das Wasserschloss Haus Opherdicke in Holzwickede ein fester Bestandteil der Kunstlandschaft in der Region. Und dieser Status wird sich in naher Zukunft weiter verfestigen. Denn das ehemalige Rittergut soll zur Wirkstätte von Künstlern werden.
Diese Veränderung war Inhalt eines Antrags der SPD-Fraktion im Kreis Unna. Die Sozialdemokraten forderten, dass in dem leerstehenden Torhaus des Schlosses vier bis fünf Künstlerateliers eingerichtet werden sollen. Die Räumlichkeiten wurden bis Juni dieses Jahres von einem Haustechniker bewohnt und stehen seitdem frei.
Für die SPD eine Chance: „Durch den Freizug des Torhauses ergeben sich neue Möglichkeiten für die kulturelle Nutzung: Das Gebäude kann so umgebaut werden, dass dort mietbare Künstlerateliers entstehen“, schreiben der Fraktionsvorsitzende Hartmut Ganzke und Kreistagsmitglied Christine Hupe in dem Antrag. Neben den Ateliers sollen ergänzend eine Gemeinschaftsküche sowie ein Aufenthaltsraum eingerichtet werden, die den Austausch zwischen den Künstlern fördern sollen.

„Professionelle Künstler – insbesondere junge Talente – suchen immer wieder nach geeigneten Räumen, um kreativ arbeiten zu können“, heißt es in dem SPD-Antrag weiter. „Ein solches Angebot auf Haus Opherdicke wäre eine wertvolle Erweiterung der kulturellen Infrastruktur des Kreises, die bestehende Angebote wie Ausstellungen ideal ergänzt.“
Eine Argumentation, der der Kreistag folgen konnte. Der Antrag wurde in der Sitzung am 10. Dezember angenommen. Damit dürfte das kulturelle Angebot im Wasserschloss in Zukunft noch reichhaltiger ausfallen. Schon jetzt finden dort regelmäßig Veranstaltungen statt, wie die Kammermusik-Konzerte im Spiegelsaal oder der jährliche Malermarkt in der Scheune.
Um die Ateliers und die darin arbeitenden Künstler in die kulturelle Landschaft einzubinden, haben die Antragsteller „Tage des offenen Ateliers“ ins Spiel gebracht. Dieses Konzept gibt es auch andernorts. In der Regel ermöglichen Kunstschaffende an diesen Tagen seltene Einblicke in ihre Arbeitsräume und Schaffensprozesse. „Es würde die Rahmenbedingungen für künstlerisches Schaffen verbessern und die Förderung des Nachwuchses nachhaltig stärken“, sagt die SPD-Fraktion.