Schloßstuben in Holzwickede geschlossen Gastro-Ehepaar zieht kurzfristig um

Gastro-Paar Schott zieht jetzt „Schlossstuben mal anders“ auf
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Der erste Sonntag im März war der letzte für die Schlossstuben in Opherdicke – zumindest unter den Pächtern Diana und Easy Schott. Früher als geplant verlassen sie die Adresse an der Dorfstraße und bringen ihre Gastronomie keine drei Kilometer entfernt am Hillering unter. Hier betreiben die Schotts seit 2021 das Hotel Hilleringmann samt angeschlossener Räumlichkeiten für alle Arten von Veranstaltungen von der Hochzeit bis zur Firmenweihnachtsfeier.

Jetzt kommt ein regelmäßiger Restaurantbetrieb hinzu, denn seit dem Vorjahr wurde umgebaut: Wo in dem einstigen Bauernhof früher die Schweine ihren Platz hatten, ist heute aus dem einstigen Stall ein einladender Gastraum mit Blick ins Grüne geworden. An die Hofvergangenheit erinnert der Blick an die originale Gewölbe-Decke und ausgeschnittene, hinter Glas eingefasste Teile des ursprünglichen Gemäuers. Auch im Eingangsbereich zu den neuen Schlossstuben wurden Teile des alten Fachwerks sichtbar erhalten.

Umzug innerhalb von einer Woche

Die Gastronomie zieht dabei innerhalb von kürzester Zeit von Opherdicke nach Billmerich und bekommt einen Namenszusatz: Offiziell firmiert das Restaurant schon ab Freitag (8.3.) unter „Schlossstuben mal anders“ am Hillering 42. Hier haben die Schotts vor vier Jahren investiert und werden nicht mehr als Pächter, sondern als Eigentümer auftreten.

Am Tag vor der Eröffnung legen Handwerker im Eingangsbereich noch letzte Hand an, während in der Küche bereits die Rouladen vorbereitet werden. „Der März ist bei uns Trüffelmonat. Die Rouladen gibt es dann mit einem getrüffelten Kartoffelgratin und Baby-Broccoli“, sagt Wirt „Easy“ Schott. An der Karte wird sich am neuen Standort nichts ändern. Rund ein Dutzend Köche und Servicekräfte sollen weiterhin gutbürgerliche Küche auf einem gehobenen Niveau auf die Teller bringen.

Ein Anspruch, den immer weniger Gastronomen haben würden: „Das ist keine Systemgastronomie. Für unsere Arbeit braucht es gutes und geschultes Personal. In der Größenordnung betreiben nicht mehr viele den Aufwand“, so Schott. Im Gastraum sind die Tische teils schon gedeckt, Spirituosen stehen in Kisten gepackt zum Einräumen bereit. 50 bis 60 Gäste konnte man in Opherdicke verköstigen, in ähnlicher Größenordnung soll es am Hillering weitergehen. „Aber hier haben wir immer auch unseren großen Saal in Reserve“, sagt der Betreiber.

Blick in den Gastraum der "Schlossstuben mal anders": Sitzbänke, Stühle und Tische verteilen sich dort, wo früher mal ein Schweinestall war. Die gewölbte Decke ist dabei noch original.
An den einstigen Schweinestall von Hof Hilleringmann erinnert nur noch die gewölbte Decke. © Udo Hennes

Vor 14 Jahren begann der gelernte Betriebswirt in den Schlossstuben zu arbeiten, 2015 übernahmen er und seine Frau Diana den Restaurantbetrieb vom Vorgänger. „Da hängen viele Emotionen dran. Als unsere Tochter das erste Mal hier hereinkam, war sie 3 Jahre alt. Jetzt ist sie 13“, sagt Diana Schott. Und auch Easy fällt der Abschied nicht leicht. „Wir haben hier mit Gästen gefeiert und getrauert.“

Ursprünglich wollten die Gastronomen erst im März 2025 umziehen. „Dann wäre der Pachtvertrag ausgelaufen“, so Easy Schott. Nun habe man den Schritt vorgezogen. Die Schotts betreiben als Pächter im Ort zudem die Brasserie am Markt im Rat- und Bürgerhaus.

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