Jahrelang hatte sich die Gemeindeverwaltung auf diesen Tag vorbereitet. Endlich ist Holzwickedes größtes Bauprojekt, das Rat- und Bürgerhaus, fertig. Und die Eröffnung fiel standesgemäß aus. Im Mittelpunkt stand dabei aber nicht nur das erneuerte und erweiterte Bauwerk, sondern auch die Menschen in Holzwickede.
Leider war die Feier nicht für jeden Holzwickeder zugänglich, der Emschersaal war mit seinen 280 Sitzplätzen ohnehin schon durch die geladenen Gäste bis auf den letzten Platz gefüllt. Doch viele Menschen, Vereine, Gruppen und Organisationen der Gemeinde waren vor Ort und zeigten dabei immer wieder, wie vielseitig Holzwickede ist.

Das war den Organisatoren der Veranstaltung offensichtlich ein Anliegen. Denn schon nach dem musikalischen Auftakt durch den Schüler-und-Lehrer-Chor des Clara-Schumann-Gymnasiums, Clara‘s Voices, folgte der Einmarsch der Nationen. Menschen aus 90 verschiedenen Ländern leben in der Emscherquellgemeinde. 17 Mitbürger aus 17 Nationen begleiteten Bürgermeisterin Ulrike Drossel bei ihrem Einmarsch in den Saal, trugen stolz die Fahnen ihrer Herkunftsländer und begrüßten die Gäste in der jeweiligen Muttersprache.
Divers ging auch der offizielle Teil der Veranstaltung zu Ende. Als einer der letzten Programmpunkte stand die Segnung des Rat- und Bürgerhauses auf dem Plan. Dazu kamen Pfarrerin Claudia Brühl-Vonhoff von der evangelischen Kirchengemeinde Holzwickede und Opherdicke und Pfarrer Bernhard Middelanis von der frisch zusammengelegten katholischen Kirchengemeinde Heiliger Franziskus auf die Bühne.

Ihre Fürbitten wurden durch Soumaya Sakali aus der Marokkanischen Gemeinde und Pfarrer Arne Völkel von der Freien Evangelischen Gemeinde ergänzt. Und auch ein Ehrengast segnete das neue Verwaltungszentrum. Pete Roper, der Mayor (Bürgermeister) von Holzwickedes Partnerstadt Portland und Mitglied der Anglikanischen Kirche, schloss sich den Fürbitten an.
Den rund achtjährigen Entstehungsprozess des erweiterten Rathauses fasste ein Film von Detlef Drossel eindrucksvoll zusammen, bevor Beteiligte und Wegbegleiter des Projekts in drei Talkrunden zu Wort kamen. So beispielsweise Architekt Thorsten Kock vom Architekturbüro Bez+Kock, der das fertiggestellte Rathaus „wie erwartet und doch völlig überraschend vorfand.“ Kein Wunder, vor einer Woche war im Emschersaal noch viel Beton zu sehen. „Ob das Zusammenspiel von Alt und Neu funktioniert, sah man erst, als es fertig war“, so der erfahrene Architekt. In Holzwickede hat es diesmal gut funktioniert.
