Kim Friehs und Anja Gimbel konnten zuletzt im Casting die Rollen für „Sister Act“ weitgehend besetzen. Im Frühjahr 2023 soll das Stück dann Premiere in Holzwickede feiern. © Alexander Heine
Vor allem Frauenpower ist für das nächste Projekt des Musicalvereins „Vorhang auf, Holzwickede!“ gefragt. Der Vorsitzende Kim Friehs ist zuversichtlich, diese Power beim Casting für „Sister Act“ gefunden zu haben.
Ob Darstellerinnen oder Darsteller nun bei „Natürlich blond“ schon vor Corona auf der Bühne standen oder erst dieses Frühjahr für „Rock of Ages“: Selbstverständlich wird dadurch eine Rolle im kommenden Projekt nicht. Spät im kommenden Frühling will der Verein um den Vorsitzenden Kim Friehs und Regisseurin Anja Gimbel das Musical „Sister Act“ auf die Bühne bringen.
Und so sangen zuletzt beim Casting auch Vereinsmitglieder für Rollen vor, die bereits Bühnenerfahrung haben. „Wir hatten einige Rollen, da gab es mehrere Bewerbungen für. Also wurden die Interessenten eingeladen“, sagt Friehs. Einige letzte Entscheidungen müssen nun getroffen werden, es gilt die richtige Balance zu finden, denn innerhalb des Vereins wolle man die Rollen auch fair verteilen.
Aus „dem Bestand“ können er und Anja Gimbel sich über 20 bis 25 Darstellerinnen und Darsteller freuen. Aber auch an die 20 neue Gesichter könnten für die Geschichte der Barsängerin Deloris, die sich als Zeugin eines Mordes vor Gangstern in einem Kloster versteckt, auf die Bühne treten.
„Wir brauchen ja schon eine ganze Menge Nonnen“, sagt Friehs und lacht. Überhaupt liegt der Ensemble-Schwerpunkt trotz einiger markanter Männer-Rollen auf den Frauen. Neben Delores etwa auch auf dem Part der strengen Mutter Oberin. Friehs freut es, dass das Casting auch die Generation 30 plus und aufwärts angesprochen hat. „Für die Mutter Oberin haben wir eine Besetzung aus Billmerich gefunden, die eben auch Chorerfahrung mitbringt.“
Singen im Chor, das wird für „Sister Act“ ein zentraler Aspekt. „Da ist im Stück vom lateinischen Messgesang bis zum souligen Gospel alles dabei. Das wird eine Herausforderung und wird dem Ensemble bei den Proben einiges abverlangen“, sagt Friehs. Gespielt wird übrigens die deutsche Version des Musicals, was ob der fehlenden englischen Hits, die aus dem Film weithin bekannt sind, zunächst für etwas Enttäuschung gesorgt hätte.
„Wenn das Stück auf Deutsch gespielt wird, müssen auch die deutschen Songs genutzt werden“, sagt Friehs. Er hat sich das Stück zuletzt bei den Freilichtspielen in Tecklenburg angeschaut. Die professionelle Produktion in Ostwestfalen habe ihm jedenfalls den Eindruck vermittelt, dass auch die deutsche Version ordentlich Stimmung aufkommen lässt.
Auch gestandene Vereinsmitglieder haben nicht automatisch eine Rolle sicher: Hier singt Kosta Parveris für eine der wenigen männlichen Rollen in „Sister Act“ vor. Er spielte in „Rock of Ages“ einen Rockstar. © Musicalverein
Damit die auch in Holzwickede aufkommt, braucht es neben Darstellern aus Sicht des Vereins aber noch weitere Akteure: So ist man stets auf der Suche nach Unterstützung hinter und neben der Bühne – sei es für Maske, Technik, Kostüme oder Bühnenbild. Und auch musikalisch möchte man sich weiter steigern: So soll die instrumentale Begleitung ausgebaut werden. Gesucht sind Bläser von der Altflöte, über Klarinette bis Saxofon und Posaune. Auch Keyboarder und Drummer dürfen sich vorstellen.
Nach einem weiteren Casting mit dem vorläufigen Ensemble im August, bei dem das Tanzen im Fokus stehen wird, beginnt im Anschluss die Probenarbeit. Zwischen der und dem eigentlichen Stück zieht Friehs eine Parallele: „Im Stück bringt Deloris den Nonnenchor auf ein neues Niveau. Diese Chorarbeit steht uns bis zur Aufführung quasi Woche für Woche in den Proben bevor.“
Wenn alles nach Plan läuft, soll das Ergebnis der harten Arbeit im Zeitraum Mai/Juni 2023 nicht mehr in der Kinderglückhalle sondern dann im Bürgersaal des neuen Rat- und Bürgerhauses präsentiert werden.
Jahrgang 1985, aufgewachsen auf dem Land in Thüringen. Fürs Studium 2007 nach Dortmund gekommen. Schreibt über alles, was in Holzwickede passiert. 17.000 Einwohner mit Dorfcharakter – wie in der alten Heimat. Nicht ganz: Dort würden 17.000 Einwohner locker zur Kreisstadt reichen. Willkommen im Ruhrgebiet.