© Angelina Zander
Für die Zehntklässler des Clara-Schumann-Gymnasiums ist es ernst geworden: Für sie stand der Gang zur Wahlurne an. Sie haben ihre Stimmen bei der Juniorwahl abgegeben.
Bei einer Wahl müssen bestimmte Regeln beachtet werden. „Ausweis?“, fragt Tobias Niß (17). Er ist für die fünfte und sechste Schulstunde an diesem Donnerstag (23. September) Mitglied des Wahlvorstands und teilt die Stimmzettel an die Zehntklässler des Clara-Schumann-Gymnasiums (CSG) in Holzwickede aus.
„Den habe ich vergessen“, bekommt er von einigen Schülern zu hören. Andere haben keine Wahlbenachrichtigungen erhalten. Herausforderungen, mit denen Tobias Niß an diesem Mittag zu kämpfen hat, die ihn aber nicht aus der Ruhe bringen. „Wir waren ja darauf vorbereitet, dass etwas passieren kann.“
Auch bei der Juniorwahl gibt es für die Schüler eine Wahlurne, in der ihre Stimmzettel verschwinden. Das Clara-Schumann-Gymnasium in Holzwickede hat nun zum ersten Mal an der Juniorwahl teilgenommen. © Angelina Zander
Vor dem Pavillon des CSG bildet sich derweil eine Schlange. Die nächsten Zehntklässler, die an diesem Tag auch die letzten regulären Wähler bei der Juniorwahl sind, stehen in den Startlöchern. Nach ihnen werden nur noch die Nachzügler kommen, die bei ihrem eigentlichen Wahltermin verhindert waren. Dann strömen die Schüler in den Wahlraum. Eine gewisse Aufregung liegt in der Luft, es wird getuschelt, Mitschüler bei ihrem Wahlgang beobachtet. Wie knicken sie den Zettel, wo geht es wieder raus.
„Ich bin aber doch aufgeregt“, sagt dann eine Schülerin, die hinter der Wahlkabine hervorkommt, mit ihrem ausgefüllten Stimmzettel in der Hand. Erwartet habe sie das nicht. Aber eine gewisse Aufregung kann auch Wahlhelfer Tobias Niß nicht von der Hand weisen. „Obwohl es am Ende dann doch relativ unspektakulär war.“
Ihm habe vor allem die Vorbereitung im Unterricht geholfen und damit sei ihm auch die Entscheidung leichter gefallen. Mit dem Wissen, welcher Partei er seine Stimme geben wird, sei er zur Wahlkabine gegangen und dann waren es eben auch nur noch zwei Kreuze.
Am Donnerstag wählten am CSG die Jahrgangsstufen EF, Q1 und Q2 ihre Favoriten für die Bundestagswahl. Am Nachmittag kamen dann noch einmal Schüler der Q2 in den Wahlraum, um alle abgegebenen Stimmen auszuzählen und auch die Wahlbeteiligung zu ermitteln.
Lehrer Gebhard Brömmel rechnete mit einer Wahlbeteiligung von rund 90 Prozent, rund 300 Stimmzettel standen zur Verfügung. Die Wahl sei freiwillig, mancher Schüler krank, aber die Bereitschaft sei generell hoch, berichtet er. Am Mittwoch waren bereits die Neuntklässler zur Juniorwahl gegangen.
Einfließen werden die Ergebnisse in die offizielle Bundestagswahl nicht. Dafür wird es aber eine Auswertung der Juniorwahl geben, nicht nur schulintern, sondern auch über alle teilnehmenden Schulen hinweg. Die Ergebnisse werden nach der Bundestagswahl bekannt gegeben.
Für das CSG war es die erste Teilnahme bei der Juniorwahl. Lehrer Gebhard Brömmel zieht ein positives Fazit. „Wir sind alle gespannt und neugierig“, sagt er mit Blick auf die Auszählung.