Gastronomien, Bäckereien, Apotheken, Versicherungen, Lebensmittelhändler, Dienstleister und Einkaufsmöglichkeiten: Holzwickede deckt mit seinen Gewerbebetrieben noch immer den Bedarf rund um das alltägliche Leben. Besonders ist aber, dass Holzwickede aufgrund der Größe und Struktur eine Gemeinde der kurzen Wege ist. Genau davon sollen künftig die rund 10.000 Einpendler profitieren, die zum Arbeiten nach Holzwickede kommen. Wie dieses Potenzial von der heimischen Wirtschaft genutzt werden kann, das erarbeitet derzeit der Aktivkreis mit seinen rund 65 Mitgliedsunternehmen.
„Es wäre schön, wenn wir die Einpendler erreichen würden“, erklärt die zweite Vorsitzende des Aktivkreis’, Barbara Düllmann, im Gespräch mit unserer Redaktion. Bislang sei das nämlich nicht der Fall. Denn die meisten Einpendler – vor allem im Eco-Port – kommen morgens nach Holzwickede und fahren abends wieder Heim, die Angebote der lokalen Unternehmen, Händler und Dienstleister nutzen sie nicht. „Dabei könnten die Menschen beispielsweise hier etwas in einer Apotheke bestellen und sich noch am selben Tag zur Arbeit liefern lassen“, nennt Düllmann ein Beispiel. Auch Dienstleistungen, wie das Reparieren von Schuhen, könnten vor Ort in Anspruch genommen werden. Woran es bislang hakt, dass die Einpendler ihr Geld lieber dort ausgeben, wo sie wohnen? „Wir haben ganz tolle Firmen in Holzwickede und es gibt reichlich Angebote, aber die müssen die Einpendler kennen“, erklärt Düllmann.
Sichtbarkeit der heimischen Betriebe erhöhen
Das Konzept soll bis etwa Mai dieses Jahres stehen und zielt vor allem darauf ab, die lokalen Gewerbetreibenden mit ihren Angeboten bei den Mitarbeitern der großen Unternehmen rund um den Eco-Port bekannter zu machen. Erste Ideen sind von den Mitgliedern des Aktivkreises bereits gesammelt. Angedacht ist eine Internetplattform, in der alle Holzwickeder Händler, Handwerker und Dienstleister aufgelistet sind. „Denkbar wäre auch, dass wir in den Eingangsbereichen von Firmen Visitenkarten zum Mitnehmen auslegen“, sagt der Vorsitzende des Aktivkreis‘, Christoph Kopec über einen weiteren Vorschlag. Dabei soll der Kontakt zu den großen Unternehmen und den Einpendlern nicht nur über reine Informationen laufen, sondern möglichst persönlich. So gibt es die Überlegung, die Unternehmen konkret anzusprechen. „So könnten die lokalen Betriebe ihre Waren direkt zum Arbeitsplatz der Mitarbeiter liefern oder man könnte anbieten, dass die Firma mit einem Fitnessstudio zusammenarbeitet und sie für ihre Mitarbeiter einen Rabatt bekommt“, nennt Barbara Düllmann eine weitere Möglichkeit.
Dabei könnten die Holzwickeder Gewerbetreibenden durch die kurzen Wege besonders punkten: vor allem in Sachen Schnelligkeit. Das Motto dabei: Warum bei Amazon und Co. bestellen, wenn man seine Waren auch von lokalen Händlern noch am selben Tag bekommen kann? „Denkbar wären ein gemeinsamer Abhol- und Lieferdienst, Termine vor Ort und spezielle Angebote für Firmen“, gibt Christoph Kopec einen Einblick in das, was das Konzept künftig beinhalten könnte. Inwiefern das allerdings umgesetzt werden kann, wird sich erst noch zeigen. „Wir sind mittendrin in der Konzepterstellung“, sagt er.
Marktplatzfest soll wiederholt werden
Klar ist aber schon jetzt, dass die erfolgreich angelaufene Veranstaltung „Mein Marktplatz“ fortgeführt werden soll. Erstmalig hatten sich im vergangenen Jahr 20 Gewerbetreibende auf dem Marktplatz mit Ständen vorgestellt, dazu gab es ein kulinarisches und musikalisches Rahmenprogramm. „Das Fest soll im Jahr 2024 wiederholt werden“, blickt Kopec bereits voraus. Geplant sind darüber hinaus eine Vortragsreihe für die Mitglieder des Aktivkreises, auch ein Sommerfest soll es für sie geben.