Es war bereits der dritte Anlauf für die Zwangsversteigerung eines Reihenmittelhauses auf dem Mühlenberg in Fröndenberg. Am Dienstag (4.2.) stand die Immobilie wieder im Terminplan des Amtsgerichts Unna. Der erste Termin fand bereits im Februar 2023 statt. Damals verhinderte ein Befangenheitsantrag der Schuldner von Beginn an einen möglichen Zuschlag.
Beim zweiten Termin im Juni vergangenen Jahres gab es ebenfalls keinen Zuschlag, weil kein Gebot abgegeben wurde. Verlesen wurde während des Termins auch eine Erklärung eines Bewohners und Schuldners, in der er von einem Wasserschaden sprach und davon, sich mit allen Mitteln gegen eine Räumung zu wehren.
Über 200 Quadratmeter Wohnfläche
Zum dritten Anlauf, der von Rechtspflegerin Tilch am Dienstag um 9 Uhr eröffnet wurde, kamen drei Besucher zum Amtsgericht in Unna. Zudem war die Sparkasse Unna Kamen als Gläubigerin vertreten.
Zu Beginn gab es einen Überblick über die Eckdaten des Objekts. Das zweigeschossige Reihenmittelhaus hat eine Wohnfläche von knapp über 200 Quadratmetern, zusätzlich ist auch eine angrenzende Massivgarage Teil des Verfahrens. Die Beschlagnahmung der Immobilie aufgrund der hohen Schulden der Eigentümer, die bereits bis in die 70er-Jahre zurückreichen, war bereits 2021 wirksam geworden.

Der Verkehrswert der Immobilie beträgt 320.000 Euro. Mindestens die Hälfte muss geboten werden, damit das Gebot von Amts wegen berücksichtigt werden muss. Zudem dürfte bei einem Gebot von weniger als 70 Prozent des Verkehrswertes die Gläubigerin den Zuschlag verwehren.
Bieter erhöht sein eigenes Gebot
Bereits kurz nach der Aufforderung zur Abgabe der Gebote meldete sich ein Bieter zu Wort und bot mit 160.000 Euro genau die Hälfte des Verkehrswertes. Danach blieb es lange ruhig im Sitzungssaal. Die anderen zwei anwesenden Besucher machten keine Anstalten zur Abgabe eines Gebots.
Auf Nachfrage erläuterte die Vertreterin der Sparkasse, dass derzeit noch ein Miteigentümer im Haus wohnt. „Man weiß nicht, ob er freiwillig auszieht.“
Kurz vor Ende des 30-minütigen Zeitfensters zur Abgabe von Geboten erhöhte der bislang einzige Bieter sein Gebot auf 224.000 Euro, also 70 Prozent des Verkehrswertes. Damit bekam er letztendlich auch den Zuschlag.