
Bares gibt es nur noch drinnen: Die Sparkasse Unna-Kamen betreibt keine Outdoor-Geldautomaten mehr. Andreas Schlüter erklärt die Hintergründe. © Stefan Milk (Montage)
Wo man in Fröndenberg noch Bargeld bekommt – und zu welchen Zeiten
Geldautomaten
Das Bezahlen mit EC-Karte liegt immer mehr im Trend. Doch viele Menschen schwören nach wie vor aufs Bargeld. In Fröndenberg kann man seine Scheinchen jedenfalls nicht mehr rund um die Uhr abheben.
Wegen der zunehmenden Zahl von Automatensprengungen, vor einigen Tagen haben etwa unbekannte Täter zwei Geldautomaten im benachbarten Bösperde gesprengt, versucht sich die Sparkasse Unna-Kamen kreisweit besser vor solchen Angriffen schützen. Eine Maßnahme wurde schon vor Monaten umgesetzt. Die Sparkasse Unna-Kamen hat alle Outdoor-Geldautomaten vom Netz genommen, einer davon war in Ardey.
Hauptgrund, so teilt Sparkassensprecher Andreas Schlüter mit, war eine entsprechende Empfehlung des Landeskriminalamtes (LKA) im Jahr 2020. Weil sich die Fälle von Automatensprengungen damals häuften, riet das LKA den Banken dazu, gefährdete Standorte zu schließen.
Solche Entscheidungen werden kontrovers diskutiert. Denn die Bankkunden von heute sind sehr unterschiedlich. Die einen schätzen das schnelle und bequeme Zahlen mit Karte oder Smartphone, die anderen setzen lieber auf Bargeld. Die Bargeldversorgung in Fröndenberg ist laut Schlüter gut genug.

Erst die Karte rein, dann kommen die Scheine: Viele Menschen nutzen nach wie vor gerne Bargeld. Andere zahlen lieber mit Karte - oder in manchen Fällen heutzutage auch mit dem Handy. © Stefan Milk
In Fröndenberg gibt es an vier Standorten Bargeld
Und dennoch wird die Zahl der Bankfilialen im Stadtbild immer dünner. Im Ort gibt es insgesamt vier Möglichkeiten, um Bargeld abzuheben – dreimal bei der Sparkasse einmal bei der Volksbank. Sie sind quasi von Westen bis nach Osten quer durch die Stadt verteilt:
- In Langschede gibt es an der Hauptstraße 24 keine Geschäftsstelle der Sparkasse mehr und damit auch keine Beratungsangebote vor Ort. An einem Terminal kann man aber einige Services selbst nutzen. An einem Automaten kann man zudem Geld abheben und auch einzahlen.
- An der Eulenstraße 14 befindet sich die örtliche Filiale der Volksbank Dortmund.
- In Fröndenbergs Stadtzentrum (Im Stift 12) finden Kunden die einzige Zweigstelle der Sparkasse Unna-Kamen im Ort. Dort sind alle Sparkassenberater aus der Fröndenberg im Einsatz. Wer möchte, bekommt dort auch eine persönliche Beratung und im Grunde alle Services, die die Sparkasse im Angebot hat.
- In Westick (Westicker Straße 24) gibt es einen weiteren Sparkassenstandort, an dem man Geld abheben kann.
Wer in der Ruhrstadt Bargeld abheben möchte, der kann das aber nicht mehr nachts machen. Zwischen 0 und 5 Uhr, so erläutert Schlüter, ist kein Geldautomat mehr zu erreichen. „Da kommt man auch mit Karte nicht rein“, sagt er.
Es gebe aber ohnehin auch kaum Menschen, die zu dieser Zeit Geld abheben möchten. „Partygänger zum Beispiel sind dann meistens sowieso schon versorgt“, sagt Schlüter – und vieles ließe sich heutzutage in Bars oder Clubs mit der Karte regeln.
Kartenzahlungen werden immer beliebter
Kartenzahlungen würden allgemein immer beliebter und das korrespondiert mit den Maßnahmen, die wegen des Sicherheitsaspektes ergriffen worden sind. „Das beobachte ich auch, wenn ich beim Einkaufen selbst in der Schlange stehe. Der Trend geht insgesamt zur Kartenzahlung, auch bei älteren Menschen“, sagt Schlüter.
Der Sparkasse Unna-Kamen sei aber wichtig, dass Kunden auch nach wie vor adäquat mit Bargeld versorgt werden, weil es auch dafür eben eine große Nachfrage gibt. Eine Option, die in Fröndenberg durchaus genutzt wird, ist der Bargeldbringservice. Dieser richtet sich an Kunden, die nicht mobil sind von alleine schlecht an Bargeld kommen, „meistens sind das ältere Menschen, die das nutzen“, sagt Schlüter.
Zweimal im Monat, einmal zu Beginn und dann nochmal zur Mitte, fährt ein Sparkassenmitarbeiter dann die Lieferungen aus, bringt den Kunden das Geld dann bis zur Haustür.
1993 in Hagen geboren. Erste journalistische Schritte im Märkischen Sauerland, dann beim Westfälischen Anzeiger in Werne. Spielt in seiner Freizeit gerne Handball und hört Musik.
