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Leerstand in Fröndenbergs City: In einigen Ladenlokalen tut sich etwas
Ladenlokale
Leere Ladenlokale sind in Fröndenbergs Innenstadt seltener geworden. In einer Handvoll gibt es aktuelle Entwicklungen. Wo eine Nachnutzung länger dauert, steht oft Baurecht im Weg, ist zu hören.
Jüngst konnte die städtische Wirtschaftsförderin Janina Schürmann die Eröffnung der Markthalle im ehemaligen Metzgergeschäft Rafalcik am Markt als Erfolg verbuchen. Nicht weit davon entfernt, tut sich derzeit auch Neues.
Wo zuletzt ein weihnachtliches Fenster von der katholischen Kirche dekoriert worden war und zuvor die historischen Rennräder von Andreas Grünewald ausgestellt waren, soll relativ kurzfristig wieder Leben einziehen.
Gute Aussichten für Ladenlokal am Markt 3
Derzeit werde das Ladenlokal am Markt 3 bereits renoviert, bestätigt Hauseigentümer Josef Schulte-Ebbert auf Nachfrage. Der Vermietung an ein bereits bestehendes Geschäft, das hierher umziehen will, stehe nicht mehr viel im Wege.
Um welche Branche es sich handelt, mochte er aus Rücksicht auf die Interessenten nicht sagen. Er gehe aber davon aus, dass das Geschäft spätestens zum 1. Februar 2022 öffne.

Seit Juli ist das Ladenlokal, das eine Physiotherapie-Praxis verlassen hat, am Markt neben NKD zu haben. © Marcus Land
Die Adresse Markt 7a hat das kleine Ladenlokal, das zwischen Rossmann und NKD seit Neuestem leer steht. Seit Juli sucht Immobilien Meyer eine Nachfolge für die Ergotherapie-Praxis Hawer, die nach Menden umgezogen ist.
Das Objekt bestehe aus einem nur 50 Quadratmeter großen Raum im Erdgeschoss sowie rund 70 Quadratmetern im ersten Stock. Dort waren zuletzt Teeküche und Personalräume untergebracht.
Nutzungsänderung stellt neue Mieter vor Hürden
Ob dort künftig auch ein kleiner Einzelhändler Platz hätte? Sicherlich seien bei Neuvermietungen immer Nutzungsänderungen möglich, heißt es beim Makler aus Telgte. Dem Vernehmen nach zögern aber baurechtliche Vorgaben eine schnelle Neuverpachtung von Ladenlokalen in Fröndenberg häufig hinaus.
„Interessenten gibt es genug“, sagt eine Hauseigentümerin. Das Baurecht werde von Behörden aber oft so streng ausgelegt, dass sich die Nachnutzung hinziehe, sagt die Fröndenbergerin, die anonym bleiben möchte, deren Erfahrungen aber bestätigt werden.
Da könne es mal um Barrierefreiheit gehen, sehr oft aber eben um Nutzungsänderungen. So muss die Umwandlung eines Lebensmittelgeschäfts in eine Gaststätte oder eines Blumenladens in eine Tischlerei genehmigt werden. Oft können sich Bedingungen für den Brandschutz oder der Stellplatzbedarf erhöhen.

Die Corona-Pandemie nicht überstanden hat der Handy-Laden an der Alleestraße. Jetzt steht auch das ganze Wohn- und Geschäftshaus zum Verkauf. © Marcus Land
Lange vergeblich gewartet auf eine Nachnutzung hat zumindest auch Dachdeckermeister Michael Möller aus Menden: Das Ladenlokal der früheren Bäckerei Agne an der Eulenstraße baut er jedenfalls aktuell in eine seniorengerechte Wohnung um.
Verkauf eines Wohn -und Geschäftshauses an Alleestraße
Hingegen wird schräg gegenüber auf der Alleestraße 5 seit einigen Tagen erst einmal ein Käufer des Wohn- und Geschäftshauses mit leer stehendem Ladenlokal gesucht. Hier habe der bisherige Pächter, der „Phone-Doctor“, die Corona-Pandemie nicht überstanden, heißt es bei Makler Bremerich in Unna. Was mit dem Leerstand geschieht, wird also frühestens nach dem Hausverkauf konkreter.

Nur für kurze Zeit hatte eine Heilpraktikerschule aus Wuppertal ihren Standort in der Karl-Wildschütz-Straße. Jetzt ist das Ladenlokal wieder zu haben. © Marcus Land

Seit der Zwangsversteigerung dieses Wohn- und Geschäftshauses an der Alleestraße tut sich noch nicht viel in den Räumlichkeiten. © Marcus Land
Ebenfalls Opfer der Corona-Pandemie ist die Niederlassung einer Heilpraktikerfachschule aus Wuppertal geworden – nach einem kurzen Intermezzo zog man kürzlich aus dem Ladenlokal an der Karl-Wildschütz-Straße aus und konzentriert sich wieder am Hauptsitz.
Das Wohn- und Geschäftshaus ist nach Informationen dieser Redaktion im Juni verkauft worden; es soll aktuell Verhandlungen über eine Nachvermietung geben.
Still ruht der See dagegen immer noch an der Alleestraße 11: Nach der Zwangsversteigerung des Wohn- und Geschäftshauses vor mehr als zwei Jahren tut sich hinter den Scheiben der beiden kleinen Ladenlokale nichts.
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.
