Backwaren und Café Schmidt an der Hauptstraße 91 in Fröndenberg-Dellwig ist bekannt und beliebt. Als Inhaberin Anja Schmidt Ende 2022 verstarb, war für ihren Mann Frank Borchert klar, dass er das Unternehmen weiterführen will. Das tut er auch bis heute. Was allerdings seine Arbeit erheblich erschwert, ist der Wegfall des bekannten Telefon-Anschlusses.
„Ich wollte den eigentlich nur auf mich als neuen Inhaber übertragen, denn auch das sind Betriebskosten, die abgesetzt werden müssen“, so Borchert. Was dann begann, lässt sich nur als Odyssee bezeichnen, die nun wohl kurz vor ihrem Abschluss steht. Um gleich alles richtig zu machen, so berichtet der Unternehmer, habe er den Vodafone-Shop in Unna aufgesucht.

Dort habe er sein Anliegen erklärt und nach bestem Wissen alles so erledigt, wie es ihm an die Hand gegeben wurde. Doch angeblich fehlten immer noch Unterlagen. „Schließlich haben wir die nicht ankommende Sterbeurkunde sogar aus dem Shop zur Geschäftszentrale gefaxt“, so Borchert.
Trotzdem seien die Rechnungen stumpf immer weiter an „Nachlass Antje Schmidt“ adressiert gewesen. Schließlich hätten ihm sogar Mitarbeiter des Telekommunikationsriesen geraten, eine Empfänger-Korrektur zu fordern und bis auf Weiteres nicht zu zahlen. „Als dann ein Rechtsanwalt mahnte, bin ich natürlich eingeknickt und habe gezahlt“, ärgert sich Borchert.
„Die gewählte Rufnummer ist nicht gültig“
Als scheinbar alles klar war, sei eine überraschende neue Information gekommen: Der bislang betriebene DSL-Anschluss könne so nicht angeboten werden. Stattdessen müsse Borchert einen Glasfaser-Anschluss beauftragen. Schon ganz abgekämpft, tat er auch das. Und tatsächlich erschien ein Techniker.
„Als der dann ging und sagte, alles sei soweit erledigt, habe ich das Geschäft zur Kontrolle selbst angerufen“, so Borchert. Es folgte die inzwischen bekannte Bandansage: „Die gewählte Rufnummer ist nicht gültig, bitte legen Sie auf und versuchen Sie es erneut.“ Inzwischen habe Borchert jedoch eine E-Mail bekommen, dass die alte Nummer am 7. Mai wieder freigeschaltet werden soll.
Ein Anruf bei der Vodafone-Pressestelle ergab, dass die Unterlagen lange nicht vollständig vorgelegen hätten. Schließlich habe man den Anschluss wegen der offenen Forderungen nicht umstellen können.
Da man keine neuen DSL-Verträge anbiete, habe der Fröndenberger Kunde nun einen wesentlich besseren Glasfaser-Vertrag, die Rufnummer werde jetzt weltweit an alle Dienstleister verknüpft, so der Vodafone-Pressesprecher.
So oder so: Borchert ist heilfroh, dass das Geschäft bald wieder unter der alten Nummer erreichbar sein soll.

„Ganz viele Kunden machen ja auch Bestellungen, ob Privatleute, Kita oder Werkstatt, das kann doch nicht ewig über mein privates Handy laufen“, so der Unternehmer. In der Zwischenzeit hätten sich viele Leute erkundigt, ob er das Geschäft schließe. „Doch zum Glück haben zahlreiche Kunden immer wieder hier gehalten, eingekauft oder eine Pause gemacht“, so Borchert. Dadurch sei den Gerüchten Einhalt geboten worden.