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Philosophie auch der Fröndenberger Tafel ist: Wir haben Kunden und daher erheben wir auch einen Obolus. Ein Mitbürger möchte nun gern den Eintopf für die Bedürftigen sponsern. Ein Widerspruch?
Auf Initiative des Schmallenbach-Hauses wird es ab dem 28. Januar probeweise einmal wöchentlich einen verbilligten Eintopf für Bedürftige in Fröndenberg geben. Ein Sponsor möchte die Kosten von 1,50 Euro übernehmen – das widerspricht eigentlich der Philosophie der Tafel.
Norbert Zimmering findet die Idee, an Menschen mit wenig Geld künftig regelmäßig ein warmes Mittagessen auszugeben, gut und lobt die Senioreneinrichtung dafür. Allein den Kostenbeitrag sieht er kritisch.
Ich wäre bereit, die Kosten für die erste Essensausgabe zu spenden. Es müsste doch möglich sein, für die weiteren Ausgaben Spender oder Fördermöglichkeiten zu finden“, meint Zimmering, früher selbst Leiter eines Seniorenheimes.
Mit rund 40 Essensausgaben rechnet die Tafel vorläufig; somit fällt pro Ausgabe ein Kostenbeitrag von insgesamt rund 60 Euro an.
Kurt Potthoff, Vorsitzender des Tafels-Vereins, hatte den Kostenbeitrag für die Suppe, die aus der Küche des Schmallenbach-Hauses kommen soll, mit der Philosophie der Tafeln begründet.
Es soll bei Bedürftigen durch Kostenfreiheit nicht der Eindruck entstehen, dass Almosen verteilt werden. „Sie kommen zu uns als Kunden – und Kunden zahlen“, so Potthoff. Man habe so auch bei der zeitweiligen Ausgabe von Lebensmittel-Tüten verfahren wollen, dann aber ebenfalls Sponsoren gefunden.
Dem bürgerschaftlichen Engagement Norbert Zimmerings wolle sich die Tafel allerdings nicht in den Weg stellen. Sollten nach seinem Vorbild weitere Unterstützer der Tafel gefunden werden, sei dies nur positiv.
Das warme Gericht soll zunächst an vier Donnerstagen bis zum 18. Februar ausgegeben werden; danach wird über eine Fortsetzung entschieden. Wird weitergemacht, würde das Schmallenbach-Haus die Suppe zum Selbstkostenpreis an die Tafel liefern.
Wer den Kostenbeitrag der Bedürftigen bei einer kompletten Essensausgabe übernehmen möchte, kann sich mit Kurt Potthoff unter Tel. (0 23 73) 97 42 61 in Verbindung setzen.
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.