„Heute haben wir uns geschämt“ Stadt Fröndenberg antwortet auf Kritik am Silvesterkonzert

Kritik am Silvesterkonzert: Stadt musste kurzfristig improvisieren
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„Heute haben wir uns geschämt“, teilten Konzertbesucher unserer Redaktion mit. Gemeint war der äußere Rahmen des Silvesterkonzerts. Aus der Vergangenheit sei man ein Dankeschön an die Musiker durch offizielle Vertreter der Stadt gewohnt, auch Blumen für die Solisten des Orchesters seien Usus.

Stadt musste kurzfristig improvisieren

„Am Schluss kein Mensch zu sehen von unseren Stadtvätern und -müttern“, kritisierte das Ehepaar von der Hohenheide, das anonym bleiben möchte. Auch in einem Leserbrief von Jochen Hänel, Vorsitzender des Fördervereins Kulturzentrum, kommt die Kritik zu Ausdruck. „Das ist nicht sparsam, sondern peinlich und armselig“, urteilte Hänel, der auch vermisste, dass wie sonst auch „stilvoll“ mit Sekt auf das neue Jahr angestoßen wurde.

„Die Wertschätzung für Musik, Kunst und Kultur geht beständig auf Talfahrt“, heißt es zum selben Thema auf Facebook von einem User. Auch bei ihm persönlich sei nach dem Konzert ein kritischer Anruf eingegangen, bestätigte am Montag Ole Strathoff, Fachbereichsleiter für Verwaltungsservice im Rathaus, auf Anfrage.

Bürgermeisterin Sabina Müller, selbst am Montag noch in Urlaub, sollte laut Strathoff am vergangenen Donnerstag von Monika Schröer vertreten werden. Die stellvertretende Bürgermeisterin habe den Termin indes kurzfristig absagen müssen. Er habe sich dann persönlich darum bemüht, Ersatz zu finden.

Wegen der Kurzfristigkeit hätten aber weder Ute Gerling, die zweite Vize-Bürgermeisterin, noch Kulturausschussvorsitzender Arber Aliu einspringen können.

In der zuständigen Kulturabteilung habe es zudem Krankheitsfälle gegeben. Schließlich habe sich Mitarbeiter Hubert Sallamon bereiterklärt, einige Worte zur Begrüßung zu sprechen.

„Mit Notbesetzung bestmöglich betreut“

Es bleibe die Frage, „warum nicht das obligatorische Sträußchen“ an die Musiker überreicht worden war. Diese Frage konnte am Montag im Rathaus nicht abschließend geklärt werden; geplant gewesen sei diese Würdigung in jedem Fall, so Strathoff.

„Wir wollen dem Konzert die Bedeutung beimessen, die es verdient“, versicherte Strathoff. Daher habe es auch wie gewohnt ein Catering vom Förderverein Toni Tinte vor der Veranstaltung sowie in der Pause gegeben.

Was von außen niemand habe sehen können: Auch das Orchester sei hinter den Kulissen mit Speisen und Getränken versorgt worden. Ole Strathoff bittet um Verständnis dafür, dass man „in einer Notbesetzung“ versucht habe, Besucher und Orchester „bestmöglich zu betreuen“.