Wenn Sebastian Hansen von seinen bisherigen Stationen als Koch erzählt, wird klar: Der 48-Jährige hat bereits einiges erlebt. Seit mehr als 30 Jahren ist er in dem Beruf tätig und hat unter anderem für Nelson Müller und Frank Rosin gearbeitet.
„Für mich war immer klar, dass ich Koch werden möchte“, erzählt Sebastian Hansen. Schon als Kind habe er früh in der Küche mitgeholfen. „Bei uns hat sich eigentlich das ganze Leben in der Küche abgespielt. Ich habe für alle Hühnersuppe oder Nudeln gekocht“, erinnert er sich.
Nach der Schule entschied sich Hansen, der in Dorsten aufgewachsen ist, deshalb für eine Ausbildung als Koch in der Nähe von Borken. „Da habe ich alles noch von der Pike auf gelernt, wie man Kroketten macht und wie man Wild ausnimmt.“
Restaurant bekommt einen Stern
Seine erste Station nach der Ausbildung war das Restaurant Rosin in Dorsten. „Dort bin ich das erste Mal mit Fine-Dining in Berührung gekommen“, so Hansen. Aber auch andere Bereiche des Jobs lernte er schnell kennen: „Meinen Zivildienst habe ich in einer Großküche gemacht, mir war es wichtig, alle Zweige des Berufs kennenzulernen.“
Während seiner Zeit im Restaurant Rosin knüpfte Sebastian Hansen viele Kontakte, lernte Björn Freitag und Frank Buchholz kennen. „Frank Buchholz hatte damals seine Kochschule in Unna und hat mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in seinem Restaurant in Mainz zu arbeiten“, erzählt Hansen.
Die Gelegenheit nutzte der Koch und arbeitete von 2005 bis 2013 in Mainz. „2007 habe ich es dort als Küchenchef mit meinem Team geschafft, einen Stern zu holen“, sagt Hansen.

2013 zog es ihn dann zurück ins Ruhrgebiet, nach dem Sternetrubel habe er erst mal eine Pause gebraucht. „Es war eine tolle, aber auch sehr intensive Zeit. Ich erinnere mich, dass ich einmal 42 Stunden lang durchgearbeitet habe“, so Sebastian Hansen.
Einige Jahre später traf er dann auf einem Event Daniel Pasquale Gala, Geschäftsführer des Meisterhauses in Unna. „Er fragte mich, was ich gerade mache und sagte, dass er vielleicht einen Job für mich hat.“ Und so arbeitete Sebastian Hansen von 2018 bis 2022 als Küchenchef im Meisterhaus.
Catering für Festivals
Anschließend entschied er sich dazu, sich als Mietkoch selbstständig zu machen. „Ich arbeite unter anderem für Stolzenhoff und mache dort Catering für Festivals wie Rock am Ring“, erzählt Sebastian Hansen. Seit dem 1. April ist er nun außerdem Chef der Kochlounge im Hof in Fröndenberg.
„Meine Frau hat im Internet gesehen, dass ein Nachfolger gesucht wird“, erzählt Sebastian Hansen. Die ehemalige Betreiberin Andrea Barczewski hatte Hansen schon während seiner Zeit im Meisterhaus kennengelernt. „Ich wusste, dass es die Kochlounge gibt, aber war vorher noch nicht hier. Als meine Frau und ich uns das angeschaut haben, habe ich mich sofort verliebt. Auch in die ganze Umgebung hier auf dem Hof“, so Hansen.

Für ihn war klar, dass die Kochlounge sein neues „Baby“ wird. „Es ist hier wirklich ein Ort der Entschleunigung. Wenn ich hierherkomme, denke ich mir, wie gut es mich getroffen hat.“
Von Anfang an war klar, dass das Konzept der Kochlounge beibehalten werden soll. Sebastian Hansen hat deshalb zunächst einige Kochkurse mit Andrea Barczewski mitgemacht. „Ich wollte sehen, wie es läuft, um es möglichst genau so weiterzuführen“, so Hansen.
Auch in Zukunft wird es deshalb wie gewohnt Kochkurse und Team-Events geben. Nach der ersten Zeit des Fußfassens will Sebastian Hansen außerdem öffentliche Kochkurse anbieten, zu denen sich auch Einzelpersonen anmelden können, sowie Catering.
Regionalität im Fokus
Eine besondere Stilrichtung hat Sebastian Hansen als Koch nicht, sagt er. Besonders gerne mag er allerdings die „Crossover-Küche“. „Dabei kombiniert man verschiedene Küchen miteinander, ich bediene mich beispielsweise gerne aus der nordischen Küche“, so Hansen.
Wichtiger als der Stil sind ihm die Zutaten. „Ich nutze heimische Produkte und ich richte auch die Kochkurse regional aus“, so Hansen. Wie bereits seine Vorgängerin holt er sich das Gemüse deshalb beispielsweise direkt vom Markt in Unna.
„Es ist dieser Umgang mit den Lebensmitteln, den ich an meinem Beruf so liebe“, sagt Sebastian Hansen. „Und die Abwechslung und Kreativität.“ Auch gutes Feedback der Gäste auf ein Gericht, an dem man lange gefeilt habe, mache den Beruf so besonders.
Hansen freue sich darauf, in der Kochlounge vielen neuen Menschen zu begegnen. „Ich freue mich, zusammen diesen Weg zu gehen. Ich möchte, dass jeder, der hierherkommt, ein Erfolgserlebnis beim Kochen hat.“