Dachdeckermeisterin Andrea Aland sprach den Richtspruch und sorgte mit einem beherzten Wurf dafür, dass das Schnapsglas zerbrach: Das bringt Glück.

Dachdeckermeisterin Andrea Aland sprach den Richtspruch und sorgte mit einem beherzten Wurf dafür, dass das Schnapsglas zerbrach: Das bringt Glück. © Peter Benedickt

Glück gehabt: Schnapsglas zersplittert am Neubau des Schmallenbach-Hauses

dzRichtfest in Fröndenberg

Heinz Fleck freute sich sichtlich: Zum Richtfest von Haus Heinrich konnte der Geschäftsführer des Fröndenberger Schmallenbach-Hauses, zahlreiche Gäste begrüßen.

Fröndenberg

, 19.08.2022, 20:13 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Was Menschenhände hier bewegen, braucht auch immer Gottes Segen“, sprach Dachdeckermeisterin Andrea Aland hoch oben auf dem Gerüst und hoffte, dass das Schnapsgläschen beim Wurf an die Wand zerbrach. Denn dies versprach das Beste für das Gebäude.

Oder wie der Spruch ersehnt: „Das Haus soll schenken Glück und Mut / Die Mauern schützen euch vor jeder Flut / Und jedem Sturm und jeder Widrigkeit / Heute und auch Morgen bis in alle Zeit“.

Jetzt steht Haus Heinrich unter einen guten Stern

Tatsächlich war der Wurf kräftig, das Glas zersplitterte wie gewünscht. „Damit sollte doch alles unter einem guten Stern stehen“, war aus den Reihen der Gäste zu hören.

Fröndenbergs Bürgermeisterin Sabina Müller, der stellvertretende Landrat Martin Wiggermann (4.v.l.) und die Vertreter der politischen Parteien überbrachten Heinz Fleck (2.v.l.) ihre Glückwünsche.

Fröndenbergs Bürgermeisterin Sabina Müller, der stellvertretende Landrat Martin Wiggermann (4.v.l.) und die Vertreter der politischen Parteien überbrachten Heinz Fleck (2.v.l.) ihre Glückwünsche. © Peter Benedickt

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Wer den Weg vom Hirschberg zur Einrichtung vor einigen Jahren ging und nun wieder das Gelände erreicht, kann kaum glauben, was sich hier verändert hat.

Heinz Fleck wies in seiner Rede auf den zeitlichen Ablauf hin und erwähnte, dass bereits 2008 erste Diskussionen in Verwaltungsrat und Kirchenvorstand über Sanierung und Umbau geführt wurden: „Lange und intensiv, da wurde schon mal die Verpflegung eng, so dass sich Schnitzel geteilt werden mussten.“ Mitglieder des Verwaltungsrats waren jetzt vor Ort, um sich zu informieren, was sie denn da genehmigt hatten.

Bei Bedarf muss die Richtung geändert werden

„Wir wollten uns auf Teilprojekte konzentrieren, diese fertigstellen und reflektieren, um Fehler festzustellen und sie auszuschließen.“ Bei Bedarf sollte es möglich sein, die Richtung zu ändern: „Ist besser, als stur den Weg zu verfolgen.“

Anfang 2010 fiel der Entschluss, einen Neubau in Angriff zu nehmen und die Suche nach einem geeigneten Gelände begann. Dies wurde in der Innenstadt mit dem ehemaligen Modehaus Riekenbrauck gefunden: Haus Hubertia entstand.

Nachlassen gibt es nicht im Schmallenbach-Verbund, so der neue Name des mittlerweile viel größeren Pflegeunternehmens.

Heinz Fleck begrüßte die Gäste, darunter neben Pfarrer Paul Mandelkow (r.) die Mitglieder des Verwaltungsrates.

Heinz Fleck begrüßte die Gäste, darunter neben Pfarrer Paul Mandelkow (r.) die Mitglieder des Verwaltungsrates. © Peter Benedickt

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Das Haus St. Marien unterzog sich einem umfassenden Umbau, bietet nun eine betreute Wohnanlage, 18 Appartements, Pflege in eigenen vier Wänden und zwei Gästezimmer.

Nach dem Abbruch des Glasganges dauerten Planung und Realisierung des dritten Teilprojekts, der Kindertagesstätte mit Baukosten von 2,3 Millionen Euro, etwas länger. So konnte die Kita erst im Mai 2020 bezogen werden.

Geschäftsführer Heinz Fleck stellte neben dem zeitlichen Ablauf bis zum Richtfest auch imposante Zahlen vor.

Geschäftsführer Heinz Fleck stellte neben dem zeitlichen Ablauf bis zum Richtfest auch imposante Zahlen vor. © Peter Benedickt

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„Aber nun stehen wir im Rohbau des Haus Heinrich“, so der Geschäftsführer weiter. Planung 2018/19, Einreichung des Bauantrag am 17. Mai 2019: „Ein Jahr später, am 29. Mai 2020, kam die Baugenehmigung.“

Nach den Ausschreibungen ging es mit dem Abriss des „Okalhauses“ im Sommer 2021 richtig los.

Unternehmen aus der Region haben die Leistungen erbracht

Heinz Fleck verblüffte die Anwesenden mit Zahlen, die den Umfang der Baumaßnahme begreiflich machen: „12.000 Kubik oder rund 20.000 Tonnen Erdreich wurden bewegt, davon 16.000 Tonnen mit 670 Lkw abgefahren. 2000 Kubikmeter Beton mit 265 Tonnen Stahl sind verbaut, 2000 Kubikmeter Mauerwerk errichtet. Diese Leistung erbrachten wir mit Unternehmen aus der Region.“

Pfarrer Paul Mandelkow segnete das Haus Heinrich und ist sich nun sicher, dass Gott alle Wege hier wohlwollend begleitet.

Pfarrer Paul Mandelkow segnete das Haus Heinrich und ist sich nun sicher, dass Gott alle Wege hier wohlwollend begleitet. © Peter Benedickt

Drei Etagen bietet das neue Pflegewohnheim demnächst, jedes Stockwerk hat zwei Wohngemeinschaften, Räume für Therapie und Beschäftigung sind vorhanden, die Technik sitzt im Keller. Noch recken sich die Gerüste hoch an den kahlen Wänden, aber: „2023 hoffen wir auf die Eröffnung.“

Dass die Preissteigerungen durch Corona und den Ukrainekrieg enorm ins Geld gingen, belegt Fleck: „Letztes Jahr planten wir mit 13,5 Millionen Euro Kosten, seitdem ging es um 16 Prozent nach oben. Jetzt sind wir bei 16 Millionen Euro“.

Anschließend nahm Dechant Paul Mandelkow die Segnung vor. „Den Segen geben, heißt alle Wege mit Gott bewältigen“, sprach der Geistliche und führte seine kirchliche Handlung aus.

Neben dem stellvertretenden Landrat Martin Wiggermann und Fröndenbergs Bürgermeisterin Sabina Müller nutzten auch mehrere Vertreter der politischen Ratsfraktionen die Gelegenheit zur Gratulation.