Bahnpendler haben es in Fröndenberg nicht leicht: Am 21. Juli 2022 entdeckte die Bahn die ersten Dachstunnel unter der als „Hönnetalbahn“ bekannten RB54. Die Strecke wurde gesperrt und viele Pendler glaubten, nach wenigen Monaten sei das Problem beseitigt. Schnell zeigte sich jedoch, dass es größer als zunächst angenommen war.
Gefragt nach dem aktuellen Sachstand, lieferte die Bahn-Pressestelle in Düsseldorf nun folgende Antwort: „Die DB hat im Jahr 2024 weitere vorbereitende Vermessungs- und Vegetationsarbeiten an der Strecke durchgeführt. Parallel dazu wurden zusammen mit einem beauftragten Ingenieurbüro die technischen Möglichkeiten zur Beseitigung der Dachsbauten sowie der einhergehenden Gleislageveränderungen untersucht und als Varianten miteinander vergleichen.“
Oberstes Ziel sei, gemäß der Pressestelle, die schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme der Eisenbahninfrastruktur.
Zeitplan zur Wiederinbetriebnahme soll kommen
Zudem habe man eine möglichst eingriffsarme Bauausführung in dem Landschafts- und Vogelschutzgebiet sowie die Prävention gegen zukünftige Beschädigungen durch Dachse priorisiert. Die darauf basierende Entscheidung für eine Variante in den betroffenen Bereichen der Strecke werde derzeit mit den beteiligten Behörden beraten.
Das diene auch dazu, die erforderlichen Genehmigungsverfahren möglichst kurz zu halten. Nach Abschluss dieser Abstimmungen werde die Bahn über einen validen Zeitplan zur Wiederinbetriebnahme der Strecke berichten und die weiteren Ausführungsplanungen und Bauausführungen ausschreiben, heißt es.
Immer wieder Bedenken
Das werden Pendler sicher gerne lesen, denn in der großen Pressekonferenz vor eineinhalb Jahren, am 10. November 2023, war zunächst die sprichwörtliche Bombe geplatzt: Da auf der gesamten Strecke von rund elf Kilometern Dachsbauten gefunden worden seien, sei eine komplette Ertüchtigung der Strecke erforderlich, berichteten damals Tobias Hausschild und Silke Konermann von der Deutschen Bahn.
Zwischenzeitlich waren Bedenken zu hören, dass die Bahn diese Strecke ganz einstellen würde: unter Privatleuten ebenso wie in der Politik. Auch Bürgermeisterin Sabina Müller hatte diese Sorge im August 2024 geäußert. Der Landtagsabgeordnete Hartmut Ganzke sprach in dieser Angelegenheit mit dem NRW-Chef der Bahn, Werner Lübberink.

Nun scheint sich aber doch zu bewahrheiten, was Tobias Hausschild, Leiter der DB Netz in Hagen, damals während der großen Pressekonferenz gesagt hatte: „ Wir von der DB Netz sehen in jedem vorhandenen Gleisabschnitt Sinn.“ Ein Blick in die Politik lasse ja immer wieder die Frage aufkommen, wie man die Menschen von der Straße auf die Schiene bekomme. Da müsse man auch langfristig sehen, dass die Bahn „grün“ sei.