„Geld ist alle – Tüte ist leer": Der Fröndenberger Tafelverein hat am Mittwoch, 3. August, auf dem Bruayplatz auf seine prekäre Situation aufmerksam gemacht, links Rosemarie vom Orde sowie 1. Vorsitzender Kurt Potthoff. © Udo Hennes
Existenzsorgen hat die Tafel in Fröndenberg. Weil immer weniger Lebensmittel bei der Ausgabestelle ankommen, steht sogar eine Schließung im Raum. Sorge bereitet auch eine Aktion von Lidl.
Der Discounter hat neuerdings begonnen, auch in seinem Markt in Fröndenberg seine sogenannte „Rettertüte“ anzubieten. Produkte, die kurz vor Ablauf der Mindesthaltbarkeit sind, erhielt bislang die ehrenamtliche Lebensmittelausgabe.
Der Tafelverein um seinen Vorsitzenden Kurt Potthoff hat am Mittwoch (3. August) in der Innenstadt mit der Aktion „Geld ist alle – Tüte ist leer“ auf seine prekäre Situation aufmerksam gemacht. Die Zahl der Kunden der Ausgabestelle am Bruayplatz 10 hat sich in den vergangenen Monaten mehr als verdoppelt.
Hingegen würden immer weniger Lebensmittel gespendet, so Kurt Potthoff. Verstärkt werden könnte diese Entwicklung durch die Kampagne von Lidl. Der Discounter verkauft eine Tüte mit bis zu fünf Kilogramm Lebensmitteln, die schnell verzehrt werden müssen, oder aussortiertem Obst und Gemüse für 3 Euro.
„Lidl hilft uns“, betont Potthoff mit Blick auf die langjährige Pfandbon-Aktion. Die neue Idee könne dieses Engagement aber konterkarieren, wenn Tafeln dadurch nicht mehr genügend Lebensmittel zum Verteilen erhielten.
Man hoffe, dass durch die öffentlichkeitswirksame Aktion noch mehr Menschen sensibilisiert worden seien, Geld- oder Lebensmittelspenden zu geben. Andernfalls sei eine Schließung der Tafel vermutlich kaum zu vermeiden.
Geboren 1972 in Schwerte. Leidenschaftlicher Ruhrtaler. Mag die bodenständigen Westfalen. Jurist mit vielen Interessen. Seit mehr als 25 Jahren begeistert an lokalen Themen.