Ramponierte Autoreifen Tobias Dröge sucht Mitstreiter für Sammelklage gegen Stadt Fröndenberg

Ramponierte Autoreifen: Tobias Dröge strengt Klage gegen Stadt an
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Das Auto von Tobias Dröge hat seit dem vergangenen Montag (4. September) einen erheblichen Schaden: Felgen und Reifen an seinem BMW sind nach seinen Angaben stark beschädigt. Ursache ist nach seiner Meinung die neue Radwegrampe an der Ruhrstraße. Von Schäden hatten bereits mehrere Autofahrer berichtet.

Er sei die ihm gut bekannte Strecke gefahren, als er plötzlich auf Höhe der Zufahrt auf den Parkplatz am Himmelmannpark deutlich spürbar bemerkte, dass er ein Hindernis überfahren hatte.

„Ende der Rampe nicht zu sehen“

Es stellte sich laut Dröge heraus, dass ein Reifen und eine Felge seines Pkw ramponiert waren. Vorläufig geschätzt gehe er von einem Schaden in Höhe von rund 3000 Euro aus. Er müsse noch einen Gutachter hinzuziehen, so Dröge.

Der Fröndenberger ist davon überzeugt, dass er die neue Radwegrampe an der Ruhrstraße, die auf die Fahrbahn verschwenkt worden war, nicht sehen konnte. Bei einer Navigation seines Fahrzeugs entlang der auf die Straße aufgebrachten gelben Linie, „sehe ich nicht mehr, wo die Rampe endet“, so Dröge.

Viele Autofahrer beklagen die fehlende Sichtbarkeit der Radrampe an der Ruhrstraße in Fröndenberg. Nachträglich hat die Stadt Fröndenberg drei Warnbaken aufstellen lassen.
Viele Autofahrer beklagen die fehlende Sichtbarkeit der Radrampe an der Ruhrstraße in Fröndenberg. Nachträglich hat die Stadt Fröndenberg drei Warnbaken aufstellen lassen. © Linus Budde

An zu hoher Geschwindigkeit könne das Überfahren der Bordsteinkante auch nicht gelegen habe. Er fahre auf der Ruhrstraße höchstens die zulässigen 30 km/h. „Man kann dort auch nicht schneller fahren.“

Mit einer plötzlichen Veränderung auf seiner gewohnten Fahrtstrecke habe er zudem nicht gerechnet, zumal es – zumindest am Montag – an der Ruhrstraße keine weiteren Hinweise auf die Rampe gegeben habe.

  • Unserer Redaktion liegen E-Mails der Stadtverwaltung an Autofahrer vor, die sich wegen der Radwegrampe im Rathaus beschwert hatten.
  • Hieraus geht hervor, dass auf der Ruhrstraße im Anschluss an die Rampe ein „Radstreifen“ geplant ist. Hierzu habe auf der Fahrbahn Platz geschaffen werden müssen, indem ein Stück des Fahrbahnrandes Richtung Straßenmitte verschwenkt wurde.
  • Die gelbe Linie sei provisorisch. „Zeitnah“ solle eine endgültige Markierung des Bereiches inklusive einer Rotmarkierung der „Schutzfläche“ für die Radfahrer aufgetragen werden. Zusätzlich werde auf die Verschwenkung des Fahrbahnrandes künftig mit einem Warnschild hingewiesen.
  • Für den Fahrzeugverkehr auf der Ruhrstraße sei die Situation aktuell und künftig unter bei der „stets gebotenen angepassten Fahrweise“ (...) „erkenn- und beherrschbar“. Bis sich die Fahrzeugführer an die neue Situation ausreichend gewöhnt haben, seien darüber hinaus noch Warnbaken aufgestellt worden.

Tobias Dröge will den Sachschaden nicht selbst tragen, sondern auf Ersatz gegen die Stadt Fröndenberg klagen. Der Sachverhalt liege bereits bei seinem Rechtsanwalt. Dröge (tobiashille@gmx.net; Tel. 0176/41269055) sucht nun Mitstreiter für den Gang vors Gericht. Er habe wahrgenommen, dass es weitere ähnliche Schadensfälle gebe.

„Bei Schnee sieht man keine Linie“

Die Rampe hatte bereits Ende der vergangenen Woche Proteste, vor allem auf Facebook, ausgelöst. Die Stadt Fröndenberg hatte auf Nachfrage ihre Sicht der Dinge dargestellt. Demnach ist der Umbau des Ruhrtalradweges an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen erfolgt. Ein roter Belag werde noch ergänzt.

Nach bisheriger Darstellung der Stadt sind Radfahrer dank der Rampe auf die Ruhrstraße nun besser erkennbar. Allerdings waren am vergangenen Mittwoch nachträglich drei Warnbaken auf der Straße aufgestellt worden.

Er habe, so Tobias Dröge, gegenüber einem städtischen Mitarbeiter vorgeschlagen, den Stein der auf die Straße „reinragenden Kante“ abzuflachen. Dies sei abgelehnt worden. Eine Linie auf der Fahrbahn, ist Tobias Dröge überzeugt, sei jedenfalls kein ausreichender Hinweis auf die Kante: „Wenn im Winter Schnee liegt, fährt da jeder vor.“