In Fröndenberg bedarf Matthias Büscher keiner Vorstellung: Der Langscheder war im Jahr 1999 Gründungsmitglied der Fröndenberger Wählergemeinschaft (FWG) und ist seit vielen Jahren Mitglied des Stadtrats. Auch in weiteren Ehrenämtern und Vereinen ist Büscher engagiert. So ist er Ehrenoberst im Schützenverein Langschede, Mitglied im Angelsportverein Langschede und sein Hobby machte der Feuerwehrmann überdies erfolgreich zum Beruf.
„Ich habe 1985 in der Löschgruppe Langschede begonnen und war dort von 1996 bis 2009 auch Löschgruppenführer“, erzählt Büscher im Gespräch mit der Redaktion. Heute arbeitet er als Brandoberinspektor bei der Feuerwehr in Schwerte. Durch sein Fachgebiet – das des vorbeugenden Brandschutzes – ist er nach eigenen Angaben bestens mit den Bauverwaltungen in Fröndenberg und Schwerte vertraut. Dass er nun bei seiner Bürgermeisterkandidatur in Fröndenberg erneut richtig durchstarten will (wir berichteten), hat mehrere Gründe.
Der berufliche und private Rahmen stimmt: Büschers drei Kinder sind erwachsen. Inzwischen ist er stolzer Opa eines zweijährigen Enkels. Beruflich geht er zum Jahresende bei der Feuerwehr in den Ruhestand – und: Es liegen ihm Themen am Herzen, die er bei keiner anderen Partei abgedeckt sieht, sagt Büscher: „Ob aus finanz- oder entwicklungspolitischer Sicht oder im Umgang mit den Bürgern, es liegt einiges im Argen“, so Büscher.
Schon Ende November vergangenen Jahres sei die Idee gereift, kurz bevor die FWG den Haushalt abgelehnt hat. „Der Kreis zeigt an keiner Stelle Sparwillen und nimmt die Kommunen aus wie eine Weihnachtsgans“, ärgert sich Büscher. Inzwischen sei es so, dass von jedem Euro der Fröndenberger Einnahmen 60 Cent an den Kreis abgeführt werden. „Wie soll denn da irgendwas gestaltet werden, wenn schlicht kein Geld da ist“, fragt Büscher.
Büscher: Bürger der Souverän in einer Demokratie
Auf lokalpolitischer Ebene stehe der Entwicklung niemand wirklich entgegen. „Die beiden großen Fraktionen in Fröndenberg machen alles unter sich aus und regieren stoisch durch“, ärgert sich Büscher. Dabei werde auch in Kauf genommen, dass viele Dinge erheblich zu lange dauern. „Als es mit dem Schürenfeld losging, wurde ein Quadratmeterpreis von 65 Euro benannt. Jetzt liegt man da bei 130 Euro.“
Zudem ärgere es ihn, dass die Bürger sich in Fröndenberg von Verwaltung und Politik nicht ernst genommen fühlen – so zumindest sieht der Ratsherr das: „Wenn jemand schon in der Bürgersprechstunde einer Ratssitzung den Mund aufmacht, wird gleich versucht, ihn abzukanzeln“, sagt Büscher. „Das ist nicht nur ungehörig, sondern auch schade, da viele Bürger eine große Expertise bei den Themen haben, die sie bewegen.“

Ob beim Schürenfeld, dem Streit um die Straße Westfeld oder dem Ärger um die neuen Wohncontainer für Geflüchtete in Strickherdicke, immer wieder würden die Bürger vor vollendete Tatsachen gestellt. So werde zu oft vergessen, dass doch der Bürger der Souverän in einer Demokratie sei. Ähnlich verhalte es sich auch mit den Mitarbeitern der Verwaltung.
„Mit vollem Einsatz alle mitnehmen, das wäre mein Ziel als Bürgermeister und das käme ganz Fröndenberg zugute“, versichert Büscher.
„Damals ging es vor allem darum, die FWG bekannter zu machen“
Die Tatsache, dass er bereits zum dritten Mal als Bürgermeister kandidiert, spart Büscher im Gespräch nicht aus. „Damals ging es vor allem darum, die FWG bekannter zu machen und das hat gut funktioniert“, freut sich Büscher. Nun gebe es auch wieder viele Neuaufnahmen und alle 17 Wahlkreis seien von der FWG besetzt. „Wir leben in schwierigen Zeiten“, bekennt Büscher und erklärt dann: „Diese erfordern Mut, Entschlossenheit und Hoffnung – und das habe ich.“