Sie haben bei Facebook dazu aufgerufen, die Radsportler der Deutschlandtour lautstark und farbenprächtig zu bejubeln. Wenn die Radprofis am Samstag durch Fröndenberg jagen, können Diana und Christoph Hussmann nämlich gut nachfühlen, welche Kräfte durch Fans freigesetzt werden. Sie selbst sind ebenfalls Sportler - sie nehmen nämlich an Ausdauer-Wettkämpfen wie dem Iron-Man teil.
Mit Holger Hermann, Bernd Montalti und seinem Hund Felix, sowie den Eltern Marita und Hermann Hussmann sind am Donnerstagnachmittag schon einige Mitstreiter zu den Eheleuten gekommen, um das gemeinsame Jubeln an der „Eule“ zu planen. Sie alle haben lebendige Erinnerungen an die große Radsporttradition, die in Fröndenberg gepflegt wird.
Fröndenberger Radsport-Tradition
„Ich habe immer beim Volksradfahren teilgenommen und bin regelmäßig als letzter ins Ziel gekommen“, sagt Montalti. Das lag daran, dass er einen Zwillingsanhänger mit seinen Enkelkindern am Rad hatte. Denen sei erst alles andere wichtiger gewesen und kurz vor dem Ziel hätten sie Opa angetrieben zu gewinnen. „Das konnte dann nicht mehr klappen“, sagt der stolze Opa lachend.
Rattern und Fahnen, sowie selbst bemalte Banner sind vorbereitet und alle hoffen auf gutes Wetter und tolle Stimmung. „Natürlich möchten wir, dass sich Fröndenberg gut nach außen repräsentiert“, sagt Diana Hussmann. Deshalb hatten sie auch auf Facebook zum Anfeuern aufgerufen und viele zustimmende Kommentare erhalten. So hoffen sie nun auf viele Menschen entlang der Strecke, sagt Mutter Marita.
Als nächstes zur WM
Diana und Christoph Hussmann wissen selbst genau, was jubelnde Fans bei den Sportlern auslösen, denn sie sind selbst mit jeder Faser dem Ausdauersport verschrieben: „Ich bin ja mehr über meine Frau dazugekommen“, sagt Christoph. Früher sei er „nur“ gelaufen, etwa Marathon und Ultra-Marathon-Distanzen. Seit sie ein Paar seien, lebten sie nun beide für den Iron-Man.
Erst am vergangenen Wochenende hatten die Eheleute noch an einem Iron-Man Wettbewerb in Schweden teilgenommen und er plant bereits seine Iron-Man WM-Teilnahme. Dieser Wettbewerb findet in drei Wochen in Nizza statt. „Das ist schon etwas extrem, was wir da machen, und es geht auch nur, weil wir das gemeinsam durchziehen“, sagt Diana. Sie hat bereits an zwölf Iron-Man-Wettbewerben teilgenommen.

Der normale Iron-Man besteht daraus 3,86 Kilometer zu schwimmen, dann 180,2 Kilometer Rad zu fahren und dann noch einen kompletten Marathon von 42,195 Kilometern zu laufen. Trotz des individuell abgestimmten Plan ihres Trainers wissen beide um die Kraft der jubelnden Fans: „Irgendwann schaut man nur noch auf einen Punkt und begibt sich völlig in eine eigene Welt“, sagt Christoph.
Doch er habe es schon selbst erlebt, wie er da durch die Menschen an der Strecke weiter Motivation und Kräfte entwickelte. Wenn sie keinen Iron-Man absolvieren, so haben sie auch bei Transalpin-Läufen im Gebirge und ähnlichem teilgenommen. Nun hoffen sie darauf, dass auch ganz viele Fröndenberger ihre Stadt jubelnd repräsentieren und bei den Sportlern einen glänzenden Eindruck hinterlassen.
Ein richtiges Volksfest
„Bis jetzt haben wir da ganz viel ermutigendes gehört“, freut sich Diana. Ob Schulklassen oder Kindergartengruppen, Firmen, Cliquen oder Vereine - von allen Seiten hätten sie das Interesse an der Deutschland-Tour bereits vernommen. Auch das Rahmenprogramm sei toll: „Das wird hoffentlich ein richtiges Volksfest, auch wenn die Radprofis wieder weitergezogen sind“, sagt Diana Hussmann.