Künstliche Intelligenz auf dem Prüfstand Was „Perplexity“ über Fröndenberg weiß

Von Jan Moorkamp
KI auf dem Prüfstand: Was macht Fröndenberg lebenswert?
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Künstliche Intelligenz, kurz KI, ist aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Für manch einen Internetnutzer stellt sie bereits eine Alternative oder zumindest Ergänzung zur klassischen Suchmaschine dar.

Besonders populär ist ChatGPT, ähnlich funktioniert auch die Konversations-Suchmaschine Perplexity. Binnen weniger Sekunden erhält der Nutzer Antworten auf seine Fragen und kann anhand kleiner Fußnoten die von der KI genutzten Quellen einsehen.

Auf die Frage, welche Themen die Bürgerinnen und Bürger auf Bundesebene bewegen, entgegnet Perplexity einige Top-Themen mit hoher Relevanz. Doch kann die Anwendung das auch für kleinere Städte wie Fröndenberg leisten? Wir haben den Test gemacht und wollten von dem Chatbot wissen, was das Leben in Fröndenberg besonders lebenswert macht, aber auch, vor welchen Herausforderungen die Stadt derzeit steht. Innerhalb weniger Sekunden erhält man als Nutzer eine umfangreiche, KI-generierte Übersicht.

Zwei Herren stehen in Fahrradkleidung gekleidet an ihren Fahrrädern auf dem Ruhrtal Radweg in Fröndenberg.
Der Radweg durch das Ruhrtal ist bei den Menschen in der Region überaus beliebt. Eckhard Overbeck (l.) und Klaus Hüning setzen sich für diesen aktiv ein. © Peter Körtling (A)

Perplexity lobt Fröndenbergs Rad- und Wanderwege

Die KI-Anwendung Perplexity ist – anders als eine klassische Suchmaschine – in der Lage, Informationen direkt zu filtern und auf das zu reduzieren, was für die Beantwortung der gestellten Frage relevant ist. So betont sie vor allem die „reizvolle Lage“ und die vielen Rad- und Wanderwege der Stadt Fröndenberg sowie die zwei Golfplätze und die Reitsportanlagen. Ebenfalls wird die Infrastruktur mit „vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten“ und ein „umfassendes Bildungsangebot“ lobend erwähnt. Hier muss der Nutzer jedoch genau hinschauen. Der Ortsteil Ardey beispielsweise leidet aktuell unter der schwindenden Nahversorgung.

Als Herausforderung, der sich die Stadt Fröndenberg stellen muss, wertet Perplexity vor allem das Thema Finanzen. „Die Stadt steht vor zunehmenden finanziellen Belastungen, was sich in steigenden Grundsteuern widerspiegelt“, heißt es hierzu. Dass die Reform der Grundsteuer in vielen Kommunen jüngst die Gemüter erhitzt hat, ist korrekt. Bei der Stadt Fröndenberg gingen zuletzt rund 100 Widersprüche gegen die Grundsteuerbescheide ein, beim Finanzamt Dortmund-Unna, das auch für Fröndenberg zuständig ist, insgesamt rund 14.500 Widersprüche gegen die Grundsteuerfestsetzungsbescheide.

Die Verkehrsinfrastruktur in Fröndenberg wertet die KI als problematisch, darunter das Parkplatzangebot und die Beschaffenheit der Fahrbahn. Auch diese Themen treiben die Bürger um, wie unter anderem die Berichterstattung dieser Zeitung beweist. Als Perplexity-Nutzer hat man die Möglichkeit, einzelne Schlagwörter auszuwählen, um detailliertere und weiterführende Informationen zu erhalten – mit jedem Klick lässt sich die Recherche vertiefen.

Um die Antworten zu generieren, bedient sich die Konversations-Suchmaschine bei insgesamt acht Quellen. Dabei differenziert Perplexity jedoch nicht, inwiefern die genutzten Informationen objektiv sind. Sie verweist beispielsweise auf Wahlprogramme von SPD und Grünen. Auch die Sprache, die das Programm verwendet, orientiert sich am Wortlaut der Ursprungsquelle.

Ein Loch in der Straße erschwert den Autofahrern in Fröndenberg das Fahren.
Straßenschäden sind bei den Fröndenberger Autofahrer ein Thema. Beispielsweise dieser an der Ardeyer Straße. © Anke Jacobi (A)

Nutzer müssen Infos richtig einordnen

Der Versuch zeigt einmal mehr: Wer KI nutzt, muss sich im Klaren darüber sein, dass diese Tools als genau das gesehen werden sollten, was sie wortwörtlich sind: Werkzeuge. KI-Anwendungen wie Perplexity sind beispielsweise praktisch, um sich Inhalte zusammenfassen zu lassen, und es macht Spaß, sie zu spezifischen Themen zu befragen. Antworten auf die Frage, was Fröndenberg lebenswert macht und vor welchen Herausforderungen die Stadt steht, konnte Perplexity liefern. Die Einordnung der Ergebnisse obliegt aber stets dem Nutzer.

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