Im Rahmen der Stadtteilkonferenz Fröndenberg West wurden am Donnerstagabend (7.11.) ganz besondere Pläne von echten Experten vorgestellt: Dr.-Ing. Bettina Heine-Hippler von der LWL-Denkmalpflege und Investor Udo Weber von der Firma WBI-Massivhaus stellten die Ideen zur Wiederbelebung des historischen Haus Schoppe an der Ruhrbrücke vor.
Sofort wurde klar, dass Weber es mit diesem Projekt ernst meint: „Die alten Wirtschaftsgebäude werden abgerissen und durch eine geförderte neue Wohnanlage mit bezahlbarem Wohnraum ersetzt“, so Weber. Das eigentliche Haus Schoppe werde ebenfalls saniert und mit Wohnungen versehen, wobei dem historischen Charakter Rechnung getragen werden soll.
„Sowohl die Holzkonstruktion des Daches wie das Kaminzimmer werden detailgetreu wiederhergestellt“, so Weber. Das Kaminzimmer solle später die Funktion eines Gemeinschaftsraums erhalten. Das ganze stelle eine Herausforderung dar, da sich viele Investoren beim Thema Denkmalschutz abwendeten. Sein Unternehmen habe hingegen Erfahrung und auch den kompetenten Handwerkerpool, um allen Herausforderungen zu begegnen.
Die Vorstellung vor den Vereinsvertretern aus dem Fröndenberger Westen war kein Zufall, denn das Ehrenamt spielt in den Planungen Webers eine wichtige Rolle: Der bekannte Turm liegt auf der höheren, hinteren Fläche auf dem 6.600 Quadratmeter großen Gelände und soll der Nutzung durch einen Verein zugeführt werden.

„Die Ideen dazu sind auch schon auf Vereinsseite weit fortgeschritten“, verriet Moderator Dr. Andreas Hennemann. So sei Marvin Alexander Büscher Ansprechpartner für den in Gründung befindlichen „Förderverein Schoppenturm“. Dr.-Ing. Heine Hippler zeigte sich von den interessierten Ehrenamtlern ganz begeistert.
„Ich bin ganz geflasht, gleich die Vertreter von gut 33 Vereinen hier anzutreffen“, so die LWL-Mitarbeiterin. Sie begleite das Projekt nicht nur denkmaltechnisch, sondern kümmere sich auch um die Fördermittel. So sei die Übergabe des Turms an einen Verein Grundlage für eine der Förderungen.
Gastronomie im Turm?
Weber erklärte dann die technischen Details zum Turm: Dieser bestehe aus drei Ebenen, wobei die beiden oberen verbunden werden können. Eine barrierefreie Erschließung folge und wenn der Turm saniert sei, biete er Möglichkeiten vom Treffpunkt bis zur Gastronomie. Derzeit sei das obere Gelände noch komplett überwuchert, doch auch das soll sich ändern.
„Wir möchten das 2.100 Quadratmeter große Areal am Turm zu einer nutzbaren Freifläche umgestalten“, so Weber. Dort könnten vielerlei Veranstaltungen durchgeführt werden und es könnte ein Anziehungspunkt für Radfahrer entstehen. In Bezug auf das angrenzende Gelände, auf dem einige Lauben stehen, sollen noch Gespräche geführt werden.

„Da die Besitzverhältnisse der angrenzenden Flächen nicht ganz sicher feststehen, kann die Verkehrserschließung noch ein spannendes Thema werden“, erklärte Weber. Doch er sehe das Potenzial und verfüge über Kompetenz und Mittel, dieses Denkmalschutz-Ensemble sicher zu sanieren und zu beleben.
Dr.-Ing. Heine Hippler war auch aus historischer Sicht ganz begeistert: „Alleine unten das Haus Schoppe, direkt an der Ruhrbrücke und dem historischen Markt, ist einmalig. Ich hoffe, dass das Potenzial auch noch gehoben wird“, so die LWL-Mitarbeiterin.
Während des Vortrags und im Anschluss daran beantwortete das Duo geduldig alle Fragen der interessierten Vereinsvertreter. Schnell war klar, wie wichtig das Thema den Anliegern ist. Auch Zweifel, etwa in Bezug auf die Substanz des Objektes, wussten Weber und Dr.-Ing. Heine-Hippler an diesem Abend schnell auszuräumen.