Auf der Ruhrstraße wird der Ruhrtalradweg seit wenigen Tagen neu geführt. Radfahrer, die von der Ruhrbrücke kommend rechts abbiegen, fahren zunächst wie bislang schon rund hundert Meter weiter auf dem kombinierten Geh- und Radweg der Ruhrstraße in Richtung Bismarck-/Bahnhofstraße.
Neuerdings führt kurz vor der Einfahrt auf den öffentlichen Parkplatz neben dem „Hotel am Park“ eine kleine Rampe vom Bürgersteig auf die Fahrbahn der Ruhrstraße. Dafür ist die vorhandene Bordsteinkante praktisch rund zwei Meter in den Straßenraum für Kraftfahrzeuge verschwenkt worden. Entstanden ist eine vielleicht 1,20 Meter breite „Auffahrt“ auf die Ruhrstraße, die an beiden Seiten von Bordsteinen eingefasst ist.
„Stolperkante für Radfahrer“
Die Fahrbahn wird dadurch an dieser Stelle etwas verengt. Ein Ausweichen in die Mitte ist Kfz-Fahrern dort nur eingeschränkt möglich, weil sich auf Höhe der neuen Radfahrerrampe eine Verkehrsinsel befindet.
Die Konstruktion, die in dieser Form sicherlich Seltenheitswert hat, findet ganz offenbar wenig Zustimmung bei Radfahrern wie auch Autofahrern, wie ein Blick in die Facebook-Gruppe „Du lebst schon lange in Fröndenberg, wenn ...“ zeigt.

Udo Gersdorf hat dort mehrere Fotos von der Rampe aus unterschiedlichen Perspektiven gepostet. In seinem Beitrag spricht er von „eine(r) neue(n) Schikane mit Stolperkante für Radfahrer plus Felgenkiller für den Autoverkehr“.
Als „Radvielfahrer“ sehe er eine „erneute Verschlimmbesserung für den Radverkehr in Fröndenberg“. In fast 80 Kommentaren bis Freitag (1. September) bekommt Udo Gersdorf ausnahmslos Zustimmung für seine Kritik.
„Es handelt sich um eine Verkehrsgefährdung“
Steffie Wessel zum Beispiel pflichtet bei: „Ich ahne Fürchterliches, die Radfahrer werden ohne zu gucken die Absenkung runter auf die Straße fahren und die Autofahrer müssen noch mehr aufpassen, dass da nichts passiert.“
Schlechte Erfahrungen haben einige Rad- und Autofahrer offenbar auch schon gemacht. „Ich hätte heute nach der Arbeit schon fast die Ecke mit dem Reifen geküsst“, berichtet etwa Silke Habekost.

„Erschrocken von der Kante“ sei sie beim Vorbeifahren gewesen, äußert Anja Reichert. Ela Heide „wäre fast in den Gegenverkehr gekommen“, wo die Rampe in den Straßenraum ragt. „Bin da auch schon lang und man muss da schon aufpassen, sich nicht die Felgen zu ruinieren“, urteilt Marcus Wienecke.
Noch weiter geht Martin Becker in seinem Kommentar: „Bei der baulichen Maßnahme handelt es sich um Verkehrsgefährdung.“ Wolfgang Stramke fragt in diesem Zusammenhang: „Wer hat so etwas abgenommen?“

Rampe mit dem Rathaus abgesprochen?
Bekannt ist, dass die Rampe im Zuge der an ein Bauunternehmen vergebenen Sanierung der Fahrbahndecke entstanden ist. Anfang des Jahres hatte die Stadtverwaltung angekündigt, dass im Rahmen dieser Maßnahmen für Radfahrer ein sicherer Weg auf der Straße markiert werden solle.
Die Stadtverwaltung meldete sich am Freitag auf eine Anfrage bis Redaktionsschluss noch nicht zurück. Ob die Rampe in Absprache mit den zuständigen Fachabteilungen im Rathaus abgesprochen wurde, lässt sich daher bislang nicht aufklären.
Ob die neu markierte gelbe Linie auf der Straße parallel zu Radweg und Rampe Autofahrer auf die „Radfahrer-Auffahrt“ hinweisen soll, kann daher nur eine Vermutung bleiben. Magnus Klöpper beurteilt die Markierung so: „Soll die gelbe Linie warnen: ,Achtung, Felgenkiller‘?“