Ein Trockenheitsrekord jagt den nächsten und am bevorstehenden Osterwochenende vom 19. bis 21. April sollen wieder die Osterfeuer in Fröndenberg brennen. Einige Waldbrände gab es schon und nun fragen sich manche Menschen, ob die letzten Regenfälle genügen, um eine Gefahr auszuschließen. Revierförster Matthias Müller ist der Experte auf diesem Gebiet und gibt eine Einschätzung der Lage ab.
Herr Müller, was sagen Sie zu den Bedenken wegen der Trockenheit?
„Ja, ich kann die eigentlich teilen. Nach dem verregneten Wochenende ist die Sorge jetzt nicht mehr so stark, aber wir hatten eine erhebliche Dürre in den letzten Tagen. Dadurch waren natürlich die Waldbrandgefahr sowie der Grasbrandindex sehr hoch. Im Regionalforstamtsbereich hatten wir auch einige Waldbrände gehabt, hier jedoch zum Glück nicht. Doch nachdem es am Samstag schön geregnet hat und auch am Sonntag hier was runtergekommen ist, kann man von einer akuten Waldbrandgefahr erst mal nicht mehr ausgehen.“

Erst mal klingt ja jetzt nicht so wirklich zuversichtlich?
„Noch befinden wir uns ja in der sogenannten Gefährdungszeit. Diese beginnt mit dem zeitigen Frühjahr, das reicht vom Februar bis in den Mai, insbesondere während der trockenen Tage. Dann ist die Vegetation noch nicht grün, das Laub des letzten Jahres liegt noch oben auf dem Waldboden und am Wegesrand steht trockenes Gras. Dort gehen die Erholungssuchenden ja spazieren und da kann es dann eben schnell auch zu Waldbränden kommen. Bis in den Mai ist daher besondere Vorsicht geboten.“

Welche Verhaltensregeln sollten Waldbesucher denn einhalten?
„Das sind die allgemeinen Regeln, die eigentlich jeder kennt. Nach ihnen richten sich glücklicherweise auch die meisten Leute, weshalb wir nur wenige Waldbrände in unserer Region haben. Es ist klar, dass über den Sommer das Rauchverbot im Wald gilt. Grillen und Feuermachen ist nicht zulässig. Und etwas, woran viele nicht denken, sind die Waldparkplätze: Auch dort kann trockenes Gras hoch stehen. Wenn man dort dann mit einem heißen Auspuff drauf fährt, kann sich das Gras im Extremfall auch entzünden.“
Wie gefährlich ist die Trockenheit denn als solche für den Wald?
„Das ist insgesamt ein großes Thema. Früher waren in dieser Region überwiegend reine Fichtenwälder, da das schnell nachwachsende Holz sehr geschätzt war. Davon geht man inzwischen aber völlig ab. Nach den Stürmen kam die Trockenheit und der Borkenkäfer setzte den Fichten zu. Inzwischen pflanzt man nur noch Mischwälder nach und probiert verschiedene Baumarten aus, um dem Klimawandel zu begegnen.“

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