„Fröndenbergs Lieblingsladen“ Matthias Woldt schließt überraschend Hohenheider Lädchen

„Lieblingsladen“: Hohenheider Lädchen vor der Schließung
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Mit seinem kleinen Lädchen auf der Hohenheide in Fröndenberg hat Matthias Woldt mittlerweile einen Legendenstatus bei seiner Kundschaft erreicht. Doch jetzt steht der gelernte Kundendiensttechniker mit seinem Laden vor dem Aus. Ganz zur Enttäuschung seiner Kunden, die bei ihm 363 Tage im Jahr alles Nötige kaufen können.

„Es lohnt sich einfach nicht mehr. Ich habe viel probiert, aber es klappt nicht mehr“, gibt Woldt vor seinem Lädchen sitzend zu. Seit über zehn Jahren hat er hier Eis, Backwaren, Getränke sowie Wurst- und Käseprodukte im Angebot. Sogar einen DHL-Paketshop und Deko finden Platz in dem Verkaufsraum. Doch all das hat Anfang Juli ein Ende. Steigende Kosten sind der Auslöser dafür.

Mitarbeiter fehlen und Kosten steigen

„Besonders die Nebenkosten wie Steuern und Versicherungen sind stark angestiegen“, sagt der Inhaber. Auch im Einkauf der Produkte musste er im Vergleich zum Vorjahr 20 Prozent draufzahlen. Geld, das er nicht auf seine Kunden ummünzen will. „Wenn ich hier die Brötchen für 80 Cent das Stück verkaufe, dann finden die das auch nicht so gut.“ Bei seiner Ware legt er besonderen Wert darauf, dass alles aus der Region kommt.

Wie in jedem Haushalt sind auch bei Matthias Woldts Lädchen die Energiekosten in die Höhe geschnellt. „Ich habe hier eine Eistheke und mehrere Kühlschränke, das verbraucht alles viel Energie“, so Woldt. Zudem ist es auch schwer für ihn, neue Mitarbeiter zu finden. „Oftmals hatte ich hier Studenten oder Schüler, die ausgeholfen haben, aber nach spätestens drei Jahren sind die ja auch wieder weg“, erzählt er.

Ein für viele aus den Dörfern um Fröndenberg bekannter Anblick: Matthias Woldt in seinem Laden.
Ein für viele aus den Dörfern um Fröndenberg bekannter Anblick: Matthias Woldt in seinem Laden. © Linus Budde

Kunden wird das Lädchen fehlen

Neben den Jobs, die für seine sieben Mitarbeiter dann wegfallen, tut es ihm auch für die Kundschaft leid. „Meine Leute sind alle aus der Gegend und wie eine Familie für mich. Mich kennt hier jeder und sonst gibt es auf den ganzen Dörfern hier ja auch nichts anderes“, sagt Woldt. Es sei auch schade für die Kunden, die den Laden schätzen.

„Besonders der Kundenkontakt wird mir fehlen“, bedauert er, während er auf ein vor seinem Laden spielendes Kind mit Eis in der Hand schaut. Auf die Frage, was der Mutter des Kindes fehlen wird, sagt sie klar: „Alles“. Nach der Zeit mit seinem Lädchen arbeitet der Kundendiensttechniker wieder in seinem gelernten Job. Ein Nachfolger für den Laden ist noch nicht gefunden. „Es wäre natürlich schön, wenn jemand das weitermachen würde“, hofft er.

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