Große Sorge bei Haustierbesitzern im Fröndenberger Westen: Der Ardeyer Ortsheimatpfleger Klaus Böning hat in der vergangenen Woche in einer Dorfgruppe eine wichtige Nachricht verkündet: In diesen Tagen sei ein Waschbär, der an Staupe erkrankt war, von einem Jäger in Ardey erlöst worden.
„Eine Anwohnerin der Talstraße hatte mich darüber informiert und dementsprechend habe ich die Information weitergetragen“, so Böning. Die von vielen als „niedlich“ empfundenen Waschbären sind nicht nur eine invasive Art, sondern auch Amphibien- und Vogelkiller sowie Überträger der Staupe, die auch Hunde, Marder und Frettchen bedroht.
Bereits Ende Oktober war ein Waschbär in einem Garten in Fröndenberg-Warmen aufgefallen, wie diese Video zeigt (wir berichteten).
Nun sollen gleich mehrere Waschbär-Familien im Westen der Stadt Fröndenberg unterwegs sein, weiß der Ortsheimatpfleger zu berichten. Das sogenannte „Canine Staupevirus “ wird, wie auch das Masern- und Seehund-Staupevirus, durch Speichel, Nasen- und Augensekret, Kot und Urin infizierter Tiere übertragen.
Empfängliche Tiere können sich somit direkt über diese Ausscheidungen durch gegenseitiges Belecken oder eine Tröpfcheninfektion anstecken. Eine weitere Aufnahme der Krankheitserreger durch verunreinigtes Futter, Wasser oder aus der Umgebung kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.

Besonders gefährdet seien Jungtiere durch Alttiere, die das Virus in sich tragen und ausscheiden, aber nicht selbst erkrankt sind, erklärt Böning weiter. Gerade Fuchs, Marder und der Waschbär werden als sogenannte Erregerreservoire des Staupevirus‘ angesehen. Bedingt durch das reichhaltige Nahrungsangebot, fehlenden Jagddruck und der schnellen Lern- und Anpassungsfähigkeit trifft man sie immer häufiger im Fröndenberger Westen an.
Das bedeutet, dass nicht impfgeschützte Hunde nicht nur durch andere Hunde, sondern auch durch Wildtiere in ihrer näheren Umgebung oder beim Waldspaziergang infiziert werden können. Infizierte Tiere zeigen grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schwäche, Atemprobleme, tränende Augen und Nasenausfluss sowie Durchfall.
Wenn das Gehirn betroffen ist, kann es zu Bewegungsstörungen und untypischem Verhalten, etwa Apathie und verminderter Scheu, kommen. Die Krankheit führt in der Folge zu einem qualvollen Tod. Die zuständige Jägerschaft ist deshalb angehalten, kranke Tiere aus Tierschutz- und Umweltgründen sofort zu erschießen. Wenn sich ein Tier auffällig verhält, kann sich jeder an die Polizei wenden. Sie weiß, wer der jeweils zuständige Jäger ist.