Schreckmoment in der Regionalbahn: Während einer Fahrt nach Fröndenberg beschimpfte der 25-Jährige einen Mann, schlug und trat ihn. Vor Gericht wusch er seine Hände aber in Unschuld und stellte sich als eigentliches Opfer dar. Vergeblich.
Der Betroffene wollte nach einer Dienstreise einfach nur heim. Dafür nutzte er am frühen Abend des 29. September 2023 die Bahn von Hagen nach Fröndenberg. Mit dem späteren Angeklagten rechnete er nicht. Vielleicht berührte er den im Vorbeigehen versehentlich mit seinem Gepäck, vielleicht brauchte es aber auch keinen Anlass.
Der 25-Jährige starrte ihn aggressiv an, bezeichnete ihn als „Bastard“, versetzte ihm später einen Faustschlag ins Gesicht und trat ihn gegen die Hüfte.
In der Verhandlung klang die Version des Angeklagten allerdings anders: Er habe den Fremden weder beleidigt noch getreten. Der habe ihn provoziert und beschimpft, sei dann auf ihn zugekommen. Da habe er ihn geschlagen. Mehr nicht. Der Geschädigte wiederholte seine Vorwürfe im Zeugenstand und schilderte, wie er aus dem Nichts Ziel verbaler und körperlicher Attacken wurde.
Die Richterin hatte keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Opfers, verurteilte den Angeklagten zu 1500 Euro Geldstrafe und betonte abschließend: „Das war nicht gerechtfertigt. Auch wenn man sich provoziert fühlt, darf man niemanden angreifen und beleidigen.“