Abwasser, Straßenreinigung, Müllabfuhr Das sind die Fröndenberger Kosten für 2025

Abwasser, Straßenreinigung, Müllabfuhr: Das sind die Kosten für 2025
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Alles wird teurer – und wenn der Stadtkämmerer zur Pressekonferenz über die Gebühren 2025 ins Rathaus lädt, muss man wohl auf alles gefasst sein. Im Verlauf der Konferenz zeigte sich jedoch, dass die Aussichten bezüglich der Gebühren 2025 weniger schlimm sind als befürchtet. Ja, auch in Fröndenberg werden sie nach dem Entwurf der Verwaltung steigen, doch geschieht das sehr moderat.

Straßenreinigungsgebühr

Der geplante Straßenreinigungsaufwand steigt im Bereich der Straßen von 140.000 auf 143.000 Euro. Im Bereich der Fußgängerzone steigt er von 29.653,65 auf 30.265,45 Euro. Der Verwaltungskostenanteil steigt um 1.518,97 auf 34.372,71 Euro.

Beim Winterdienst gibt es gute Nachrichten: Erstmalig wurden die Pauschalansätze an den tatsächlichen Kosten der letzten fünf Jahre angesetzt. Diese Kosten sind in diesem Zeitraum von insgesamt 54.926,44 auf 48.800,00 Euro gesunken. „Da wirken sich die milden Winter der vergangenen Jahre positiv aus“, erklärt Kämmerer Heinz Günter Freck.

So ergeben sich folgende neue Straßenreinigungsgebühren:

Abfall – Restmüll

Bei der Abfallentsorgung treten viele neue Regelungen in Kraft. Die einschneidendste Änderung ist der Wechsel zu regelmäßigen Leerungen im zwei- oder vierwöchigen Turnus beim Restmüll (wir berichteten). Beim Sperrgut wird die Anmeldekarte zukünftig von einem Formular ersetzt und beim Grünschnitt ist künftig keine Anmeldung mehr erforderlich.

Bei den Kosten schlägt einiges nachteilig zu Buche: Beim Restmüll steigen die Entsorgungskosten von 265,72 auf 295,56 Euro pro Tonne. „Da sind neben den gestiegenen Lohnkosten auch die stufenweise Anhebung der CO2-Abgabe ursächlich“, so der Stadtkämmerer.

So erhöhen sich die Gebühren beim Restmüll um insgesamt 4,62 Prozent.

Restmüll – Biomüll

Die Kreisabfallgebühren/Entsorgungskosten für den Biomüll steigen von

101,47 auf 103,55 Euro pro Tonne. Die Abfallmenge erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 50 Tonnen und so bedingte sich eine Erhöhung der Entsorgungskosten Biomüll von 167.426 Euro auf 176.035 Euro.

Parallel dazu gab es eine Steigerung der anteiligen Abfuhrkosten (AöR) von 206.893 Euro auf 221.276 Euro. Eine Quersubventionierung in Höhe von 86.952 Euro ermöglicht beim Biomüll jedoch ein besonderes Ergebnis: In diesem Bereich sinken die Müllgebühren sogar um 11,43 Prozent.

Das bedeutet bei den jeweiligen Tonnengrößen Folgendes:

Entwässerungsgebühren

Im Bezug auf die Entwässerungsgebühren muss die Kommune einige Faktoren berücksichtigen: So steigen die Materialaufwendungen, es gibt höhere Abschreibungswerte aufgrund des gestiegenen Baukostenindex, und die Verringerung des Zinssatzes für die kalkulatorische Verzinsung sinkt von zwei auf ein Prozent.

Beim Schmutzwasser ist der als Basis dienende Frischwasserbezug von 950.176 auf 896.481 Kubikmeter gesunken. Die umlagefähigen Kosten für Ableitung und Klärung sinken um 54.181 Euro.

Beim Niederschlagswasser steigt der Anteil der versiegelten Fläche von 1.443.827 auf 1.446.302 Quadratmeter. Die umlagefähigen Kosten für Ableitung und Klärung sinken um 12.760 Euro. Doch während die Ableitungskosten sinken, steigen die Klärkosten. Das führt zu folgenden neuen Entwässerungsgebühren:

 Peter Holterhöfer, Stefan Betzinger und Heinz Günter Freck.
Die Experten aus dem Rathaus konnten auch Positives verkünden. Insgesamt bleibt die Gebührenerhöhung moderat. © Peter Körtling

Damit ist die Menge der bearbeiteten Gebühren natürlich noch nicht abgeschlossen: Auch beim Sperrgut, der Sperrmüllabholung, gibt es Bewegung. Bei den Kreisabfallgebühren und Entsorgungskosten steigen die Gebühren pro Tonne von 87,51 Euro auf 88,96 Euro/Tonne. Zudem wird eine Grundgebühr je Einwohner fällig, die von 5,01 Euro auf 5,19 Euro steigt.

Die Abfuhrkosten, die über den Kommunalservice Wickede-Fröndenberg AöR abgerechnet werden, betragen 14.566 Euro. In diesem Bereich erfolgt eine Quersubventionierung in Höhe von 113.990 Euro, sodass die Sperrgutgebühren insgesamt um 6,67 Prozent sinken. Das führt aber zu folgenden Veränderungen bei der Sperrmüllabholung:

Zu guter Letzt zeigten die Finanzplaner aus der Verwaltung eine Übersicht für den bewährten Fröndenberger Musterhaushalt auf: „Das ist ein gleichbleibender und somit verlässlicher Maßstab, um die Gesamtbelastung bei einer vierköpfigen Familie aufzuzeigen“, so Stefan Betzinger. Dieser Musterhaushalt verfügt über eine 60-Liter-Restmülltonne bei vierzehntägiger Leerung und eine 60-Liter-Bioabfalltonne.

Dieser Haushalt hat 15 Meter Straßenreinigung zu tragen und leitet 160 Kubikmeter Schmutzwasser sowie 130 Kubikmeter Regenwasser ab. Diese immer gleiche Familie Mustermann hat bei ihren Gebühren gemäß der aktuellen Empfehlung eine Mehrbelastung von 25,02 Euro mehr als in 2024 zu zahlen. Das entspricht einem Mehraufwand von 2,2 Prozent.

„Angesichts der enormen Herausforderungen durch auch für uns steigende Löhne, Materialkosten und Umlagen ist das durchaus eine Mehrbelastung, die wir moderat nennen können“, so der Beigeordnete und Kämmerer Heinz Günter Freck.