Seit 2012 gestaltet Hans-Peter Reeske gemeinsam mit den Ortsheimatpflegern des Fröndenberger Westens einen ganz besonderen Kalender. Dieser erzählt längst vergessene Geschichten zum Schmunzeln und Staunen. Der Kalender für 2025 beginnt mit der Sage vom Schellenesel.
Dieser Esel soll sein Unwesen in einem Wald zwischen Altendorf und Dellwig getrieben haben – genannt: „Die Hulmke“. Zur Geisterstunde erschien der Esel mit glühenden Schellen in den Ohren und verbreitete Angst und Schrecken.
Ausgegraben hat die alte Sage Klaus Böning, Ortsheimatpfleger von Ardey. „Ich habe viele Heimatbücher zu Hause, unter denen auch einige Sagenbücher sind“, so Böning. Natürlich steckt hinter dem „Eselgespenst“ auch eine tragische Geschichte.
Das Reittier eines Mönchs
„Man sagt, ‚das Eselgespenst‘ sei einst das geduldige Reittier eines Mönchs aus der Reichsabtei, dem Kloster Werden, gewesen“, heißt es im neuen Kalender. Dieser Mönch suchte die Klosterhöfe in Dellwig und Altendorf auf, um sie an den Pachtzins zu erinnern – und drohte dabei mit schweren Strafen.

Schließlich erschlug ein Bauer mit besonders hohen Schulden den Mönch und vergrub den Leichnam weit weg vom Tatort. Sein treuer Esel irrte bis zu seinem Tod und darüber hinaus in der Hulmke umher, auf der Suche nach seinem Herrn. Wie der Geist des Esels der Sage nach doch noch zur Ruhe kam, wird im Kalender verraten.
Jagd in Strickherdicke
Neben dieser Sage erzählt der Kalender auch einige Geschichten, an die sich einige Bürger noch lebhaft erinnern könnten. So erlebten die Schüler in Strickherdicke am 9. Oktober 1961 einen ganz besonderen Anschauungsunterricht.
Dachdeckermeister Heinrich Schwung erblickte an dem Tag auf dem Acker hinter seinem Haus in Strickherdicke Wildschweine und alarmierte die Jäger. Jagdvorsteher und Nachbar der Schule, Wilhelm Veuhoff, erlegte schließlich aus 30 Meter Entfernung ein Tier und lud anschließend zum Anschauungsunterricht ein.

Entdeckt hat dieses Ereignis Hans-Peter Reeske in der alten Schulchronik. „Weil das Gebäude der alten Schule gerade ja wieder in aller Munde ist, habe ich darin ein wenig geblättert“, so Reeske. Darin fand er einen Artikel des Hellweger Anzeigers von damals.
Königsflüge des Schützenvereins Ardey
Zeitlich nicht ganz so weit zurück reicht die Gründung des Schützenvereins Ardey. Auch dieser ist im neuen Kalender zu finden. Am 6. November 1983 fand in einer Gaststätte in Ardey die Gründungsversammlung statt.
Der Verein – der sich im Jahr 2020 auflöste – war unter anderem für seine Königsflüge vom Dortmunder Flughafen bekannt, die durch den damaligen Eurowings-Eigentümer und zweiten Vorsitzenden des Vereins, Albrecht Knauf, möglich gemacht wurden.
Auch der Geschäftsführer des Freibads, Dirk Weise, erinnert sich an einen solchen Flug. „Ich durfte da auch einmal mitfliegen, das war schon sagenhaft“, so Weise.
Hier gibt es den Kalender
- Neben den genannten Geschichten gibt es im neuen Kalender noch viele weitere Geschichten aus dem Fröndenberger Westen zu entdecken.
- Der Kalender kostet 15 Euro und ist bei der Bäckerei Schmidt in Dellwig und Ardey, bei der Hubertus-Apotheke in Langeschede und bei Hans-Peter Reeske zu kaufen.
- Außerdem wird der Kalender auch beim Adventszauber im Freibad und beim Weihnachtsmarkt in Dellwig verkauft.
- Der Erlös des Kalenders kommt dem Kinderbereich des Freibads zugute.