„Auf Förderungen angewiesen“ Freibad Dellwig hofft auf Unterstützung von Landrat Löhr

„Auf Förderungen angewiesen“: Freibad Dellwig hofft auf Unterstützung von Landrat Löhr
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Das Freibad Dellwig hat im vergangenen Jahr viel erreicht, von der Umstellung auf Wärmepumpen bis zur Behebung des Wasserrohrbruchs. Mit Blick auf das neue Jahr macht Geschäftsführer Dirk Weise aber auch deutlich: Dass der Betrieb jetzt seit fast 50 Jahren anhält, ist kein Selbstläufer.

„Aus eigener Kraft würden wir das nicht schaffen, wir sind da auf Förderungen von Bund und Land angewiesen“, sagt Dirk Weise. Als Beispiel nennt er eine Filtersanierung, die bald fällig sei. „Da sind wir schnell bei 80 bis 90.000 Euro. Das kann ein Verein nicht stemmen“, so Weise.

Leader-Förderung als positives Beispiel

Deswegen sei es auch für das Jahr 2024 enorm wichtig, dass es Fördermöglichkeiten auf Landesebene gibt. „Was immer gut funktioniert, ist die Leader-Förderung“, sagt Dirk Weise. Hier könne man sich auch als Bürgerbad bewerben. Bei vielen anderen Förderprogrammen sei dies anders und das mache Weise mit Blick auf 2024 Sorge.

„Wir haben beispielsweise versucht, uns beim zweiten Aufruf für das Programm Moderne Sportstätte zu bewerben. Allerdings haben wir dann ganz zu Schluss erfahren, dass Bürgerbäder davon ausgeschlossen sind“, so Weise. Auch bei anderen, scheinbar passenden Förderungen, habe man sich als Bürgerbad nicht bewerben können.

Dirk Weise steht zwischen den Wärmepumpen in seinem Freibad.
Die Energiewende ist geschafft: Insgesamt fünf Wärmepumpen erwärmen seit letzter Saison das Wasser im Freibad Dellwig. © Lina Wiggeshoff

„Ich würde mich einfach freuen, wenn es von Bund oder Land mehr Möglichkeiten gibt“, so Weise. Es sei klar, dass das Freibad dabei nicht immer den Zuschlag bekäme. „Aber allein die Möglichkeit, sich bewerben zu dürfen, würde ja helfen“, so Weise. Dabei habe er nicht nur sein Freibad im Blick, sondern Bürgerbäder allgemein.

Bitte an Landrat Löhr

„Ich würde mir deshalb sehr wünschen, dass sich unser Landrat Mario Löhr auf Landesebene für eine Förderkulisse für Bürgerbäder einsetzt“, so Weise. Dabei betont der Geschäftsführer auch die Bedeutung seines Freibads für das Schwimmenlernen. „Im vergangenen Jahr haben knapp 300 Kinder bei uns Schwimmen gelernt“, so Weise.

Matthias Fischer von der UKBS, Organisatorin Katja Sträde, Sandra Ruiz, Geschäftsführerin Bündnis für Familie, Landrat Mario Löhr und Klaus Stindt vom KSB Unna (v.l.) stehen in einem Flur und halten Plakate hoch.
Landrat Mario Löhr (2. v. r) hat in diesem Jahr gemeinsam mit Matthias Fischer von der UKBS, Organisatorin Katja Sträde, Sandra Ruiz, Geschäftsführerin Bündnis für Familie und Klaus Stindt vom KSB Unna (v. l.) die Aktion "Jedes Kind soll schwimmen lernen" auf die Beine gestellt. © Lina Wiggeshoff

Auf Nachfrage unserer Redaktion reagiert Landrat Mario Löhr positiv auf den Wunsch des Freibads Dellwig. „Das Ehrenamt ist in vielfältiger Art und Weise von sehr großer Bedeutung für unsere Gesellschaft. Deshalb unterstütze ich engagierte Menschen so gut ich kann“, so Löhr.

Für das Freibad Dellwig suche man beispielsweise derzeit über die VKU nach einer Möglichkeit, eine Sponsoren-Radtour zu unterstützen. „Ich bin immer auch bereit, mich auf Landes- und Bundesebene für die Menschen im Kreis Unna starkzumachen; über Fördertöpfe des Landes kann aber am Ende nur die Landesregierung entscheiden“, so Löhr.

„Betriebsbereit bleiben“

Dirk Weise ist es wichtig zu betonen, dass die Förderungen dem Freibad nicht in den Schoß fallen. „Es ist für uns ein sehr großer Aufwand, die Gelder zu bekommen und wir versuchen da schon wirklich alles auszuschöpfen“. Ohne genügend Mittel, gehe es schnell um die Existenz. „Es geht hier nicht um goldene Toilettenschüssel, sondern darum, betriebsbereit zu bleiben.“