
Wasser auf brennendes Fett zu schütten, ist keine gute Idee, wie McFire alias Stefan Harde eindrucksvoll demonstrierte. Wer diese Explosion gesehen hat, wird wahrscheinlich im Ernstfall das richtige Löschmittel anwenden: Decke drüber, ersticken. © Benedickt
Fettexplosion und Bergung einer Verletzten in Fröndenberg
Tag des Ehrenamts
Heiß war es und das lag nicht nur am Wetter, denn beim Ehrenamtstag in der Fröndenberger Innenstadt sorgten auch brennenden Papierkörbe und Fettexplosionen für Adrenalin bei den Zuschauern.
Vor mehr als einem Jahr sorgte eine Unwetterkatastrophe in Fröndenberg für Überschwemmungen. Glücklicherweise gab und gibt es in der Ruhrstadt zahlreiche Ehrenamtliche, die sich für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Sogar über den geforderten Einsatz hinaus.
„Um diese Kräfte hautnah vorzustellen, ist es mir wichtig, diesen Ehrenamtstag in der Innenstadt durchzuführen“, erklärte Bürgermeisterin Sabina Müller und freute sich, Abordnungen der damals beteiligten Freiwilligen Feuerwehr, des Technischen Hilfswerk (THW), der Malteser und des Deutschen Roten Kreuz begrüßen zu können.
Die Rathauschefin erlebte hautnah mit wie sich innerhalb weniger Stunden in ihrer Kommune das Leben plötzlich veränderte. „Wir hatten von einem Moment zum anderen eine Großschadenslage, wie niemand sie in den letzten Jahrzehnten erlebte“, beschreibt Müller die Situation. „Für mich war überwältigend, wie aus dem Nichts eine Struktur entstand, um den Wassermassen Herr zu werden und den Menschen zu helfen und sie vor noch schlimmeren Schäden zu bewahren.“

So sicher wie ein Experte: Landrat Mario Löhr zeigt, wie es gemacht wird. © Benedickt
„Ich habe viel an diesem Tag gelernt, ich würde auch alle Entscheidungen, bei aller Kritik, wieder so fällen, wie sie gefällt wurden“, so die Rathauschefin. „Denn wir sollten dankbar sein, dass durch das beherzte und professionelle Eingreifen unglaubliches Unheil abgewendet werden konnte.“ Sie sei zudem begeistert von der Zusammenarbeit von Kreis und Stadt, von den unzähligen helfenden Händen innerhalb der Kommune, von den Einsatzkräften, die von außerhalb kamen: „Wie die Menschen angepackt haben, nötigt mir auch heute noch allen Respekt ab.“
Beeindruckende Leistungsfähigkeit der Helfer
Nun also sollten sich alle beteiligten Hilfsorganisationen vorstellen, damit sich die Bevölkerung einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit verschaffen kann.
So gaben die Malteser Einblick in ihren Rettungswagen, hatten dort eine Trage platziert, auf der eine Puppe auf ihren Abtransport wartete. Die Feuerwehr punktete bei einer Rettungsübung, zerlegte ein ganzes Auto, um eine (perfekt geschminkte) Verletzte zu bergen, die dann den Rotkreuz-Fachkräften übergeben wurde. „Diese Vorstellung war super gut besucht“, erklärte Vize-Feuerwehrchef Dieter Blotenberg. Es war eine spektakuläre Demonstration, Tür raus, Dach ab, alles blitzschnell und mit vielfach geübten Handgriffen. 15 Mitwirkende, elf von der Feuerwehr, drei vom DRK und die Verletzte, zeigten, wie es abläuft, wenn es zum Ernstfall kommt. Die Zuschauer belohnten die Leistung mit viel Applaus.

Die Mitarbeiter der Malteser und der Technischen Hilfswerks präsentierten sich an ihren Ständen und beantworteten alle Fragen. © Benedickt
„Diese Einlage war eine tolle Werbung für alle beteiligten Rettungskräfte“, freute sich der Fachmann. Aber: „Sonst hätte ich mir mehr Zulauf gewünscht, da war zwischendurch recht wenig los.“ Da spielte das heiße Wetter eine Rolle, das sicherlich einige Neugierige vom Kommen abhielt. „Trotzdem war der Tag ein Erfolg, über eine Wiederholung sollte ernsthaft nachgedacht werden“, so Blotenberg. Der Tag müsste aufgearbeitet werden, vielleicht wäre es sinnvoll in den „toten“ Zeiten ebenfalls Übungen vorzuführen und sich zentraler, etwa auf dem Marktplatz, zu postieren.
McFire konnte sich über mangelndes Interesse nicht beklagen
Über mangelndes Interesse konnte sich Stefan Harde alias „McFire“ nicht beklagen. Der Experte der Berufsfeuerwehr Dortmund führte vor, wie Jedermann einen Brand löschen kann. Landrat Mario Löhr, Bürgermeisterin Sabina Müller und Fachbereichsleiter Christoph Börger zeigten tatkräftig, wie ein Feuerlöscher zu bedienen ist.
Lukas (7 Jahre) und Nikolai demonstrierten dann, dass auch der Nachwuchs durchaus in der Lage ist, ein Feuer schnell zu ersticken. Natürlich war die Fettexplosion im Programm. Der Feuerball zeigte, was bei falschem Eingreifen passiert: „Wasser auf brennendes Fett spart lange Zeit den Friseur.“
Er ist sein ganzes Leben lang ein Hochsauerländer. Über den Umweg Stadtspiegel und Radio Sauerland beim Hellweger gelandet. Wohl fühlt er sich bei jedem Thema, aber wer ihn auf Fußball anspricht, muss Zeit einplanen.
