Rekordzahl bei Anmeldungen Gesamtschule Fröndenberg muss Schüler abweisen

Über 180 Anmeldungen: Gesamtschule bei Fünftklässlern besonders beliebt
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Bis Ende der vergangenen Woche konnten Eltern ihre Kinder für das neue Schuljahr an der Gesamtschule Fröndenberg anmelden. In diesem Jahr haben das besonders viele getan, die Gesamtschule verzeichnet einen Rekordwert im Vergleich zu den Vorjahren.

„Wir haben in diesem Jahr über 180 Anmeldungen, davon auch viele aus Nachbarstädten“, teilt Schulleiterin Verena Verspohl auf Nachfrage der Redaktion mit. Die Zahl übertrifft die Vorjahre deutlich, 2022 waren es 165 Anmeldungen, 2023 gab es 156 Anmeldungen.

Die hohe Anzahl der Anmeldungen bedeutet allerdings auch, dass die Sechszügigkeit der Schule nicht ausreicht, um alle Schüler aufzunehmen. Denn dabei sind nur 174 Schüler, also 29 pro Klasse, möglich. Schule, Stadtverwaltung und Bezirksregierung standen deshalb in den vergangenen Tagen vor der Frage: siebenzügig werden oder Schüler abweisen?

Cluster-Konzept auf sechs Klassenzüge ausgelegt

„Wir werden keinen siebten Zug aufmachen, wir stellen ganz klar Qualität und nicht Quantität in den Mittelpunkt“, sagt Verena Verspohl. Diese Entscheidung habe man einstimmig mit der Stadt und der Bezirksregierung Arnsberg gefällt.

Für Verena Verspohl sei die Entscheidung alternativlos. „Natürlich wären sieben Klassen theoretisch möglich, wir waren ja sogar mal neunzügig“, so Verspohl. „Aber unser Cluster-Konzept und auch die Personalplanung sind auf sechs Züge ausgerichtet. Und genau dafür haben sich die Eltern bei der Anmeldung ja auch entschieden.“ Sie bedauere aber, dass man nicht alle Schüler aufnehmen könne.

Stefan Neuhaus, Verena Verspohl, Sabine Bensmann-Wagner, Ole Strathoff und Bürgermeisterin Sabina Müller in einem der vielen neuen Lehrerzimmer, die in den Clustern entstanden sind.
In der Fröndenberger Gesamtschule wurden im vergangenen Jahr viele Räume modernisiert. Daran beteiligt waren unter anderem: Stefan Neuhaus (Stadt Fröndenberg), Schulleiterin Verena Verspohl, Architektin Sabine Bensmann-Wagner, Ole Strathoff (Stadt Fröndenberg) und Bürgermeisterin Sabina Müller. © Marcel Drawe

Bei der Frage, welche Kinder abgewiesen werden, werden in Absprache mit der Bezirksregierung Arnsberg klare Kriterien herangezogen. Eines sei dabei klar: „Jedes Fröndenberger Kind bekommt bei uns einen Platz“, sagt die Schulleiterin. Hierzu hatte der Schulausschuss der Stadt Fröndenberg bereits im Jahr 2014 einen Beschluss gefasst. Gleiches gelte für Anmeldungen aus Wickede und Arnsberg, da es in diesen Städten keine Gesamtschule gibt.

Die Stadt Wickede hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass die Sekundarschule für das kommende Schuljahr keine neuen Fünftklässler mehr aufnimmt und im Jahr 2029 schließt. „Wir haben daraufhin noch einige Anmeldungen aus Wickede bekommen, aber auch davor waren wir schon über unserer Kapazität“, sagt Verena Verspohl.

44 Anmeldungen aus Menden

Besonders viele Anmeldungen kämen in diesem Jahr aus Menden, insgesamt 44. „Wir danken den Familien von Herzen für diesen Vertrauensvorschuss“, sagt Verena Verspohl. Bereits beim Tag der offenen Tür habe man nachgefragt, woher die Schüler und Eltern kommen. Schon da wurde deutlich, dass sich viele Mendener für die Gesamtschule interessieren.

Menden gehört allerdings zu den Nachbarstädten, die selbst eine Gesamtschule haben. „Bei den Mendener Anmeldungen werden wir deshalb auch Entscheidungen treffen müssen und können nicht alle Wünsche erfüllen.“ Dabei gebe es klare Kriterien, die vom Gesetz vorgegeben werden. „Wir brauchen zum Beispiel ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis“, sagt Verena Verspohl.

Ein neuer Klassenraum in der GSF.
Die neuen Klassenräume in den Clustern der Gesamtschule sind hell und offen gestaltet. © Marcel Drawe

Neben Schülern aus Menden müssen auch die Anmeldungen aus Unna von der Gesamtschule Fröndenberg aufgrund der hohen Anmeldezahlen abgelehnt werden. „Ich habe da schon mit der Schulleiterin der Peter-Weiss-Gesamtschule in Unna gesprochen. Dort sind noch Plätze frei“, sagt Verena Verspohl.

Dass Anmeldungen aus Unna kämen, sei für Verena Verspohl ein Zeichen dafür, dass man an der Gesamtschule Fröndenberg vieles richtig mache. Zudem freue sich die Schulleiterin, dass man eine breite Zielgruppe anspreche. „Es sind beispielsweise auch einige mit Gymnasial-Empfehlung dabei“, so Verspohl.

Die betroffenen Familien sollen nun schnellstmöglich von der Gesamtschule informiert werden.