Es war ein großer Dämpfer für die schon seit mehr als sieben Jahren andauernde Planung des Aldi-Neubaus in Fröndenberg: Im Stadtentwicklungsausschuss im vergangenen November verkündete Martina Garder-Manz, dass bei Untersuchungen am Bruayplatz Bodenbelastungen entdeckt worden sind. Bevor Aldi neu bauen kann, müssen die Flächen erst saniert werden.
Im Finanzausschuss in dieser Woche spielte die Thematik nun erneut eine Rolle. Laut Vorlage der Verwaltung wurde im Zuge weiterer Untersuchungen festgestellt, dass die Bodenbelastungen von außen durch das Grundwasser eingetragen worden sind. „Die Belastungen sind so hoch, dass in Absprache mit der Bodenschutzbehörde des Kreises Unna weitere Untersuchungen von Flächen außerhalb des Geltungsbereiches des Bebauungsplanes Nr. 116 notwendig sind“, so die Verwaltung.
Quelle der Belastung finden
Daher ist nun geplant, neben den bereits erfolgten Untersuchungen im Bereich des Aldi-Neubaus auch im weiteren Bereich rund um den Bruayplatz Untersuchungen anzustellen. Insgesamt sechs Grundwassermessstellen sind geplant, Anzahl und Lage sind mit dem Kreis Unna abgestimmt worden.
Auf Nachfrage aus der Politik erklärte Kämmerer Heinz Günter Freck, dass die Bohrungen nicht direkt auf dem erst vor kurzem neu gestalteten Bruayplatz stattfinden, sondern rund um den Bereich gestreut sind, um den Ursprung der Belastung zu finden. Welche weiteren Schritte unternommen werden, wenn die Quelle gefunden ist, darüber könne laut Freck derzeit nur spekuliert werden.

Gerd Greczka brachte in die Diskussion die Frage ein, ob sich die Kriterien in den vergangenen Jahren stark geändert hätten. Denn auch zum Zeitpunkt der Wohnbebauung des ehemaligen Union-Geländes habe es in dem Bereich bereits Bodenuntersuchungen gegeben.
Übersicht über Altlasten-Verdachtsflächen
Freck erläuterte, dass ähnliche Fragen auch von Seiten der Verwaltung gestellt wurden und es tatsächlich eine Veränderung der Kriterien gegeben habe. Dirk Sodenkamp (CDU) bat daraufhin darum, eine Liste mit den Altlasten-Verdachtsflächen im Stadtgebiet zu erstellen, um einen Überblick über mögliche Flächen zu bekommen, auf denen in Zukunft ebenfalls eine Sanierung notwendig werden könnte.
Freck sagte zu, ein entsprechendes Kataster im ASU vorzustellen. Die Daten dazu seien beim Kreis zu erfragen. Zum Abschluss der Diskussion stimmte der Finanzausschuss der Durchführung eines Vergabeverfahrens für die Grundwasseruntersuchungen im Bereich des Bruayplatzes einstimmig zu.