Wlan im Seniorenheim Bei einem Betreiber in Dortmund sieht es besonders schlecht aus

Viele städtische Seniorenheime haben kein Wlan
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Immer mehr Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenzentren nutzen Smartphones oder Computer im Internet. Während beispielsweise die Caritas und das Unternehmen Alloheim berichten, dass ihre Häuser flächendeckend Wlan-Empfang bieten, ist das in Dortmunds städtischen Heimen noch eine Ausnahme.

Nur in den beiden kürzlich neu gebauten Häusern Seniorenwohnsitz Nord (Schützenstraße) und Haus Luisenglück (Hombrucher Bogen) kann man drahtlos surfen. „Die verbleibenden sechs Einrichtungen mit flächendeckendem Wlan auszurüsten, steht auf der Liste der zu tätigenden Investitionen ganz oben mit an“, heißt es von den Betreibern.

Doch das wird teuer: Mehr als 800.000 Euro sind für die Installation in den sechs Anlagen vorgesehen. Das übersteige die finanziellen Möglichkeiten der gemeinnützigen GmbH SHDO (Städtische Seniorenheime Dortmund). „Deshalb haben wir auch bereits einen entsprechenden Förderantrag gestellt und hoffen, dass dieser im Zuge der angekündigten Digitalisierungsoffensive positiv beschieden wird.“

Seit vier Jahren ist der Internetempfang bereits Teil des Wohn- und Teilhabegesetzes NRW. „Alle Individual- und Gemeinschaftsbereiche müssen über die technischen Voraussetzungen für die Nutzung eines Internetzugangs verfügen“, heißt es darin. Drahtloser Wlan-Empfang ist also nicht explizit genannt - aber die generelle Möglichkeit, aufs Internet zuzugreifen.

Essen und Bochum rüsten um

Doch wie steht Dortmund im Vergleich zu anderen Städten da? „Etwas weniger als die Hälfte“ der eigenen Seniorenheime verfüge bislang über Wlan, heißt es von der Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen (GSE). Aber man sei weiter als in Dortmund: „Wir sind gerade mitten in der Verkabelung“, sagt Sprecherin Angela Köhler. Bald sei überall der Empfang gewährleistet.

In Bochum gebe es aktuell in fünf von sechs städtischen Häusern drahtlosen Empfang für die Bewohnerinnen und Bewohner, sagt der Geschäftsführer der dortigen Einrichtungen, Frank Drolshagen: „Die sechste Einrichtung wird gerade nachgerüstet.“

Keine städtischen Heime in Düsseldorf

In Düsseldorf gibt es nach Auskunft der städtischen Pressestelle gar keine Pflegeeinrichtungen in eigener Trägerschaft. In der gesamten Stadt finde man jedoch 52 stationäre Heime, von denen 30 zum Zeitpunkt der jüngsten Erhebung mit Wlan ausgestattet gewesen seien. Diese Information stammt allerdings aus dem Mai 2022, eine aktuellere Aufstellung könne man nicht liefern.

Auch die Stadt Duisburg unterhält selbst keine Seniorenzentren. Doch dort ist die Versorgungslage deutlich besser: Von 58 Einrichtungen haben 52 Häuser Wlan, berichtet Sprecher Falko Firlus.

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