Update 4.5.: In dem Fall der Gewalttat am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofes ist eine Festnahme erfolgt. Das teilten die Staatsanwaltschaft Dortmund und die Polizei Dortmund mit.
Ein 21-jähriger Tatverdächtiger ohne festen Wohnsitz wurde am Samstag (3.5.) vor einem Lokal in der Dortmunder Nordstadt festgenommen und sitzt seit Sonntag (4.5.) wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung in U-Haft.
Zum Hintergrund berichtet die Staatsanwaltschaft Dortmund auf Anfrage, dass das spätere Opfer mit einem Bekannten ein 17 Jahre altes Mädchen in ein Auto bugsieren wollte. Die 17-Jährige sei die Freundin des Tatverdächtigen.
Hintergrund: Die Mutter des Mädchens, die ihre Tochter auch schon per Social-Media-Aufruf gesucht hatte, hielt den 21-jährigen Freund für einen schlechten Umgang.
Als die 17-Jährige das Auto des Opfers und des Bekannten bestieg, war der Tatverdächtige offenbar verärgert, so die Staatsanwaltschaft. Um zu verhindern, dass die junge Frau einsteigt, zückte er demnach ein Messer und es kam zum versuchten Tötungsdelikt.
Anmerkung: In einer vorherigen Version dieses Textes hatten wir geschrieben, der 21-Jährige sei laut Staatsanwaltschaft von einer Entführung der 17-Jährigen ausgegangen. Die Ermittlungen deuten jedoch darauf hin, dass die 17-Jährige nicht mit Gewalt ins Auto gedrängt worden sei.
So haben wir zuvor berichtet:
Bei einer Gewalttat in der Nähe des Dortmunder Hauptbahnhofs ist ein 30-jähriger Mann aus Düsseldorf verletzt worden. In der Nacht zu Freitag (2.5.) hatte es zwischen 3 und 4 Uhr an der Ecke Leopold-/Priorstraße eine Auseinandersetzung gegeben, bei der ein spitzer Gegenstand - womöglich ein Messer - als Waffe verwendet wurde.

Wie unsere Reporter berichten, hatte die Polizei auch einen Ort in Sichtweite des Nordausgangs abgeriegelt, um Spuren zu sichern. Der 30-Jährige hatte sich vom Tatort in der Nähe des Spielplatzes östlich des Dietrich-Keuning-Hauses bis zum Nordeingang des Hauptbahnhofes geschleppt.
Mordkommission eingerichtet
Polizei und Staatsanwaltschaft Dortmund erklärten am Freitag, das Opfer habe zwischenzeitlich in Lebensgefahr geschwebt. Dementsprechend habe man eine Mordkommission eingerichtet. Das sei in solchen Fällen üblich. Mittlerweile sei der Zustand des Mannes allerdings stabil.
Zunächst würden die Ermittler den Tatort ansehen und erste Zeugen befragen. Man hoffe aber, dass sich weitere Zeugen melden, die entweder zum Tathergang oder zum möglichen Täter etwas sagen könnten.
Weg des Opfers zunächst unklar
Dass es Zeugen geben könnte, hofft die Polizei aus mehreren Gründen: Zum einen fahren auch morgens schon Züge am Hauptbahnhof. Zweitens ist am Busbahnhof in der Nähe des Tatorts auch nachts Betrieb. Zudem könnten Menschen, die nach dem 1. Mai noch sehr lange unterwegs gewesen seien, etwas gesehen haben.
Warum der 30-Jährige Opfer von Messerstichen wurde – dazu konnte die Staatsanwaltschaft auch am Freitagnachmittag noch nichts sagen. Ob man es hier mit einem Raub, einem Streit oder etwas anderem zu tun habe, müssten die weiteren Ermittlungen zeigen, hieß es auf Nachfrage. Nach ersten Erkenntnissen sei eine politische Motivation allerdings auszuschließen oder zumindest sehr unwahrscheinlich.