Gault Millau kürt Deutschlands beste Restaurants Dortmunder Newcomer ist „großes Gourmet-Kino“

Gault Millau kürt beste Restaurants: Newcomer ist „großes Gourmet-Kino“
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Kurz nach dem Guide Michelin ist der Gault & Millau der wohl wichtigste Restaurantführer mit internationaler Strahlkraft. Am Montag (20.01.) ist der neue Guide erschienen. Darin bestimmt der Gault & Millau die 500 besten Küchen Deutschlands. Vergibt der Guide Michelin bekanntlich Sterne, zeichnet der Gault & Millau herausragende Restaurants mit Hauben aus.

Unter den über tausend Restaurants, die die Inspektoren getestet haben, haben es elf Häuser aus NRW erstmals in die Bestenliste geschafft. Aus Dortmund sind zwei bereits zuvor mehrfach erwähnte Adressen im Guide. Unter den Neuzugängen hat es das SchwarzGold unter die besten Newcomer geschafft.

Restaurant SchwarzGold auf Kokerei Hansa in Dortmund
Beeindruckend ist im SchwarzGold nicht nur die Küche, sondern auch die besondere Location. © Stephan Schütze

Es ist nicht zu leugnen, dass ein Koch aktuell frischen Wind in die Dortmunder Spitzengastronomie bringt. Tatsächlich heimst das Team um Pierre Beckerling vom SchwarzGold eine Auszeichnung nach der anderen ein. Das „Feinschmecker“-Magazin kürte das Haus bereits einen Monat nach seiner Eröffnung in Dortmund zur Neueröffnung des Monats.

Das Gastro-Magazin „Gusto“ erklärte das Restaurant auf Kokerei Hansa zum besten Newcomer 2024. Auch im Guide Michelin zeigte man sich begeistert von der „modernen und sehr kreativen Ruhrgebietsküche“. Zweifelte ein Gastro-Experte kürzlich noch das Potenzial für Sterneküche im Ruhrgebiet und in Dortmunds an, scheint es genau der Ruhrpott-Flair zu sein, der die Gourmets überzeugt. So klingt es jedenfalls in der nächsten Auszeichnung, die das SchwarzGold nun erhalten hat.

Das sagen die Gourmets über das SchwarzGold

Drei rote Hauben erhält die Küche unter der Leitung von Pierre Beckerling. Das ist beachtlich: Drei Hauben stehen für einen „hohen Grad an Kochkunst, Kreativität und Qualität“. Mit roten Hauben prämiert der Guide Restaurants, die innerhalb ihrer Kategorie herausragend sind, schwarze Hauben stehen im Ranking etwas darunter.

Über das SchwarzGold heißt es im Bericht: „Dieses Restaurant kann nur im Ruhrpott liegen.“ Allein die Location in der ehemaligen Gastiefkühlanlage der Kokerei Hansa sei einen Besuch wert. „Umso schöner, dass Pierre Beckerling nun ‚straight outta Ruhrpott‘ kocht - mit einer Verbeugung nicht nur von den deutschen Kumpels, sondern auch vor den Gastarbeitern aus Polen, Italien oder der Türkei.“

Verschiedene Gerichte stehen Restaurant SchwarzGold auf Kokerei Hansa in Dortmund auf einem Tablett.
Pierre Beckerling im Restaurant SchwarzGold ist auf gehobene Küche mit Ruhrpott-Touch spezialisiert. © Stephan Schuetze

Der Bericht lobt die hochwertigen lokalen Produkte, die Beckerling in seiner Küche verarbeitet. Lob bekommt auch Beckerlings „Dortmunder Currywurst, die sich hier allerdings als behutsam mit Curry aromatisierte Kalbspraline mit Frischkäsemousse in Miso präsentiert.“ Kulinarischen Beifall ernten auch die anderen Gänge aus Beckerlings Menü, sogar die „gemischte Tüte ohne Lakritz“ als Dessert.

„Großes Gourmet-Kino mit einer Verbeugung vor der Historie und Geschmack von heute. Das sollte Ihre Dinner-Adresse für morgen sein“, fasst der Tester am Ende des Berichts zusammen. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Weinkarte sei eher was für Biertrinker - „ganz Ruhrpott like“.

Außer dem SchwarzGold erwähnt der Gault & Millau - wie zu erwarten - Michael Dyllongs The Stage mir drei schwarzen Hauben. Das Gastro-Duo Dyllong und De Luca bezeichnet der Restaurantführer als „kulinarische Speerspitze“, die für „ausgetüftelte komponentenreiche Gerichte, die dennoch Hand und Fuß haben“, verantwortlich sind.

Als drittes Dortmunder Restaurant schafft es das Kirchhörder VIDA mit zwei schwarzen Hauben ins Ranking. „Ein Ort, der überrascht“, heißt es im Gault & Millau, „Fine Dining trifft stylische Bar, hochwertige Materialien und elegantes Design schaffen ein unverwechselbares Ambiente“, so das Urteil.