Wir haben lange drauf gewartet. Fast schon vor der Zielgeraden ist er endlich da, der Sommer. Reichlich spät, aber dafür reichlich warm. Das bedeutet: Trinken, trinken, trinken. Aber in diesem Fall meine ich keinen Alkohol – wie sonst.
Wir müssen nämlich wissen, dass man im Sommer wesentlich mehr Flüssigkeit verdunstet. Dieser Flüssigkeitsverlust ist uns gar nicht so bewusst. Wir müssen uns mal vorstellen: Der menschliche Körper besteht zu 60 bis 75 Prozent aus Wasser.
Und wenn das nicht nachgefüllt wird, sind wir dehydriert. Schon 1 bis 2 Prozent zu wenig Flüssigkeits-Anteil im Körper führen zu Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel. Danach kommen dann Verwirrtheit, Herzrasen, Zittern.
Overkamps Lecka-reien
Warum schmeckt westfälische Küche so „lecka“ und wie führt man ein Traditions-Gasthaus? Darüber - und über manches mehr - schreibt Koch Günther Overkamp in seiner Kolumne. Hier finden Sie alle Folgen.
Darauf sollten wir nicht warten. Die Gegenmaßnahme ist: Trinken. Am besten Leitungswasser. Ich sage Ja dazu. Immer noch das beste der Welt. Wir brauchen kein Mineralwasser aus Frankreich und Italien. Finde ich totalen Quatsch, weil Wasser ja schon hier ist. Und durch den Transport aus anderen Ländern wird es nicht besser.
Kraneberger ist Favorit
Kraneberger steht auf Platz 1 meiner persönlichen Hitliste. Kann natürlich auch aufgesprudelt sein. Der Vorteil in unserer Region: Das Leitungswassser hat ganz wenig Kalk. Das ist nicht überall so in Deutschland.
Ich war jetzt an der Ostsee. Da schmeckt das Kraneberger ganz anders und natürlich dann auch der Kaffee. Glücklich, die ihn in Dortmund trinken dürfen!
Manchmal will man aber auch Geschmack. Das Schlimmste sind Fertig-Limonaden aus dem Supermarkt-Regal und die völlig übersüßten Eistees.
Eistee mit Alpenkräutern
Da machen wir uns doch Limonaden und Eistee lieber selbst! Da wissen wir, was drin ist. Zuerst der Eistee: Wie der Name schon sagt, braucht man Tee. Am besten Kräuter- und Früchtetee. Ganz lecka ist zum Beispiel die Alpenkräuter-Mischung oder neudeutsch „Mountain-Herbs“ oder „Sound of Alps“. So heißen die heute.
Den gießt man auf, nimmt ein großes Glas, lässt einen halben Teelöffel Holunderblüten-Sirup reinlaufen und viel viel viel Eis. Mit dem lange genug gezogenen Tee gießt man dann auf. Schnell fertig und kostet praktisch nix.
Mit Gurke und Minze
Ein besonders originelles Sommergetränk lässt sich mit der Moulinette, dem Thermomix oder dem Zauberstab herstellen. Wir brauchen eine klein geschnittene Schlangengurke, kann auch ruhig mit Schale sein, die wir mit dem Saft einer Zitrone oder Limette, mit ein wenig geriebenem Ingwer und vier Blättern Minze mischen.
Natürlich alles aus dem Garten oder dem Terrassen-Kräutertopf – und dazu ein paar Eiswürfel. Alles rein in die Moulinette, den Thermomix oder was auch immer und pürieren. Übrigens: Die Gurke hat einen höheren Wasseranteil als wir, nämlich 97 Prozent.
Jetzt brauche ich noch zwei Tropfen Honig, den wir im Glas mit etwas Zitronensaft verrühren, Eiswürfel drauf, das Püree drauf und dann mit beliebig viel Mineralwasser auffüllen. Mit hauchdünnen Gurkenscheiben, mit dem Schälmesser längs geschnitten, und mit Minzeblättern dekoriert ist das auch eine optische Attraktion.
Hibiskus-Limonade
Für eine andere sehr außergewöhnliche Limonade brauchen wir Hibiskus-Tee, wieder ein kleines bisschen Holundersirup, Zitronensaft und 10 Blätter Minze.
Reichlich Eis in ein großes Glas würfeln, sowas wie ein Longdrink-Glas, und alle Zutaten mit dem aufgebrühten aber erkalteten (!) Tee aufgießen. Die Minzeblätter kommen noch mehr zur Geltung, wenn man einige im Tee mitziehen lässt.
Im Gegensatz zu den Fertiggetränken können wir hiervon ohne Ende trinken, fast ohne Kalorien, das auch noch wohlschmeckend, ohne Schlepperei und für wenig Geld. Wenn das nicht überzeugend ist, dann weiß ich auch nicht.
In diesem Sinne: Bis denne!