Seit dem späten Freitagnachmittag (21.3.) laufen die Kameras. Der Videocontainer der Polizei Dortmund, der seit Donnerstag auf dem Vorplatz des Dortmunder Hauptbahnhofs steht, ist in Betrieb. Das wenig ansehnliche Gebilde aus Zäunen, Containerwänden und Kameras auf langen Gestellen ist ab sofort mit das erste, was Reisenden ins Auge fällt, wenn sie aus dem Bahnhof kommen oder darauf zu laufen.
Der Start der am Videobeobachtung ist deshalb mit einigen Fragen verbunden. Eine davon lautet: Bleibt das eigentlich so? Joshua Pollmeier, Sprecher der Polizei, sagt: „Der Container ist eine Übergangslösung. Das eigentliche Ziel ist, dass überall Kameras fest installiert sind.“
Für wie lange das Provisorium, das aus dem Drogen- und Gewalt-Hotspot Dietrich-Keuning-Park an den Hauptbahnhof versetzt wurde, stehen bleibt, kann die Polizei aber nicht benennen.
Kameras am Hauptbahnhof Dortmund filmen nicht rund um die Uhr
Der Container bietet aus Sicht von Joshua Pollmeier dabei durchaus Vorteile. „Man nimmt ihn wahr, das hat eine Abschreckungswirkung. Denn das ist letztlich unser Ziel: Die Kameras nicht strafverfolgend einsetzen zu müssen, sondern damit Straftaten verhindern.
Im Blickfeld sind die Anschrift Königswall 15, der Platz der Deutschen Einheit, die Katharinentreppe, Katharinenstraße bis zur Einmündung Schmiedingstraße sowie der Max-von-der-Grün-Platz. Mehr als 20 Schilder weisen im Umfeld auf die neue Maßnahme der Polizei Dortmund hin.
Was weiterhin auffällt, sind die Zeiten der Videobeobachtung. Diese richten sich laut Polizeisprecher Pollmeier deshalb nach den „Hauptzeiten, in denen Straftaten begangen werden“. Die Behörde hatte dazu die Statistiken der jüngeren Vergangenheit ausgewertet.

Die Polizei ist bei solchen Video-Maßnahmen dazu verpflichtet, die Grundrechtseinschränkungen so gering wie möglich zu halten und kann deshalb nicht pauschal 24 Stunden überwachen.
Am Hauptbahnhof sind die Kameras deshalb in der Woche von Montag bis Donnerstag nur von 13 bis 20 Uhr aktiv. Freitags und samstags startet der Betrieb erst um 18 Uhr und endet um 3 Uhr. „Am Wochenende passieren Straftaten eher im Abendbereich, deshalb haben wir die Zeiten auf diese Weise verschoben“, so Polizeisprecher Pollmeier.
Straftaten im Dortmunder Hauptbahnhof: Wer ist wann zuständig?
Die Landespolizei filmt den Vorplatz, ab dem Eingang in das Bahnhofsgebäude ist die Bundespolizei zuständig. Wer was filmen darf, ist klar geregelt. Aber was ist, wenn jemand auf dem Vorplatz eine Straftat begeht und dann in den Bahnhof flüchtet oder auch im umgekehrten Fall?
„Grundsätzlich gibt es einen engen Austausch mit der Bundespolizei, der erfahrungsgemäß sehr gut läuft“, sagt der Dortmunder Polizeisprecher Joshua Pollmeier dazu. Die jeweils andere Behörde werde in solchen Fällen hinzugezogen.
Die Kameras filmen zwar mit, die Bilder werden aber nicht gespeichert. Die Bilder werden von der Polizei dazu genutzt, im Zweifel schnell eingreifen zu können. In kurzem zeitlichen Abstand zur Tat ist aber auch die nachträgliche Auswertung möglich.
Mehr Bahnhof-News aus Dortmund:
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel ist erstmals am 21.3.25 erschienen.