„Großer Bedarf an sozialer Gerechtigkeit“ Besonderer Preis für Ex-BVB-Star Neven Subotic

„Großer Bedarf an sozialer Gerechtigkeit“: Reinoldus für Neven Subotić
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Bei den BVB-Fans genießt er spätestens seit der Meisterfeier 2011 mit einem „Bad in der Menge“ im Kreuzviertel Kultstatus. Aber auch abseits des Fußballs macht Neven Subotić, der zehn Jahre für den BVB spielte, eine gute Figur. Schon als aktiver Fußballer gründete er 2012 die Neven-Subotić-Stiftung, die inzwischen „well:fair-Foundation“ heißt und sich mit Sitz in Dortmund für Brunnenbau-Projekte in Ostafrika engagiert. Seit der Gründung realisierte die Stiftung mehr als 550 Brunnenbau-Projekte, wodurch 220.000 Menschen frisches Wasser versorgt wurden.

Schon die Umbenennung der Stiftung zeigt, dass Neven Subotić nicht unbedingt selbst im Mittelpunkt stehen will. Das tat der 34-Jährige aber am Montagabend (13.11.). Denn der Ex-Fußballer und Stiftungsgründer wurde vom Presseverein Ruhr im Dietrich-Keuning-Haus mit dem „Eisernen Reinoldus“ ausgezeichnet. Die Journalisten-Vereinigung würdigt damit das soziale und Umweltengagement von Neven Subotić.

„Er passt nicht in das herkömmliche Schubladendenken über (ehemalige) Fußballprofis. Wohlstand ist für ihn kein Privileg, auf dem er sich ausruht; Prominenz eine Verpflichtung zum Handel für andere. Der Presseverein Ruhr ehrt nicht in erste Linie den BVB-Kultspieler, sondern den sozial handelnden Menschen und Umweltaktivisten Neven Subotić“, heißt es in der Begründung der Auszeichnung. „Demut, Dankbarkeit sowie beharrliche und sympathische Streitbarkeit für eine gute Sache: Das sind die klassischen Kennzeichen eines ‚echten‘ Reinoldus“, erklärte der Pressevereins-Vorsitzende Kay Bandermann.

„Lob von ganz oben“

Trotz des ernsten Themas wurde es in der Laudation sehr humorvoll. Denn die hielt Kabarettist Fritz Eckenga, selbst Reinoldus-Preisträger von 2008, der als „langjähriger Dauerkartenbesitzer beim BVB“ den Fußballer Subotić natürlich nicht ganz außen vor lassen konnte. „Du musstest schon viel Lob wegstecken“, sagte er zum Preisträger. „Auch von ganz oben, zum Beispiel vonne Westtribüne.“

Ganz ernsthaft erinnerte Eckenga an den Werdegang von Neven Subotić vom Kriegsvertriebenen und Flüchtling aus Jugoslawien bis zum Fußball-Star und Millionär, der sein Geld auf besondere Weise ausgebe, in dem er 2012 eine Stiftung gründete. „Gerechtigkeit ist in Neven Subotićs Gedankenwelt ein zentraler Begriff“, sagte Eckenga. Und als ultimatives Lob zitierte er Subotics Ex-Trainer Jürgen Klopp: „Vor ein paar hundert Jahren wäre einer wie Neven heilig gesprochen worden.“

Bürgermeisterin Barbara Brunsing, Stefan Milk (l.) und Kay Bandermann (2.v.r.) vom Presseverein Ruhr und Laudator Fritz Eckenga (r.) mit dem Preisträger des "Eisernen Reinoldus" Neven Subotic.
Bürgermeisterin Barbara Brunsing, Stefan Milk (l.) und Kay Bandermann (2.v.r.) vom Presseverein Ruhr und Laudator Fritz Eckenga (r.) mit dem Preisträger des "Eisernen Reinoldus" Neven Subotic. © Oliver Volmerich

Der viel Gelobte dankte für die Auszeichnung. Dass Menschen kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung hätten, lasse ihn seit elf Jahren nicht los, erklärte er die Gründung seiner Stiftung. „Es gibt einen großen Bedarf an sozialer Gerechtigkeit“, sagte Neven Subotić. Er verwies darauf, dass viele Menschen ehrenamtlich engagiert seien, ohne im Rampenlicht der Öffentlichkeit zu stehen, und auf die vielen Unterstützer der Stiftung. „Das gibt mir viel Hoffnung für die Zukunft“, erklärte der Reinoldus-Preisträger.

Preisverleihung seit 1965

Der „Eiserne Reinoldus“ wird seit 1965 vergeben. Erster Preisträger war der damalige NRW-Ministerpräsident Franz Meyer. Zuletzt wurden die „Winternothilfe am Dortmunder U“ (2021), die Wilo-Foundation (2019) und Theater-Intendant Kay Voges (2017) ausgezeichnet. Gewürdigt werden Personen oder Organisationen, die sich mit ihrer Tätigkeit um die Gesellschaft verdient gemacht haben, den Namen Dortmunds positiv vertreten und ein gutes Verhältnis zu den Medien pflegen.

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