Das „Brüderlich“ an der Kaiserstraße im Check Restaurant, Kneipe oder Café - was ist es eigentlich?

Restaurant, Kneipe oder Café? Das „Brüderlich“ im Check
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Viele Jahre lang war der „Hexenkessel“ eine beliebte Adresse für Burger-Fans in Dortmund. Zum Jahreswechsel 2022/23 hat das Restaurant am Kaiserbrunnen geschlossen - zweieinhalb Monate später ist aber bereits neues Leben an der Ecke zur Lippestraße eingekehrt.

„Brüderlich“ heißt der neue Betrieb, der von Till und Felix Feldkamp geführt wird. Von Brüdern eben. Ein halbes Jahr nach der Eröffnung haben wir das Restaurant im Herzen des Kaiserstraßenviertels an einem spätsommerlichen Mittwochabend getestet.

Die Speisekarte:

„Wir wollen das kochen, was unsere Gäste wollen“, hat Felix Feldkamp zur Eröffnung angekündigt. Das Team sei sehr offen für Anregungen der Kundschaft. Ein halbes Jahr danach gibt es nun sieben Vorspeisen von Salzkuchen bis Sellerie-Orangensüppchen und zwei Salat-Gerichte wahlweise mit Garnelen, Hähnchen oder Feta auf der Karte.

Ein Steak des Tages, Krüstchen, Schnitzel und Ochsenbacke werden angeboten sowie zwei fleischliche und ein vegetarischer Burger. Einen Fisch des Tages oder eine ganze Dorade vom Grill gibt‘s genauso wie drei Nudelgerichte, Thai-Curry und verschiedene Beilagen.

Hinzu kommt täglich wechselnder Mittagstisch. Und am Wochenende gibt es von 9.30 bis 15 Uhr unter anderem einen Frühstücksburger, pochiertes Ei, Pancakes und herzhafte Waffeln.

Die Atmosphäre:

Im „Brüderlich“ treffen Restaurant, Kneipe und Straßencafé aufeinander - und die Mischung gelingt wunderbar. Draußen gibt‘s mit Blick auf den Kaiserbrunnen 10 bis 15 Tische, drinnen in Bar-Nähe Stehtische und weiter hinten im Raum klassische Restaurant-Bestuhlung auf schönem alten Parkett und einem gemütlichen Hingucker-Teppich. Besonderes Plus: Im Keller befindet sich eine Kegelbahn mit eigener Zapfanlage.

Im Keller des Restaurants Brüderlich gibt es eine Kegelbahn.
Im Keller des Restaurants gibt es eine Kegelbahn. © Kevin Kindel

Vorspeise im Test:

Die vielen Vorspeisen und Beilagen sorgen dafür, dass man in einer großen Gruppe kommen und zum abendlichen Getränk quer durcheinander bestellen kann, was der jeweilige Hunger so verlangt.

Wir entscheiden uns zu zweit für Falafelbällchen auf Guacamole und Salat (8 Euro) zum Teilen. Schmeckt gut, der Avocado-Dip könnte für mich etwas würziger sein, aber so wie er serviert wird, ist er eher europäisch denn mexikanisch und damit wohl massentauglicher.

Als Vorspeise gibt es Falafel auf Guacamole mit gemischtem Salat.
Als Vorspeise gibt es Falafel auf Guacamole mit gemischtem Salat. © Kevin Kindel

Hauptspeisen im Test:

Den ganzen Tag schon auf Burger gefreut, fällt die Wahl auf die Variante mit Pulled Pork (12 Euro). Das langsam gegarte Schweinefleisch zerfällt in viele feine Fasern, die Barbecue-Soße schmeckt super zu Schmorzwiebeln, Salat, Tomate, Gurke und Speck. Auch die Süßkartoffelpommes (6 Euro mit Majo) passen perfekt dazu.

Pulled-Pork-Burger mit Süßkartoffel-Pommes.
Unser Autor isst nur noch selten Fleisch - aber dieser Pulled-Pork-Burger war die Ausnahme wert. © Kevin Kindel

Gericht Nummer zwei bilden Tagliatelle mit Trüffel, Kirschtomate und Rahmsoße (16,50 Euro). Die Trüffel riecht man deutlich raus, sind im Geschmack aber gar nicht zu dominant.

Auch diese Mahlzeit würde man zu Hause nicht einfach so selbst kochen - lohnt sich also richtig für einen Restaurant-Besuch. Und: Beide Portionen sind so groß, dass wir uns einen gehörigen Teil der Nudeln zum Mitnehmen einpacken lassen. Obwohl wir mit viel Hunger gekommen sind, ist kein Platz mehr für Nachtisch (Schoko-Soufflé oder Crème Brûlée für 7,50 oder 8,50 Euro).

Tagliatelle mit Trüffel, Kirschtomaten und Rahmsoße
Die Portion Tagliatelle mit Trüffel, Kirschtomaten und Rahmsoße war so groß, dass wir einen ordentlichen Teil mit nach Hause genommen haben. © Kevin Kindel

Der Preis:

Mit einer großen Maracuja-Schorle und einem großen Bergmann-Bier kommen wir insgesamt auf 53,70 Euro. Für einen sehr gemütlichen pappsatten Abend und sogar noch eine Mittagessen-Portion für den nächsten Tag in der Tüte ist das nicht zu teuer. Daran, dass ein halber Liter Bier mehr als 5 Euro kostet, muss man sich wohl so langsam gewöhnen.

Der Service:

Obwohl draußen alle Tische und drinnen auch einige belegt waren, wurden wir superschnell bedient. Das Team ist sehr freundlich - wo frei ist und kein Reservierungsschild steht, kann man sich hinsetzen.

Die Kinderfreundlichkeit:

Der Punkt „Kinderlich“ ist auf der Speisekarte des „Brüderlich“ extra farblich hervorgehoben. Spaghetti mit Tomatensoße gibt‘s für 6,50 Euro, Chicken Nuggets mit Pommes für 7,50 Euro und Fischstäbchen mit Pommes und Salat für 7,50 Euro.

Im März 2023 haben Till und Felix Feldkamp das "Brüderlich" neu eröffnet.
Im März 2023 haben Till und Felix Feldkamp das "Brüderlich" neu eröffnet. © Kevin Kindel

Die Anfahrt:

Die Parkplatzsituation im Kaiserstraßenviertel ist in den vergangenen Monaten wegen Baustellen und verstärkten Kontrollen besonders angespannt gewesen. Abends hat man aber häufig mehr Glück als tagsüber. Einfacher ist die Anreise mit der U43: Die Haltestelle Lippestraße befindet sich nur eine Häuserecke entfernt vom „Brüderlich“.

An der Ecke Kaiserstraße / Lippestraße befindet sich das "Brüderlich".
An der Ecke Kaiserstraße / Lippestraße befindet sich das "Brüderlich". © Kevin Kindel

Die Stimmen im Internet:

65 Google-Rezensionen ergeben 4,5 von 5 mögliche Sterne. Der gute Service, die Wohlfühl-Atmosphäre und die gute Qualität des Essens werden betont.

Adresse: Kaiserstraße 92

Telefon: (0231) 5 49 53 63

Internet: https://bruederlich.restaurant (Online-Reservierung möglich)

Öffnungszeiten: montags bis donnerstags 11 bis 22 Uhr, freitags und samstags 9.30 bis 23 Uhr, sonntags 9.30 bis 22 Uhr

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