Wer sich schon gegen Mittag rund um die Westfalenhalle aufhielt, konnte sie dick eingepackt beim Joggen durch die Kälte beobachten: Die Donots liefen sich offenbar schon Stunden vor ihrem ausverkauften Konzert in der Dortmunder Westfalenhalle 1 warm.
Auf diese Show am Freitag (1.12.) hatte sich die Band aus Ibbenbüren besonders gefreut, denn „in fast 30 Jahren Donots ist das die größte Show, die wir in Dortmund je gespielt haben“, verkündete Sänger Ingo Knollmann zu Beginn des Konzerts durch das Mikro. Hier zu spielen sei eine Ehre.
Donots sorgen für Lacher
Wie üblich für die fünf Westfalen waren sie auch an diesem Abend zu Scherzen aufgelegt. „Ist das denn jetzt die richtige Halle?“, witzelte Knollmann, „sonst müssen wir doch ins FZW.“ Sein Bruder Guido an der Gitarre kommentierte: „Wir können jetzt sagen, wir haben die Westfalenhalle ausverkauft. Guckt ja keiner so genau aufs Ticket, welche.“
Nur ein Witz erntete Buhrufe: „Ich wollte erst fragen, ob wir hier in Gelsenkirchen sind“, sagte der Sänger nach den ersten Paar Songs. Das sorgte im Publikum für laute Buhrufe, aus denen sich die fünf Punks auf der Bühne, die um die Schalke-BVB-Rivalität wissen, einen Spaß machten. Sie entschuldigten sich dafür aber überschwänglich.
Das Dortmunder Publikum nahm es gelassen und feierte von der ersten Minute an ausgelassen mit. Die Vorband Adam Angst hatte zwar auch einige eingefleischte Fans im Publikum, schaffte es aber nicht, die ganze Halle mitzureißen.
Das war bei den Donots anders. Kaum jemand stand während der etwa zweistündigen Show still. Immer wieder bildeten sich Moshpits, in denen die Fans ihrer Tanzwut freien Lauf ließen.
Ausgelassene Stimmung in der Westfalenhalle
„Alter Vatter, was ist denn hier los? Dat is‘ mein Dortmund, auf euch ist einfach Verlass“, freute sich Ingo Knollmann über die lebhafte Stimmung und die textsicheren Fans. Gitarrist Guido schlug gleich eine Namensänderung für die Band vor: „DO und Donots passt ja - wir sind jetzt die Dortmund-nots.“
Der Vorschlag gefiel den Fans so gut, dass sie ihre Lieblingsband mit noch mehr Jubel belohnten - und das nach jedem Song. So sehr, dass mehrere Mitglieder gerade gegen Ende des Konzert sichtlich gerührt mit ihren Tränen kämpften.
Vor allem, nachdem die Fans die Band auch nach dem Schlussakkord von „So Long“ - dem „Rausschmeißer“-Song der Donots, einfach nicht gehen lassen wollten. Auch ohne Musik sangen sie die letzte Strophe immer wieder lauthals durch die Halle.
Für Publikum und Band war der Abend jedenfalls ein voller Erfolg. „Riesen-Westfalenhalle - wir haben dich im Auge“, sagte Bassist Jan-Dirk Poggemann zum Schluss verschwörerisch ins Mikro. Auch wenn es von der kleineren Halle mit einem Fassungsvermögen von etwa 2.700 Menschen zu der großen mit mehr als 10.000 Plätzen ein großer Sprung ist.

Trotz Erkältung des Sängers: Metal-Stars Volbeat lassen Westfalenhalle in Dortmund qualmen
„Die Prinzen“ auf Jubiläumstour in der Westfalenhalle: Fast familiär und ein wenig sentimental
Konzerte-Highlights bis Ende des Jahres: Diese Stars treten in den kommenden Wochen auf