Ob auf der Arbeit oder in der Familie - vermutlich kennt gerade jeder jemanden in seinem Umfeld, der unter Grippe, Corona oder anderen Erkrankungen leidet. Die Krankenstände sind hoch. In Spanien ist es aufgrund sich häufender Fälle wieder Pflicht, eine medizinische Maske in Kliniken zu tragen. Eine Maßnahme, die im April letzten Jahres in Deutschland verworfen wurde. Doch kommt sie jetzt bald wieder zurück in Dortmund? Die Krankenhäuser der Stadt können beruhigen.
Klinikum Dortmund
Im Klinikum Dortmund seien keine auffälligen Krankheitsverläufe bekannt. „Die Patienten kommen nicht mehr wegen, sondern mit Corona“, sagt Susanne Riese vom Dortmunder Klinikum. Dr. Frank Hünger weiß noch mehr. Er ist Direktor für institutionelle Krankenhaushygiene und Klinische Mikrobiologie am Klinikum Dortmund. „Nicht nur Covid sorgt in Spanien für die Maskenpflicht“, gibt er zu bedenken. Auch andere Atemwegsinfektionen wie die Grippe seien dafür verantwortlich. „Bei Covid sind wir nur immer noch sehr aufmerksam.“

Hünger spricht in dem Zusammenhang von einer „Überdiagnostik“. Und das, obwohl Covid-19 laut dem Direktor keine Sonderstellung mehr besitze. „Das Virus hat keinen Pandemiestatus mehr.“ Aktuelle Zahlen beurteilt er als für die Jahreszeit typisch. Etwas überrascht sei er trotzdem. „Nach den Feiertagen haben wir mit mehr Infektionen gerechnet“, gibt Hünger zu.
Über Maskenpflicht nachgedacht
Über eine künftige Maskenpflicht habe das Klinikum schon nachgedacht, so Hünger. „Wir haben aber letztendlich darauf verzichtet.“ Trotzdem schließt der Doktor eine Maskenpflicht nicht ganz aus. „Jetzt gerade sinken zwar die Zahlen, aber das kann nächste Woche auch schon wieder ganz anders aussehen“, gibt er zu bedenken. Dabei bezieht er sich auch auf die anstehenden Karnevalsfeiern. Die aktuelle Lage beurteilt er aber als „entspannt.“
Bei Neuaufnahmen im Klinikum Dortmund würde grundsätzlich ein Corona-Test gemacht werden. Aber auch bei Verdacht auf andere Atemwegserkrankungen würde man dem im Klinikum nachgehen, so Hünger. Auf der Intensivstation sei momentan kein Corona-Patient. „Erst letzte Woche ist aber jemand mit Covid-Infektion gestorben“, sagt der Doktor. Das sei natürlich traurig, aber keine besondere Auffälligkeit. „Die Menschen sterben auch an deren Atemwegserkrankungen wie Influenza oder RSV. Gerade ältere Menschen.“ Eine Maskenpflicht in der aktuellen Lage hält er also nicht für notwendig.

St.-Johannes-Hospital
Im St.-Johannes-Hospital seien keine besonders auffälligen Zahlen an Coronapatienten bekannt. „Wie viele das sind, können wir gar nicht genau sagen“, gibt Sprecherin Gudula Stroetzel bekannt. Der Grund dafür: „Es besteht keine Testpflicht mehr - auch nicht für Patienten.“ Bei der Neuaufnahme würde nicht mehr getestet werden. Viele würden aufgrund von anderen Erkrankungen das St.-Johannes-Hospital aufsuchen. Bei Untersuchungen vor Ort würde man dann teilweise Corona-Infektionen feststellen. Auf der Intensivstation sei deshalb aktuell kein schwer infizierter Corona-Fall in Behandlung.
Knappschaftskrankenhaus
Auch das Knappschaftskrankenhaus meldet wenig Coronapatienten. „Aktuell haben wir drei Patienten, die an Covid erkrankt sind“, sagt Susanne Janecke vom Knappschaftskrankenhaus. Auf der Intensivstation sei davon keiner untergebracht. Eine künftige Maskenpflicht in Dortmunder Kliniken schließt sie aus. „Die Zahlen sind rückläufig.“ Im Gegensatz zum St.-Johannes-Hospital würde im Knappschaftskrankenhaus aber weiterhin jeder Patient getestet werden, der neu aufgenommen wird. „Auch während des Aufenthalts führen wir regelmäßig Tests durch“ so Janecke.
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