BVB-Resthoffnung vor Rückspiel gegen Barcelona Wird Nmecha der Kovac-Lobeshymne gerecht?

BVB-Resthoffnung vor Rückspiel gegen Barcelona: Wird Nmecha der Kovac-Lobeshymne gerecht?
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Die Chancen darauf, dass der BVB das 0:4 aus dem Hinspiel gegen den FC Barcelona noch drehen kann, sie sind verschwindend gering. Das wissen alle Beteiligten bei Schwarzgelb. Geschäftsführer Lars Ricken sprach deshalb im Vorfeld zurecht vom „wahrscheinlich größten Fußballwunder in der Geschichte von Borussia Dortmund“, das es bräuchte, damit im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League am Dienstag (21 Uhr, Prime Video) noch eine Aufholjagd gelingt.

BVB setzt auf „kontrollierte Offensive“

„Wunder gibt es immer wieder“, zitierte Niko Kovac auf der Pressekonferenz den bekannten Schlager von Katja Ebstein. Der BVB-Cheftrainer streute in der zweiten Strophe jedoch auch berechtigte Zweifel ein: „Wir wissen auch, dass Barcelona in diesem Jahr noch kein einziges Pflichtspiel verloren hat. Das macht die Sache nicht so leicht.“ Gegen die von Hansi Flick befehligte katalanische Tormaschine braucht es im Signal Iduna Park ein Mirakel, eine weitere magische Nacht wie einst gegen die spanischen Vertreter Malaga oder La Coruna.

„Mit unseren Fans ist alles möglich. Wir haben den Glauben, dass es möglich ist“, beschwor der rechts vom Trainer ebenfalls auf dem Podium sitzende Felix Nmecha. Der 24-Jährige ist überzeugter Christ, am notwendigen Glauben hapert es ihm nicht. Daher verlieh er seiner Überzeugung Ausdruck, es noch schaffen zu können. Unter einer Bedingung: „Wir wissen, dass wir ein perfektes Spiel machen müssen.“

Lobeshymne für BVB-Profi Nmecha

Gegen Barca wird der BVB allerdings aller Voraussicht nach auf seinen Kapitän verzichten müssen. Ausgerechnet der zuletzt so formstabile Emre Can laboriert an Adduktorenbeschwerden. „Er quält sich seit Wochen mit muskulären Problemen herum, beißt immer wieder auf die Zähne“, erläuterte Kovac. Daher trainierte der 31-Jährige am Montag lediglich individuell. Mit Blick auf das Restprogramm in der Bundesliga und die noch immer währende Resthoffnung auf die Europapokal-Teilnahme dürfte Kovac auf den formstärksten Akteur der vergangenen Wochen verzichten. Zu Motivationszwecken schaute dafür der verletzte Nico Schlotterbeck (Meniskusriss) beim Abschlusstraining vorbei.

Gegen die Katalanen setzt Kovac auf „kontrollierte Offensive. Wir müssen schon aufpassen, denn die sind verdammt gut.“ Im womöglich vorerst letzten Auftritt in der Königsklasse kommt auf die BVB-Profis eine besondere Verantwortung zu, sich im eigenen Stadion und auf der ganz großen Bühne angemessen zu präsentieren. Die Kovac-Hoffnungen ruhen dabei auch maßgeblich auf Nmecha. „So, Felix, jetzt gehst du mal bitte raus, denn jetzt gibt’s eine Lobeshymne“, meinte Kovac mit einem breiten Lächeln und hielt Wort.

Nmecha hinkt BVB-Erwartungen hinterher

„Er hat eine richtig gute Entwicklung genommen als Spieler, aber auch als Persönlichkeit und Mensch. Die Fähigkeiten haben wir alle schon gesehen. Er ist ein Spieler, der am Ball alles kann, eine sehr gute Dynamik hat, eine tolle Ballbehandlung und Intensität am Ball. Ein durchweg kompletter Spieler. Er braucht noch etwas körperliche Fitness, die holt er aber Tag für Tag auf. Wenn wir ihn dort hinkriegen, wo ich ihn haben möchte, ist er ganz weit oben“, sagte der BVB-Trainer.

In seinen mittlerweile fast zwei Jahren bei Schwarzgelb allerdings siedelte Nmecha viele seiner Leistungen auf eher irdischem Niveau an. Den mit der Ablöse von 30 Millionen Euro verbundenen hohen Erwartungen konnte der 24-Jährige bisher nie dauerhaft gerecht werden. Bis zu seiner Bänderverletzung Ende Januar zeigte er aber zumindest aufsteigende Form. An die muss er nun schleunigst wieder anknüpfen, um künftig zu dem Faktor zu werden, den Kovac in ihm sieht und den sich die BVB-Verantwortlichen bei seiner Verpflichtung erhofften.

BVB-Schlüsselrolle für Nmecha unter Kovac

„Er ist die Zukunft dieses Klubs, das wissen wir alle“, adelte der BVB-Trainer bereits Anfang März den noch bis 2028 gebundenen Nmecha. Der soll – wie schon in der gemeinsamen Zeit in Wolfsburg – eine Schlüsselrolle unter Kovac einnehmen. Auch wenn es darum geht, am Dienstag doch noch das Unmöglich erscheinende zu schaffen: den Einzug ins Halbfinale gegen diesen schier übermächtigen FC Barcelona.