Gregor Kobel : Der einzige Ball, der vor der Pause zu ihm durchkam, landete im Netz. Anton Stachs Volleyabnahme war schön anzuschauen, zuvor aber stand Pavel Kaderabek bei der Vorlage im Abseits (40.). Frustrierend, dass der zweite Ball ebenfalls im Tor lag, chancenlos gegen Hlozeks Drehschuss (61.). Beim 2:2 segelte die Flanke auch an ihm vorbei. Note: 3,5
Niklas Süle : Gewohnt unaufgeregt und bis zur Pause Herr aller faden Angriffsbemügungen der Gastgeber. Wichtig, dass er als letzter Mann gegen Toure die Ruhe bewahrte (15.). Einige seiner vertikalen Beschleunigungen waren ungenau, ließ Hoffenheims Tabakovic vor dem vermeintlichen 2:2 sehr leichtfertig laufen. Note: 3,0
Waldemar Anton : Im Zentrum der Dreierkette souverän, beim vermeintlichen Ausgleich wurde auch er überrascht. Kopftreffer gegen Adam Hlozek, da war er etwas zu übermotiviert und sah Gelb (42.). Das galt dann auch für Hoffenheims Chavez, der ihn rüde von den Beinen holte (64.). Atmete auf, als sein Eigentor nach einem unglücklichen Rettungsversuch wegen Abseitsstellung keine Anerkennung fand (79.). Schlich sich in der Schlussphase immer wieder mit nach vorne, belohnt wurde das mit dem 3:2, als er nach Guirassys Ablage ins leere Tor schoss. Note: 3,0
Ramy Bensebaini : Fand immer wieder Raum und Zeit, sich auch offensiv einzuschalten. Im Zweikampf gegen Toure hatte er Glück, Schiedsrichter Brand ahndete den Treffer am Fuß, der Hoffenheimer stand hauchdünn vor der Strafraumlinie (27.). Verschätzte sich wieder gegen Toure, der traf frei vor Kobel den Ball nicht richtig (58.). Hlozek bestrafte einen identischen Stellungsfehler eiskalt (61.). Danach zunehmend fahrig und ungenau. Note: 4,5
Julian Ryerson : Gegen Bülter oft Sieger, in Ballbesitz spielte er fast Rechtsaußen. Ordentlich bis zur Pause, ohne die ganz großen Einzelaktionen. Passte sich dann an einige unkonzentrierte Passaktionen der Kollegen an. Note: 3,5
Felix Nmecha : Zeigte in der 14. Minute, wie schnell er den Ball mit nur einer Körpertäuschung beschleunigen kann. Etwas nachlässig bei einigen Ballverlusten wie in der 18. Minute. Artistisch, wie er mit dem Rücken zum Tor die Kugel noch auf das TSG-Gehäuse bekam – knapp daneben (45.+1). Nach einer Stunde war die Kraft weg. Note: 3,0
Emre Can : Der Groß-Ersatz im defensiven Zentrum. In der Liga spielte er dort zuletzt im Oktober gegen St. Pauli. Wichtig seine Balleroberung an der Strafraumkante gegen Hlozek (18.). Warum überließ er erneut einen Elfmeter dem Mittelstürmer? Das ging ja schon gegen Mainz schief. Viel zu luftig seine Verteidigung gegen Stach. Den Schuss hätte er viel energischer stören müssen. Kehrte in der Schlussphase in die Dreierkette zurück. Note: 3,5
Daniel Svensson: Guter Laufweg, legte den Ball dann nach dem Pass von Brandt überlegt quer auf Guirassy. Gejubelt werden durfte erst mit zwei Minuten Verzögerung (20.). Beim vermeintlichen Ausgleich ließ er Kaderabek zu viel Raum (38.). Gutes Auge, als er Brandt beim 2:1 am langen Pfosten punktgenau bediente. Dafür denkbar schlecht postiert beim 2:2, als er Torschütze Kaderabek aus den Augen verlor und im Rückwärtslaufen keine Chance hatte. Dennoch unter dem Strich erneut ein vielversprechender Auftritt. Note: 2,5
Jamie Gittens : Vertrauensbildende Maßnahme des Trainers auch für ihn, sein erster Startelfeinsatz seit sechs Wochen. Arbeitete defensiv gut mit (8.) und provozierte mit einem guten Laufweg das Foul von Kaderabek. Elfmeter (32.). Traf danach nicht immer die richtigen Entscheidungen. Beim Dribbling außen gegen Arthur Chavez wurde der Winkel zu spitz, Baumann passte auf (45.). Frei auf dem Weg zu Baumann ließ er sich von Nsoki noch stören, das hätte das 2:0 sein müssen (55.). Note: 3,0
Julian Brandt : Zwei Mal zunächst auf der Bank, aber Trainer Niko Kovac hatte ihm vor dem Spiel noch einmal deutlich sein Vertrauen ausgesprochen. Diesmal biss er sich erfolgreich in die Partie, nach seinem ersten Abschluss (9.) mit der Einleitung des Führungstreffers. Das gab Selbstvertrauen, auch an der Entstehung des Elfmeters beteiligt. Bis zur Pause ein Lichtblick, danach schlichen sich einige Konzentrationsfehler in sein Spiel. Kurios, dass er sich vor dem 2:1 so einen Fehlpass leistete, umso sehenswerter seine Volleyabnahme ins lange Eck. Freute sich sehr verhalten, auch ein Zeichen der großen Anspannung, die ihn aktuell begleitet (74.). Note: 2,0
Serhou Guirassy : Svenssons Querpass zu veredeln, war eins seiner kleinsten Probleme. Problematisch schon sein an Usain Bolt angelehnter Torjubel vor der TSG-Kurve, seinem Kapitän den Ball beim Elfmeter wegzunehmen, war mindestens fragwürdig. Gegen Barcelona mit einem frechen Treffer, dieser Strafstoß hingegen war schwach geschossen (34.). Nach der Pause kaum noch zu sehen, bis zu seiner Außenrist-Weiterleitung, die Chukwuemeka frei vor Baumann brachte und er auch nach dem Abpraller das Auge für den freistehenden Anton hatte. Note: 3,0
Karim Adeyemi (67. für Gittens), Salih Özcan (67. für Nmecha), Yan Couto (77. für Ryerson), Giovanni Reyna (81. für Brandt) und Carney Chukwuemeka (81. für Süle) bleiben ohne Note.