„Wir warten und warten und warten“ Weiter kein Konzept für den Kiwitt-Park

„Wir warten und warten und warten“: Kein Konzept für den Kiwitt-Park
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Den Anwohnern rund um den alten Schacht Kiwitt ist es zu verdanken, dass die Freifläche dort den Namen Kiwitt-Park trägt. So hatten sie das Gelände getauft, als die UKBS dort vor einigen Jahren eine Mehrgenerationen-Wohnanlage realisieren wollte. Mit Erfolg hatten sie damals gegen Pläne protestiert. Einer von ihnen ist Andy Trohl. Auf der Mauer zu seinem Grundstück steht noch immer der damalige Leitspruch: „Erhalt des Kiwitt-Parks für den Klimaschutz.“

Doch seit dem Aus der Bebauungspläne und dem Versprechen der Stadt, die Fläche für die Freizeitnutzung zu gestalten, ist nichts mehr passiert. „Wir warten und warten und warten“, sagt Trohl, „doch nichts passiert.“ Zumindest nichts Positives. Statt den vorhandenen Spielplatz mit neuen Geräten zu bestücken, ist jüngst auch noch das letzte abgebaut worden.

Dabei war geplant, dass die Arbeiten am Spielplatz im Sommer 2021 beendet sein sollten. Inzwischen ist Trohl Familienvater und würde gerne mit seiner kleinen Tochter den Spielplatz besuchen. „Zum Beispiel konnte ich mich mit ihr ins Karussell setzen, als es noch da stand. Aber jetzt ist halt nichts mehr da“, prangert der Bergkamener an. Jetzt erinnert nur noch das alte Schild an den Spielplatz.

Es gibt auch noch die Tore am Bolzplatz, der laut Trohl aber auch dringend überarbeitet werden müsste, selbst wenn die Tore zwischenzeitlich neu gestrichen wurden. „Der Rasen ist im Grunde so gut wie nicht bespielbar, weil der überall Beulen und Löcher hat. Wenn man da wirklich schnell rennen würde und in so ein Loch tritt, dann kann es vorbei sein mit Rennen.”

Viele Pläne – keine Umsetzung

Trohl ist vor allem deshalb enttäuscht, weil er derjenige war, der das Bürgerbegehren zur Rettung des Parks angestoßen hatte. Die Stadt habe ihm damals zugesichert, einiges im Park zu ändern, wenn er das Bürgerbegehren zurück zöge. Pläne dafür gab es zur Genüge, weiß Trohl. So sollten ein Teil der Mauer von professionellen Graffiti-Künstlern bemalt, die Grünfläche neu gestaltet und neue Spielgeräte aufgebaut werden.

„Es gibt auch Pläne, dass der Park neu bepflanzt werden soll. Jetzt ist es dafür zu spät. Das ist erst wieder nächstes Frühjahr möglich”, beklagt der Familienvater, dass außer Rasenmähen nichts passiere.

Treffpunkt für zwielichtiger Gestalten

Eine kleine Teilschuld daran gibt er sich der Bergkamener allerdings auch. Als die Stadt ihm die Zusagen für die Maßnahmen am Kiwitt-Park machte, wurde kein genauer Zeitplan festgelegt. „Das war wahrscheinlich unser Fehler, dass wir die Stadt nicht auf ein Startdatum festgenagelt haben“, bedauert Trohl.

So aber wird der Park jetzt zweckentfremdet. Der ehemalige Spielplatz wurde laut Trohl zum Treffpunkt zwielichtiger Gestalten. „Da treffen sich täglich Leute, die Drogen konsumieren”, sagt er und führt weiter aus: „Wir wohnen direkt hinter der Mauer und man sieht es nicht nur, man riecht es auch.”

Der Kiwitt-Park in Bergkamen.
Der Kiwitt-Park in Bergkamen. Von einer Pflege des Parks oder Arbeiten zur Verschönerung ist nichts zu sehen. © Calvin Konietzka

"Werden auf jeden Fall dranbleiben"

Was sagt die Stadt zu all dem? Im Jugendhilfeausschuss erklärte die Erste Beigeordnete Christine Busch, dass man das Gelände gemeinsam mit den Bürgern entwickeln wolle, aber ein Zeitplan derzeit völlig unklar sei. „Das Baudezernat hat derzeit keine Kapazitäten”, erklärte sie. „Es sind viele andere Dinge dazwischen gekommen.”

Ihr selbst sei der Park und dessen Gestaltung aber „eine Herzensangelegenheit”. Sie versicherte daher, dass dort „nicht irgendetwas einfach so” passiere. Der Kiwitt-Park wäre ein guter Prototyp, wie ein Miteinander aller Beteiligten gelingen könne – aber das dauere halt noch.

Andy Trohl und seine Mitstreiter werden sich aber weiterhin für den Kiwitt-Park einsetzen. „Wir werden da auf jeden Fall dranbleiben”, sagt Trohl und freut sich schon auf die Zeit, wenn der Spielplatz endlich fertig gestellt wird und er mit seiner Tochter dort spielen kann.

Der „Kiwitt-Park“ in Bergkamen soll auf jeden Fall eine Grünfläche bleiben