An prominenter Stelle in der Innenstadt von Bergkamen soll eine neue Immobilie entstehen. Das hatten Bürgermeister Bernd Schäfer, Britta Buschfeld und Architekt Alexander Benthaus in einem Pressegespräch am Dienstagnachmittag (12. März) angekündigt.
Das Projekt trägt den Namen „Angela-Knocks-Haus“, benannt nach der Ehefrau des Stifters Heinz Knocks, der mit seiner gleichnamigen Stiftung die gesamten Baukosten, einen mittlere siebenstelligen Summe, übernimmt.
Organisatorisch wird das Haus vom Frauenforum im Kreis Unna verwaltet. Britta Buschfeld, geschäftsführende Vorständin, ist sehr dankbar, dass dieses Projekt in Bergkamen einen Heimathafen gefunden hat. „Wir wollen Frauen helfen, ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu lenken“, sagt Frau Buschfeld. Das neue Haus wird eine von insgesamt vier Einrichtungen sein, die das Frauenforum in der Region unterhält. Dabei ist das Konzept des Angela-Knocks-Hauses ein ganz anderes, als die der anderen Einrichtungen, betont Buschfeld.

„Das ist ein Riesenproblem“
Anders als beispielsweise das Schutzhaus in Unna, das primär auf den physischen Schutz der Frauen vor häuslicher Gewalt fokussiert, soll der Schwerpunkt des Angela-Knocks-Hauses auf der umfassenden Förderung und Unterstützung von Frauen in schwierigen Lebenssituationen liegen. Aus diesem Grund ist die zentrale Lage des Grundstücks für das Frauenforum und seine Bewohnerinnen ein wichtiger Punkt. Stichwort, niederschwellige Angebote. Denn natürlich ist die Entfernung von Lünen nach Bergkamen mit dem Auto kein Problem. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und wenig Deutschkenntnissen sieht das schon wieder anders aus. „Das ist ein Riesenproblem“, sagt die Vorständin.
„Manche Frauen haben nichts“
„Alle Frauen, die hier leben werden, haben gemeinsam, dass ihnen ein privates Netzwerk fehlt, was sie auffangen kann“, sagt Britta Buschfeld. Genau hier greift das Netzwerk des Frauenforums. „Wir bieten ein Netzwerk, über Kollegen und Kooperationspartner“, erklärt Buschfeld. Dies sind unter anderem der Kinderschutzbund und die Familienpflege, die den Frauen helfen können.
Besonders dankbar ist Britta Buschfeld auch für die Hilfe von Christine Busch, Erste Beigeordnete der Stadt Bergkamen. Denn nicht jede Kommune macht sich von sich aus für ein solches Projekt stark. „Doch Frau Busch hat gesagt, wir machen das“, sagt die Vorständin. Busch habe schnelle Lösungen für akute Fragen gefunden.„Man darf nicht vergessen, manche Frauen haben nichts. Sprichwörtlich nichts“, sagt Birgit Buschfeld. Sie ist dankbar, dass sowohl die Stadt, als auch der Stifter Heinz Knocks die Notwendigkeit erkannt haben, diesen Frauen in Not zu helfen.