Uwe Radlow ist ein hilfsbereiter Mensch. Der freiwillige Einsatz bei der Kamener Tafel ist für ihn Ehrensache. Doch seit einiger Zeit gibt es Ärger mit einigen Kunden, die mit dem Auto kommen und die Gehwege zuparken. „Wir sollen den Kunden sagen, dass sie das nicht dürfen“, ärgert sich Radlow und sieht sich nicht in der Verantwortung. Schlimmer noch: „Ich fühle mich unwohl bei sowas.“ Ganz besonders der Hinweis, man solle die Kunden, die falsch parken und uneinsichtig sind, von der Lebensmittelausgabe ausschließen, findet er furchtbar. Abgesehen davon seien die ehrenamtlichen Helfer für diese Aufgabe gar nicht zuständig.
Das mit dem Parken, das sei schon ein Problem, gibt der 69-jährige Rentner aber gerne zu. Es fehle aber auch an geeigneten Flächen vor der Auferstehungskirche, also dort, wo die Lebensmittel ausgegeben werden. Einen Teil des Platzes müsse man ohnehin absperren. Nur so könnte die geregelte Ausgabe gewährleistet sein. Schließlich betreue man in wenigen Stunden jeden Dienstagvormittag bis zu 60 Familien. Das sei ohnehin viel zu tun für die rund 15 freiwilligen Kräfte.
Tafel-Helfer: „Wir sind nicht zuständig, wenn falsch geparkt wird“
Natürlich komme nicht jeder mit dem Auto zur Lebensmittelausgabe, betont Radlow. Die Bushaltestelle sei glücklicherweise nicht weit entfernt und so mancher komme auch zu Fuß. Auch über die möglicherweise zugeparkten Gehwege.
Peter Höck, Leiter der Unnaer Tafel und der zuständige Mann für Bergkamen, bestätigt, dass falsches Parken vor der Lebensmittelausgabe für Ärger sorgt. „Mit Rollator oder Kinderwagen wird es dann eng und gefährlich.“ Das habe zu zahlreichen Beschwerden geführt. Von Kunden und auch von Anwohnern. „Teilweise wurden sogar Einfahrten zugeparkt“, so Höck, der überhaupt kein Verständnis für ein solches Verhalten hat. Aufgrund der Vorkommnisse habe man in Absprache mit der Kirche entschieden, Poller aufzustellen. Seitdem habe sich die Situation aber verbessert.

„Die Kunden parken jetzt nicht mehr auf den Gehwegen.“ Dennoch sieht Peter Höck die Mitarbeiter der Tafel weiter in der Verpflichtung. „Eigentlich gibt es genug Parkbuchten an der Straße“, findet er im Gegensatz zu Uwe Radlow. Warum manche Kunden sich ohne die Absperrung nicht an die Regelung halten, erschließt sich ihm nicht. Bei den letzten Gesprächen habe man sich mit allen Verantwortlichen geeinigt, auch in Zukunft auf korrektes Parken zu achten. Uwe Radlow ist darüber nicht glücklich. „Da muss sich das Ordnungsamt kümmern. Oder die Kirche“, findet er.