Jetzt, wo das Schulleben nach den Lockdowns der Corona-Pandemie endlich wieder in gewohnten Bahnen verläuft, stehen auch Klassenfahrten wieder auf dem Programm. Doch aufgrund der gegenwärtigen Inflation können auch die ins Wanken geraten – Bergkamens Gymnasium und Gesamtschule mussten bereits an ihren Konzepten feilen. Ähnlich geht es auch den Realschulen im Ort.
Trotz der Umplanungen zeigt sich Jörg Lange, Schulleiter der Realschule Oberaden, erfreut: „Momentan sind wir gut aufgestellt und können unserem gewohnten Fahrtenprogramm folgen.” Teilweise wird auch der sich jedoch ändern müssen.
Oberadens Realschüler bleiben weitestgehend in Deutschland
Bislang ist das bei den regulären Plänen noch nicht nötig: Die sechste Klasse fährt wie gewohnt an den Möhnesee. Das geschieht während des ersten Schulhalbjahres. Für die zehnte Klasse wechselt das Ziel generell in jedem Jahr: „Das stimmen Schüler und Lehrer gemeinsam ab.” Im kommenden Schuljahr wird es nach Schleswig-Holstein zum Weissenhäuser Strand gehen – im vergangenen Jahr ging die Reise nach Berlin.
Für die Achtklässler gibt es die freiwillige Option, in den englischsprachigen Raum hereinschnuppern zu können. „Normalerweise ging es dann auch nach England”, berichtet Lange. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Fahrt für einige Zeit auf Eis gelegt. Doch die ist nicht das einzige Problem: „Nach dem Brexit ist die Einreise umständlich.”
Jetzt überlege die Schule, die Fahrt zum Beispiel nach Belgien zu verschieben. Da könnten die Schüler nach Brüssel fahren und Einblicke in Einrichtungen der Europäischen Union gewinnen. Außerdem gibt es für die Teilnehmer der Musical-AG eine Fahrt nach Sylt, die ebenfalls freiwillig ist.

Eltern stimmten Kostenanstieg zu
Die erhöhten Fahrkosten seien zwar ein Thema, das diskutiert wird, doch müssen Planungen nicht vollständig über Bord geworfen werden. Das liegt vor allem an einer „moderaten Erhöhung” der Kosten, die auf die Familien zukommen. An der Entscheidung waren die jedoch auch beteiligt, wie Lange erklärt: „In einer Schulkonferenz stimmten die Eltern der Erhöhung zu.” Seit fast zehn Jahren sei das nicht mehr passiert, daher hätten sie Verständnis für den Vorschlag gezeigt.
„Und das, obwohl die alltäglichen Kosten schon teuer genug sind”, betont Lange. „Dafür sind wir sehr dankbar.” Die Ziele werden deshalb noch einmal überdacht, um die Kostengrenze nicht zu überschreiten. Besonders bei Tagesfahrten sei das bislang gut umsetzbar gewesen, so Lange.
Freiherr-vom-Stein-Realschule plant derzeit keine Fahrten
Die Freiherr-vom-Stein-Realschule kann momentan keine Pläne für Klassenfahrten aufweisen, wie eine Anfrage der Redaktion ergab. Ob das mit gestiegenen Preisen zusammenhängt, ist unklar – der Terminkalender auf der Homepage der Schule hatte für August 2022 immerhin eine Abschlussfahrt der zehnten Klasse angekündigt. Weitere mehrtägige Fahrten sind für dieses Schuljahr nicht aufgelistet, dafür aber Ski-Tagesfahrten für die Jahrgänger 7, 8 und 9. Die letzte von ihnen wird in der kommenden Woche stattfinden.
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